England: Premier League 2022/23

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

powerhead

Pfälzer
Ich verstehe deinen Punkt. Aber wenn das fett markierte der Fall ist, dann muss ein Trainer sich - eben wie ein Spieler - eine entsprechende Ausstiegsklausel geben lassen. Die hatte er nicht, daher ist die Aktion Heidels vielleicht nicht schön gewesen, aber nicht zwangsläufig etwas gegen Tuchel sondern für Mainz 05. Ob das besonders clever war, beurteile ich dabei gar nicht.
Man sollte auch nicht vergessen, Heidel machte damals einen völlig unbekannten, und unerfahrenen A-Jugend Trainer zu einem Bundesliga Trainer. Anstatt ein wenig Dankbarkeit für diesen unerwartetenden Aufstieg zu zeigen, pisste Tuchel Heidel mehr als einmal ans Bein. Das Heidel sich dann den Wünschen und Forderungen von Tuchel in den Weg stellte, ist wohl nachvollziehbar.
 
C

Chris1983

Guest
Fachlich ist Tuchel mit Sicherheit einer der besten Trainer der Welt, auch weit vor zB Klopp, er lebt für den Fußball, aber er ist unglaublich stur, und hält verbissen an seinen Vorstellungen fest, dazu ist kaum bis gar nicht empfänglich für Kritik, und jeder, der Kritik übt, ist für ihn ein Gegner. Er wird wohl nie eine innere Zufriedenheit erfahren, da er ein Perfektionist ist, und Perfektion ist im Fußball eben nur kurzzeitig zu erreichen.
Dazu ist er halt ein ziemlicher Misanthrop, der mit den meisten Menschen nicht wirklich auskommt.
Stellt sich mir die Frage: wie kann so einer ausgerechnet Trainer einer Mannschaft werden? Ich behaupte, das geht eigentlich nicht.
 

powerhead

Pfälzer
Stellt sich mir die Frage: wie kann so einer ausgerechnet Trainer einer Mannschaft werden? Ich behaupte, das geht eigentlich nicht.
Eine Zeitlang funktioniert das halt, bis irgendwann alle die Schnauze voll haben.
In Mainz war man seinerzeit zwar enttäuscht, einen fachlich so hervorragenden Trainer zu verlieren, andererseits atemten dann doch fast alle auf. Für die 05er war das ganze Prozedere nicht das Gelbe vom Ei.
 
Was wuerdest Du denn sagen, wenn Dortmund einen Trainer oder Spieler entgegen seinem Wunsch haelt? Alles ganz normal fuer Dich? Wieso hat Dortmund dann nicht auch Aubameyang gegen seinen Willen gehalten, sondern ihn doch lieber gehen lassen?

Und anschliessend soll derjenige, dem gerade die Karriere verbaut wurde, noch mit demjenigen weiterarbeiten, der ihm die Karriere verbaut hat? Und dann auch noch schoen brav "Danke" sagen? Wohl nicht.
Bei so was liegt ja immer ein gültiger Vertrag zugrunde, den beide Seiten irgendwann mal so gut fanden, dass sie ihn unterschrieben haben. Jetzt haben natürlich beide Vertragspartner gewisse Interessen und möglicherweise will einer davon gerne vorzeitig wieder raus aus dem geschlossenen, gültigen Kontrakt. Finde ich ziemlich normal und dann muss man halt das selbe tun wie vor Vertragsabschluss: Sich zusammensetzen und gemeinsam ausloten, ob dieses vorgezogene Ende für beide Seiten passt. Tut es das, kommt es zur gewünschten Auflösung. Tut es das nicht, muss eben der Ausstiegswillige in den sauren Apfel beißen und weiter zu seinen vertraglichen Verpflichtungen stehen, zu denen er sich freiwillig entschlossen hat. Das kann mal ein Trainer oder Spieler sein, der deswegen ein besseres Angebot nicht annehmen darf, oder es ist ein Klub, der seinen nicht mehr als hilfreich bewerteten Trainer oder Spieler weiterhin voll bezahlen muss.
Das 'die Karriere verbauen' zu nennen, finde ich da ganz schön drüber. Geht's vielleicht auch 'ne Nummer kleiner? Da könnte ich als Klub ja umgekehrt auch behaupten, dass mir die ganzen Nichtsnutze, die nicht die erwartete Leistung erbringen, mir meine Entwicklung zum Top-Verein verbauen, weil ich sie weiterhin bezahlen muss, obwohl sie mich nicht weiterbringen.
 

