Stellungnahme FPMG Supportersclub zu der Fanaktion beim Abschlusstraining.
FP-MG - 25.02.2007 um 15:15:18
Mönchengladbach - In der Kölner Boulevardzeitung ist auf dem heutigen Titelblatt zu lesen:
„Rowdy-Attacke auf Borussia – Spieler flüchteten vor Feuerwerksraketen.“
Die Dimensionen der Aktion am gestrigen Tag werden erwartungsgemäß durch diese Schlagzeilen nicht richtig eingeordnet.
Auf keinen Fall gehören die Bilder eingeordnet in die Register Italien und Leipzig. Mit diesen gewalttätigen Aktivitäten hatte dieser Fanprotest nichts zu tun, auch wenn die veröffentlichten Bilder mit den bengalischen Feuern diesen Eindruck erwecken.
Was war der Auslöser dieser Aktion?
Nach dem Spiel in Dortmund ist für viele Borussenfans das buchstäbliche Fass übergelaufen und die Stimmung aufgrund der fehlenden erkennbaren Einstellung der Spieler für unseren Verein und für die Raute auf der Brust. In diversen Gesprächen am Karnevalssamstag zeichnete sich ab, dass diese Fanwut nicht mehr nur durch Gespräche abgekühlt werden kann.
Aus diesem Anlass formulierte ich den inzwischen als offenen Brief veröffentlichten Text auf unserer HP, in dem ich seitens Borussia ein eindeutiges Zeichen eingefordert habe, sich zu der Aktion „Alle unter einem Hut“ zu bekennen, damit wir uns GEMEINSAM gegen den Abstieg stemmen. Eine Reaktion blieb leider aus. Somit gingen uns auch die Argumente aus, um den Initiatoren des Fanprotestes vom Samstag den Wind aus den Segeln zu nehmen. Im Gegenteil, ähnliche Aktionen in Hamburg und in Essen galten für sie als Vorbild, in der Hoffnung auf ähnliche leistungssteigernde Effekte. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass die so genannten „Rowdys“ Borussenfans sind, die in dieser Ausdrucksform ihrem Unmut Luft machen wollten. Borussenfans, die seit vielen Jahren treu hinter dem Verein stehen und nun an die Grenze ihrer Leidensfähigkeit gestoßen sind. In Einzelgesprächen gaben die Initiatoren jedoch zu verstehen, dass es sich um eine einmalige Aktion handelt um einfach mal ein Zeichen zu setzen und zu provozieren, dass die Spieler endlich Aufwachen und den Ernst der Lage erkennen. Es ist also keineswegs damit zu rechnen, dass hier plötzlich Kölner Verhältnisse einsetzen und unkontrollierte Protestaktionen ab sofort zur Tagesordnung gehören. Die Aktion war nach deren Aussagen von vorneherein gewaltfrei geplant. Das auch von uns kritisierte Abbrennen der Feuerwerkskörper sollte als optischem Effekt der Aktion Nachdruck verleihen, aber in keiner Form eine Bedrohung für Spieler und anwesende Zaungäste darstellen. Leider ist dieser Effekt natürlich nun das gefundene Fressen für den Boulevard, um zukünftig immer mal wieder im Kontext der Gewalt im Fußball die Bilder der „Chaoten in Mönchengladbach“ zu zeigen. Dies ist ganz klar ein Wehrmutstropfen der Aktion.
Wichtig ist es nun, dass eine entsprechende Reaktion auf dem Platz passiert. Im Rahmen des gestrigen Supportes Cup wurden mit Vertretern der Geschäftsleitung des Vereins die Ereignisse des Nachmittags noch einmal reflektiert. Dabei wurde ganz klar festgehalten, dass der GEMEINSAME Kampf gegen den Abstieg weiter im Vordergrund steht. Die gestrige Aktion war ein wichtiges Zeichen für die Spieler und die sportliche Leitung, sich mit den Emotionen der Fans auseinander zu setzen. Die Aussagen vom neuen Trainergespann stimmen uns positiv, dass hier die Zielstellung des Protestes angekommen ist.
Wichtig ist nun, dass sich Verein und Fans durch diese Aktion nicht auseinanderdividieren lassen. Das „Team Sport“ ist nun gefordert.
Thomas Ludwig, 1.Vorsitzender
FP-MG