Detti04

The Count
Eine Zeitlang funktioniert das halt, bis irgendwann alle die Schnauze voll haben.
In Mainz war man seinerzeit zwar enttäuscht, einen fachlich so hervorragenden Trainer zu verlieren, andererseits atemten dann doch fast alle auf. Für die 05er war das ganze Prozedere nicht das Gelbe vom Ei.
Eine Zeitlang - na klar, wenn in Mainz knapp 5 Jahre "eine Zeitlang" sind. Nenn doch mal schnell ein paar Trainer, die in Mainz laenger als diese "Zeitlang" Trainer waren. Was muessen all die anderen Mainzer Trainer, die es dort nicht mal auf eine "Zeitlang" gebracht haben, erst fuer sozial schwierige Charaktere sein!
 

Detti04

The Count
[...]
Das 'die Karriere verbauen' zu nennen, finde ich da ganz schön drüber. Geht's vielleicht auch 'ne Nummer kleiner? [...]
Das hab ich doch schon erklaert:


Ich finde erstaunlich, dass man das erklaeren muss. Ganz ernsthaft gefragt: Habt ihr alle so wenig Einfuehlungsvermoegen in andere Personen? Ist euch nicht automatisch klar, wie sich jemand fuehlt, der ein Jobangebot bekommt, welches er ganz toll findet und welches die Karriere voranbringt, aber womoeglich nie wieder kommt? Viele (bzw. vermutlich sogar die meisten) Karrierechancen kommen nur einmal.

Nur mal so als Kontext: Ich lebe heute in Neuseeland, weil ich eben einmal ein Angebot fuer einen Job in Neuseeland hatte. Was meinst Du, was ich von meinem Arbeitgeber gehalten haette, wenn der mir damals gesagt haette "Noe, Du bleibst mal schoen hier"?
 

GaviaoDaFiel

Tussi Wagon
Fachlich ist Tuchel mit Sicherheit einer der besten Trainer der Welt, auch weit vor zB Klopp, er lebt für den Fußball, aber er ist unglaublich stur, und hält verbissen an seinen Vorstellungen fest, dazu ist kaum bis gar nicht empfänglich für Kritik, und jeder, der Kritik übt, ist für ihn ein Gegner. Er wird wohl nie eine innere Zufriedenheit erfahren, da er ein Perfektionist ist, und Perfektion ist im Fußball eben nur kurzzeitig zu erreichen.
Dazu ist er halt ein ziemlicher Misanthrop, der mit den meisten Menschen nicht wirklich auskommt.

Kurios. Hat man Tuchel jemals auf Aspergers untersucht, denn klingt verdammt danach?
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator

Schon bei seinen früheren Klubs Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain war Tuchel jeweils im Unfrieden gegangen, weil er sich an beiden Orten mit der Vereinsführung überworfen hatte. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke dankte Tuchel damals zwar für das Erreichte, kritisierte ihn aber auch scharf: Bei Dingen wie Vertrauen, Respekt, Teamfähigkeit und Loyalität habe man nicht mehr zueinandergefunden. Dass Tuchel bei Chelsea keine Zukunft hat, liegt aber wohl eher daran, dass die neue Klubführung um Boehly intern eigene Hierarchien bilden will – und Tuchel war nun einmal Teil des „alten“ FC Chelsea.


Sein Verhältnis zur Clubführung war wohl nicht mehr das beste, zum Beispiel hinsichtlich Verantwortungsbereiche und Transfers gab es wohl einige Umstimmigkeiten.
 
Das hab ich doch schon erklaert:


Ich finde erstaunlich, dass man das erklaeren muss. Ganz ernsthaft gefragt: Habt ihr alle so wenig Einfuehlungsvermoegen in andere Personen? Ist euch nicht automatisch klar, wie sich jemand fuehlt, der ein Jobangebot bekommt, welches er ganz toll findet und welches die Karriere voranbringt, aber womoeglich nie wieder kommt? Viele (bzw. vermutlich sogar die meisten) Karrierechancen kommen nur einmal.

Nur mal so als Kontext: Ich lebe heute in Neuseeland, weil ich eben einmal ein Angebot fuer einen Job in Neuseeland hatte. Was meinst Du, was ich von meinem Arbeitgeber gehalten haette, wenn der mir damals gesagt haette "Noe, Du bleibst mal schoen hier"?
Sorry, Detti. Diese Herzschmerznummer mit dem verbauten Traumangebot zieht nicht. Die Branche Profifußball funktioniert nun mal nicht wie die herkömmliche Arbeitswelt. Darin ist praktisch alles nur zeitlich begrenzt. Das bringt viele Vorteile mit sich, aber fordert von dir halt auch gewissen Konzessionen. Tuchel hat seine Unterschrift in diesem Bewusstsein geleistet.
Und wie gesagt, muss das noch gar nicht das letzte Wort sein. Man kann durchaus reden, das wird ja schließlich oft genug gemacht. Kommt man dann zusammen, ist das super. Da haben alle was von. So wie in deinem Beispiel mit Aubameyang. Wenn nicht, ist es aber auch nicht ehrenrührig, dass eine Seite sagt, ihr sei das zu wenig. So wie bei uns und Lewandowski damals.
Ich versteh sowieso nicht, woher dein plötzlicher Sinneswandel kommt. Als Kruse letztens von Union zu Wolfsburg wechselte, hast du ihn hier als geldgeilen Söldner ohne Loyalität gegeißelt wie nix Gutes. Obwohl sich da alle drei Parteien einig waren. Aber wenn's dann um Schalke geht, da gehen die Uhren gleich ganz anders. Da wurde dem armen Tuchel übel mitgespielt und von Bösewicht Heidel sogar die Karriere verbaut. Aha.
 
Zuletzt bearbeitet:

powerhead

Pfälzer
Eine Zeitlang - na klar, wenn in Mainz knapp 5 Jahre "eine Zeitlang" sind. Nenn doch mal schnell ein paar Trainer, die in Mainz laenger als diese "Zeitlang" Trainer waren. Was muessen all die anderen Mainzer Trainer, die es dort nicht mal auf eine "Zeitlang" gebracht haben, erst fuer sozial schwierige Charaktere sein!
Egal was ich schreibe, du legst dir ja sowieso alles so zurecht, wie es dir passt.
Du weißt es halt besser als ich, da du ja aus Neuseeland alles im Blick hast, und eben ein Insisder bist.
Du hast Recht, und ich meine Ruhe.
 

Detti04

The Count
Sorry, Detti. Diese Herzschmerznummer mit dem verbauten Traumangebot zieht nicht. Die Branche Profifußball funktioniert nun mal nicht wie die herkömmliche Arbeitswelt. Darin ist praktisch alles nur zeitlich begrenzt. Das bringt viele Vorteile mit sich, aber fordert von dir halt auch gewissen Konzessionen. Tuchel hat seine Unterschrift in diesem Bewusstsein geleistet.
Und wie gesagt, muss das noch gar nicht das letzte Wort sein. Man kann durchaus reden, das wird ja schließlich oft genug gemacht. Kommt man dann zusammen, ist das super. Da haben alle was von. So wie in deinem Beispiel mit Aubameyang. Wenn nicht, ist es aber auch nicht ehrenrührig, dass eine Seite sagt, ihr sei das zu wenig. So wie bei uns und Lewandowski damals.
Ich versteh sowieso nicht, woher dein plötzlicher Sinneswandel kommt. Als Kruse letztens von Union zu Wolfsburg wechselte, hast du ihn hier als geldgeilen Söldner ohne Loyalität gegeißelt wie nix Gutes. Obwohl sich da alle drei Parteien einig waren. Aber wenn's dann um Schalke geht, da gehen die Uhren gleich ganz anders. Da wurde dem armen Tuchel übel mitgespielt und von Bösewicht Heidel sogar die Karriere verbaut. Aha.
Muss man hier echt ALLES erklaeren. Dann mach ich es eben.

Wir schreiben die Saison 2013/14. In Deutschland gibt es 4 Vereine, die regelmaessig in der CL spielen, naemlich Bayern, Dortmund, Schalke und Leverkusen. Wenn ein ambitionierter Trainer in Deutschland CL spielen will, dann muss er also vermutlich fuer einen dieser Klubs arbeiten. Sehen wir uns als mal an, wie die Situation bei den Vereinen aktuell so aussieht.

- Der Trainer in Muenchen heisst Guardiola und gilt allgemein als bester Trainer der Welt. Er wurde erst vor der laufenden Spielzeit geholt, aber seine Mannschaft schiesst schon jetzt die Bundesliga kaputt. Nebenher hat er mit dem Verein auch den europaeischen Supercup und die Klub-WM gewonnen. Es ist nicht zu erwarten, dass da so schnell ein Trainerjob frei wird.

- Der Trainer in Dortmund heisst Juergen Klopp. Klopp hat Dortmund zu grossen Erfolgen gefuhert und ist dort jedermanns Liebling. Die Stelle ist besetzt, solange Klopp es will.

- Der Trainer auf Schalke heisst Jens Keller. Keller wurde waehrend der Vorsasison als Notloesung vom Jugend- zum Cheftrainer befoerdert und gilt trotz ordentlicher Ergebnisse weiterhin eher als Uebergangsloesung. Deswegen gibt es dort eine andauernde Trainerdiskussion, und es koennte ein Job frei werden, falls Keller mal eine schwache Phase erwischt.

- In Leverkusen ist die Sache etwas ungewoehnlich, denn dort gibt es ein Cheftrainer-Duo aus Sami Hyypiae und Sascha Lewandowski. Von aussen betrachtet wirkt es so, als sei die ungewoehnliche Loesung eher aus der Not geboren, weil die Vereinsfuehrung keinem der beiden alleine den Job zutraute. Da koennte also auch mal etwas frei werden.

So stehen also die Dinge. Wenn ein ambitionierte Trainer also zu einem CL-faehigen Verein will, dann muss er vermutlich auf Anfragen aus Schalke oder Leverkusen hoffen. Und jetzt - O Wunder! - fragt Schalke wirklich an, dabei laeuft Schalkes Saison gar nicht mal soooo schlecht. Da sehen die Gedankengaenge des Angefragte womoeglich in etwa so aus:

"Die wollen mich jetzt wirklich. Geil! Die waren ja schon letztes Jahr interessiert, aber da war das Interesse ja eher vage. Da haben sie ja dann den Keller befoerdert, anstatt wirklich einen neuen Trainer zu holen. Aber jetzt meinen die das echt ernst. Die finanzielle Situation auf Schalke soll ein bisschen schwierig sein, aber das ist ja nicht mein Problem. Ich hab da auf jeden Fall trotzdem viel bessere Moeglichkeiten als hier in Mainz. Ausserdem macht der Verein eine exzellente Nachwuchsarbeit und bringt dauernd gute junge Leute hervor, und mit jungen Spielern komme ich sowieso am besten klar. War ja lange genug Jugendtrainer. Da besteht ja fast die halbe Mannschaft aus super Nachwuchsspielern. Und die sind jetzt drauf und dran, sich wieder fuer die CL zu qualifizieren. Auf so ein Angebot hab ich echt gewartet, besser geht ja kaum. Natuerlich nehme ich das an. Geil, geil, geil. Champions League, ich komme!

Muss ich natuerlich noch dem Christian sagen, dass ich nach dem Ende der Saison wechsele. Aber was soll der gross sagen? Christian haelt sich ja eh fuer meinen Foerderer. Der wird sich schon irgendwie mit Schalke einig werden."
 

SaintWorm

Kein M0derator
Moderator
Und der Christian so: "Oh Gott, der arme Thomas. Die Schalker wollen den scheinbar wirklich. Dabei ist doch klar, dass die mittelfristig abstürzen. Ich muss unbedingt verhindern, dass der arme Thomas in diesen Moloch hineingezogen wird. Ausserdem ist doch klar, dass da noch bessere Angebote für ihn kommen. Der BvB wird bald jemanden suchen. Der Kloppo will doch nochmal was anderes machen und dann wäre Thomas genau der richtige Nachfolger.
Also, kein Schalke für Thomas. Manchmal muss man die Leute vor sich selbst schützen. Auch wenn ich bei Detti jetzt wieder der Buhmann bin, aber da steh ich drüber."
 
Muss man hier echt ALLES erklaeren. Dann mach ich es eben.

Wir schreiben die Saison 2013/14. In Deutschland gibt es 4 Vereine, die regelmaessig in der CL spielen, naemlich Bayern, Dortmund, Schalke und Leverkusen. Wenn ein ambitionierter Trainer in Deutschland CL spielen will, dann muss er also vermutlich fuer einen dieser Klubs arbeiten. Sehen wir uns als mal an, wie die Situation bei den Vereinen aktuell so aussieht.

- Der Trainer in Muenchen heisst Guardiola und gilt allgemein als bester Trainer der Welt. Er wurde erst vor der laufenden Spielzeit geholt, aber seine Mannschaft schiesst schon jetzt die Bundesliga kaputt. Nebenher hat er mit dem Verein auch den europaeischen Supercup und die Klub-WM gewonnen. Es ist nicht zu erwarten, dass da so schnell ein Trainerjob frei wird.

- Der Trainer in Dortmund heisst Juergen Klopp. Klopp hat Dortmund zu grossen Erfolgen gefuhert und ist dort jedermanns Liebling. Die Stelle ist besetzt, solange Klopp es will.

- Der Trainer auf Schalke heisst Jens Keller. Keller wurde waehrend der Vorsasison als Notloesung vom Jugend- zum Cheftrainer befoerdert und gilt trotz ordentlicher Ergebnisse weiterhin eher als Uebergangsloesung. Deswegen gibt es dort eine andauernde Trainerdiskussion, und es koennte ein Job frei werden, falls Keller mal eine schwache Phase erwischt.

- In Leverkusen ist die Sache etwas ungewoehnlich, denn dort gibt es ein Cheftrainer-Duo aus Sami Hyypiae und Sascha Lewandowski. Von aussen betrachtet wirkt es so, als sei die ungewoehnliche Loesung eher aus der Not geboren, weil die Vereinsfuehrung keinem der beiden alleine den Job zutraute. Da koennte also auch mal etwas frei werden.

So stehen also die Dinge. Wenn ein ambitionierte Trainer also zu einem CL-faehigen Verein will, dann muss er vermutlich auf Anfragen aus Schalke oder Leverkusen hoffen. Und jetzt - O Wunder! - fragt Schalke wirklich an, dabei laeuft Schalkes Saison gar nicht mal soooo schlecht. Da sehen die Gedankengaenge des Angefragte womoeglich in etwa so aus:

"Die wollen mich jetzt wirklich. Geil! Die waren ja schon letztes Jahr interessiert, aber da war das Interesse ja eher vage. Da haben sie ja dann den Keller befoerdert, anstatt wirklich einen neuen Trainer zu holen. Aber jetzt meinen die das echt ernst. Die finanzielle Situation auf Schalke soll ein bisschen schwierig sein, aber das ist ja nicht mein Problem. Ich hab da auf jeden Fall trotzdem viel bessere Moeglichkeiten als hier in Mainz. Ausserdem macht der Verein eine exzellente Nachwuchsarbeit und bringt dauernd gute junge Leute hervor, und mit jungen Spielern komme ich sowieso am besten klar. War ja lange genug Jugendtrainer. Da besteht ja fast die halbe Mannschaft aus super Nachwuchsspielern. Und die sind jetzt drauf und dran, sich wieder fuer die CL zu qualifizieren. Auf so ein Angebot hab ich echt gewartet, besser geht ja kaum. Natuerlich nehme ich das an. Geil, geil, geil. Champions League, ich komme!

Muss ich natuerlich noch dem Christian sagen, dass ich nach dem Ende der Saison wechsele. Aber was soll der gross sagen? Christian haelt sich ja eh fuer meinen Foerderer. Der wird sich schon irgendwie mit Schalke einig werden."
Erzähl's mir gerne noch ein viertes, fünftes, sechstes Mal, wenn dir das Freude bereitet. Darfst auch gerne weiterhin glauben, du wärst hier in der Diskussion der einzige, der's verstanden hat. Zusammenkommen werden wir da aber trotzdem nicht, solange du nicht endlich anfängst mit der Realität zu argumentieren, anstatt mit Wünschen und Träumen, die du Tuchel andichtest. Um's mal ganz explizit zu sagen: Ich glaube inzwischen eh nicht mehr, dass du aus Tuchels Sicht heraus sprichst, sondern vielmehr aus deiner persönlichen und hier nur deinem eigenen verpassten Wunschtraum nachtrauerst. Woher weißt du denn so genau, wie Tuchels Motivation genau aussah? Du legst dir da etwas zurecht, was du für das wahrscheinlichste Szenario hältst, stark gefärbt von deinen eigenen Wünschen. Schau dir nur mal deinen letzten Post genau an - du schreibst es doch schon selbst: Womöglich sah es so aus. Es könnte so gewesen sein. Könnte natürlich auch ganz anders ausgesehen haben. Er hätte sich genauso gut die durchschnittliche Amtszeit eines BuLi-Trainers ansehen und sich denken können, dass sich irgendwann wieder eine Chance ergeben wird. Oder, dass man auch im Ausland CL spielt und er nicht auf die zwei Teams Schalke und Leverkusen angewiesen ist. Und noch 1000 weitere Dinge. Aber die passen dann halt nicht mehr ins Wunschszenario. Was bleibt ist also ein Konjunktiv über einen von dir angenommenen Wunsch. Und das genügt dir dann tatsächlich als Legitimation, um einen realen, auch von Tuchel freiwillig geschlossenen Vertrag missachten zu dürfen und Heidel als de fiese Möpp hinzustellen. Finde ich halt weiterhin vogelwild.
 

HoratioTroche

Zuwanderer
Jetzt wäre es ja mal spannend zu wissen, ob der Tuchel heute auch nur annähernd so viel Zeit auf diese Episode verschwendet.
Obwohl, nein. Das wäre wahrscheinlich gar nicht so spannend.
Vielleicht geht er ja jetzt, er wollte ja schliesslich schon immer nach Gelsenkirchen.
 

Detti04

The Count
Jetzt wäre es ja mal spannend zu wissen, ob der Tuchel heute auch nur annähernd so viel Zeit auf diese Episode verschwendet.
Obwohl, nein. Das wäre wahrscheinlich gar nicht so spannend.
Vielleicht geht er ja jetzt, er wollte ja schliesslich schon immer nach Gelsenkirchen.
Noe, er wollte zu einem CL-Teilnehmer. Da war er inzwischen auch.
 
Noe, er wollte zu einem CL-Teilnehmer. Da war er inzwischen auch.
Nicht nur das, er hat sie ja sogar gewonnen. Solange er also nicht wieder irgendwie abstürzt, macht's der nicht mehr unterhalb der Top-Klubs. Hat er auch vollkommen recht. In Deutschland hieße das also Bayern oder nix. Solche Gedankenspiele wie Tuchel als Seoane-Erbe, wie ich sie jetzt schon aufgeschnappt habe, halte ich für völlig unrealistisch.
 

Blaubarschbube

FC Schalke 04
Man sollte auch nicht vergessen, Heidel machte damals einen völlig unbekannten, und unerfahrenen A-Jugend Trainer zu einem Bundesliga Trainer. Anstatt ein wenig Dankbarkeit für diesen unerwartetenden Aufstieg zu zeigen, pisste Tuchel Heidel mehr als einmal ans Bein
Zeigt halt was Tuchel für einen Charakter hat.

Das Heidel sich dann den Wünschen und Forderungen von Tuchel in den Weg stellte, ist wohl nachvollziehbar.
Korrekt

Davon ab gab es zwischen Schalke 04 und Mainz 05 immer großes Theater wenn Spieler von 05 nach 04 wechselten. Heidel und Assauer waren sich nicht nur "nicht grün", ich behaupte sogar sie hassten sich. Egal, alles Schnee von gestern.

Der größte Fehler den Tönnies dann Jahre später machte war Heidel von M05 auf Schalke zu holen. Heidel ist im beschaulichen Mainz einer der mit geringen Mitteln was aufgebaut hatte, auf Schalke war er total überfordert und hat eigentlich alles falsch gemacht was man falsch machen konnte. Tönnies hat nur zugeschaut weil er selbst zu blöd war das zu erkennen, oder nicht erkennen wollte; je nach Sichtweise.

Damit sollte man dieses Kapitel eigentlich schließen...
 

powerhead

Pfälzer
Zeigt halt was Tuchel für einen Charakter hat.


Korrekt

Davon ab gab es zwischen Schalke 04 und Mainz 05 immer großes Theater wenn Spieler von 05 nach 04 wechselten. Heidel und Assauer waren sich nicht nur "nicht grün", ich behaupte sogar sie hassten sich. Egal, alles Schnee von gestern.

Der größte Fehler den Tönnies dann Jahre später machte war Heidel von M05 auf Schalke zu holen. Heidel ist im beschaulichen Mainz einer der mit geringen Mitteln was aufgebaut hatte, auf Schalke war er total überfordert und hat eigentlich alles falsch gemacht was man falsch machen konnte. Tönnies hat nur zugeschaut weil er selbst zu blöd war das zu erkennen, oder nicht erkennen wollte; je nach Sichtweise.

Damit sollte man dieses Kapitel eigentlich schließen...
Jo, Heidel war in Mainz darauf spezialisiert, relativ unbekannte Spieler aus der "zweite" Reihe für den Klassenerhalt zu verpflichten, grosser Augenmerk war neben den fussballerischen Qualitäten charakterliche Eigenschaften.
Auf Schalke sollte er dann eine Spitzenmannschaft formen, darin hatte er eben absolut keine Erfahrung, seine früheren Connections im In- und Ausland - die ja sehr gut für die 05er funktioniert hatten - nutzen ihm dabei gar nichts.
Bei uns herrschte damals die einhellige Meinung, dass das nichts werden wird.
Aber Heidel ist dafür eben nur zu einem Teil verantwortlich, aus meiner Sicht ist Tönnies und die gesamte sportliche Führung von Schalke nicht in der Lage gewesen, seine Kompetenze richtig zu bewerten.
Das Heidel die Chance nutzte, nachdem er viele Jahre Ehrenamtlich und danach für relativ schmales Geld Hauptberuflich bei den 05ern tätig war, und ihm Schalke ein üppiges Gehalt bot, ist leicht nachvollziehbar.
 
C

Chris1983

Guest
Zeigt halt was Tuchel für einen Charakter hat.
Unbedingt. Ist ja auch alles Einbahnstrasse und passt ja wunderbar ins Image was Tuchel hat.

Möglicherweise hat er das in Teilen auch nicht ganz zu Unrecht. Bzgl. Mainz scheint @powerhead deutlich mehr im Thema zu sein und kann da evtl mehr zu berichten, was das Thema Reibereien angeht.

Von außen betrachtet: Klar könnte/sollte Tuchel Heidel dankbar sein. Genauso aber denke ich der ihm. Oder hat außer Klopp sonst noch jemand 5 Saisons bei Mainz vorzuweisen in den letzten 20-25 Jahren? Davon im ersten Jahr nach dem Aufstieg ein starker Platz 7, dann sogar Platz 5. Danach zwei Mal Platz 13 und dann wieder 7.

Erst Svensson jetzt schickt sich an, ähnlich erfolgreich zu werden. 8(!) Jahre nach Tuchel.

Ich kann da also einerseits durchaus Dettis Gedankengang nachvollziehen, dass das damals möglicherweise DIE Chance für Tuchel bei S04 gewesen wäre. Wäre Dortmund in 14/15 unter Klopp nicht so abgeschmiert, wäre Tuchel möglicherweise zu 15/16 nicht dort Trainer geworden.

Edit: Übrigens sagt Heidel heute:

"Der Rauswurf ist Wasser auf die Mühlen derer, die gegen Investoren im Fußball sind. Das war eine reine Investoren-Entscheidung" (...)Rein aus sportlicher Sicht sei die plötzliche Trainer-Entlassung laut Heidel jedenfalls nicht zu rechtfertigen: "Da hat einer, der keine Ahnung vom Fußball hat, wohl gemeint, dass ihm Platz 6 nicht mehr reicht und gesagt: Dann probieren wir halt mal einen anderen Trainer. Nach nur sechs Spielen kann es für mich keinen anderen Grund geben", (...) "Diese Entscheidung werden sie bei Chelsea noch bitter bereuen – so einen guten Trainer bekommen sie so schnell nicht wieder", sagte Heidel.


Edit 2: Übrigens sagte Heidel im Sommer 2017 schon:

Heidel: Ich würde jetzt lügen, wenn ich sagen würde: Darüber habe ich nicht nachgedacht. Wir haben wieder Kontakt gehabt, aber so kurz nach Dortmund geht Schalke nicht. Ich habe sechs Jahre lang mit Thomas Tuchel zusammengearbeitet, und bis auf ein paar Dissonanzen bei seinem Abschied aus Mainz war das eine überragende Zusammenarbeit. Inzwischen ist alles ausgeräumt.
(...)Thomas ist nicht so ganz einfach, vielleicht sogar kompliziert. Aber glauben Sie mir, alle guten Trainer sind kompliziert und vielleicht oftmals auch anstrengend.(...)
Ich habe überhaupt niemanden gewarnt, ich habe Aki Watzke sogar dringend empfohlen, Thomas Tuchel zu holen. Wir hatten ein langes Gespräch und ich habe ihm beschrieben, wie Thomas tickt. Ich habe wortwörtlich zu Watzke gesagt: Wenn du den besten Trainer haben willst, den du dir nach der Zeit mit Jürgen Klopp vorstellen kannst, nimm Thomas Tuchel. (...)
Natürlich habe ich auch gesagt: Da kommt ein Trainer, der euch alles abverlangt. Das ist ein anderer Typ als Jürgen Klopp. Der Thomas ist aber alles andere als ein schlechter Typ, aber er ist extrem fokussiert, er will überall das Optimum, im Umfeld, beim Staff. Er ist sehr hartnäckig und auch fordernd, aber immer des Erfolgs wegen. Und der BVB war ja auch erfolgreich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
C

Chris1983

Guest
Das Heidel die Chance nutzte, nachdem er viele Jahre Ehrenamtlich und danach für relativ schmales Geld Hauptberuflich bei den 05ern tätig war, und ihm Schalke ein üppiges Gehalt bot, ist leicht nachvollziehbar.
Natürlich, auch um ggf. einfach mal eigentlich ein bis zwei Etagen höher einen der größten Vereine in Deutschland zu führen auf der sportlichen Ebene. Vor allem nach all den Jahren in Mainz grundsätzlich nochmal was anderes zu sehen.
 

Blaubarschbube

FC Schalke 04
Aber Heidel ist dafür eben nur zu einem Teil verantwortlich, aus meiner Sicht ist Tönnies und die gesamte sportliche Führung von Schalke nicht in der Lage gewesen, seine Kompetenze richtig zu bewerten.
Es gibt nie den Alleinverantwortlichen. Heidel musste sich ja den Großteil der Einkäufe vom AR absegnen lassen, die haben alles durchgewunken. Falls mal einer Aufmuckte und wissen wollte ob das alles so richtig ist, kam die Grätsche von Tönnies und alle waren ruhig.

Das Heidel die Chance nutzte, nachdem er viele Jahre Ehrenamtlich und danach für relativ schmales Geld Hauptberuflich bei den 05ern tätig war, und ihm Schalke ein üppiges Gehalt bot, ist leicht nachvollziehbar.
Hat keiner was anderes behauptet
 

Blaubarschbube

FC Schalke 04
Auf Schalke sollte er dann eine Spitzenmannschaft formen, darin hatte er eben absolut keine Erfahrung, seine früheren Connections im In- und Ausland - die ja sehr gut für die 05er funktioniert hatten - nutzen ihm dabei gar nichts.
Bei uns herrschte damals die einhellige Meinung, dass das nichts werden wird.
Diese Bedenken hatten damals viele, auch Entscheidungsträger. Aber was Tönnies wollte wurde gemacht. Punkt.

Ende bekannt.
 

Blaubarschbube

FC Schalke 04
Von außen betrachtet: Klar könnte/sollte Tuchel Heidel dankbar sein. Genauso aber denke ich der ihm.
Vergiss es, mit der "Dankbarkeit" ist es in diesem Geschäft nicht so weit her...

Unbedingt. Ist ja auch alles Einbahnstrasse und passt ja wunderbar ins Image was Tuchel hat.

Möglicherweise hat er das in Teilen auch nicht ganz zu Unrecht.
Nix Einbahnstraße. Für sein Image ist Tuchel selbst verantwortlich, den Stempel hat ihm meines Wissens nach keiner aufgedrückt. Für seine Art und Außendarstellung ist er allein verantwortlich.

Ob man bei Chelsea seinen Rauswurf noch bereuen wird, wie Heidel sich äußerte, glaube ich nicht. Der neue hat einen 5-Jahres-Vertrag und das zieht man nun erstmal durch. Über Tuchel wird da in drei Wochen keiner mehr sprechen.

Im übrigen kann ich mir Tuchel sehr wohl bei Bayer 04 vorstellen falls Seoane am WE der nächste ist der gehen darf...
 

Blaubarschbube

FC Schalke 04
Jo, Heidel war in Mainz darauf spezialisiert, relativ unbekannte Spieler aus der "zweite" Reihe für den Klassenerhalt zu verpflichten, grosser Augenmerk war neben den fussballerischen Qualitäten charakterliche Eigenschaften.
Und genau das hat er sehr gut hinbekommen. Bei der Auswahl seiner Übungsleiter lag er trotzdem oft daneben, hatte aber mit Klopp, Tuchel und nun Svensson (hat er den überhaupt eingestellt?) eben ein "glücklicheres Händchen" als auf Schalke mit Weinzierl und Tedesco
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Oben