Ein Ball ist ein Ball

André

Admin
Ein Schuss ist ein Schuss"
Gladbachs Torwart Kasey Keller ist abseits des grünen Rasens ein entspannter Typ. bundesliga.de sprach mit ihm.



Seit seiner Ankunft bei Borussia Mönchengladbach hat sich der US-amerikanische Nationaltorhüter Kasey Keller bei den Fans schnell zu einer Kultfigur entwickelt.

Im Gespräch mit bundesliga.de gibt der Routinier Auskunft über seine Wurzeln, über seine Sicht der Weltmeisterschaft und über seine Leidenschaft für den deutschen Fußball.

Frage: Herr Keller, Sie haben schon in England, Spanien und Deutschland gespielt. Haben Sie als Torhüter irgendeinen Unterschied ausmachen können?

Kasey Keller: Um ehrlich zu sein: Ein Schuss ist ein Schuss. Es spielt keine Rolle, ob Ronaldinho, Alan Shearer oder Roy Makaay dir ein Ding in den Winkel setzt – es bleibt ein Tor. Du musst dich einfach auf das Geschehen vor dir konzentrieren. Der einzige Unterschied zu England ist der, dass sie dort sehr viel mehr Druck auf ihre Torhüter ausüben. In Spanien und Deutschland hat man eine etwas gemütlichere Position.

Frage: Hatten Sie schon mal etwas von Borussia Mönchengladbach gehört, bevor Sie nach Deutschland kamen?

Keller: Natürlich! Es gab in den USA mal eine Fernsehsendung namens "Soccer Made in Germany". Das war in den Siebzigern, als ich noch ein kleines Kind war. Da die Borussia damals diesen enormen Erfolg hatte, wurde ziemlich oft über sie berichtet. Als ich bei Gladbach unterschrieben hatte, schrieb mir mein Cousin sogar eine Email, in der er die Sendung erwähnte. Er schrieb: "Weißt du noch, als bei 'Soccer Made in Germany' die Borussia lief?" und so weiter.

Frage: Lassen Sie uns über Ihre Hände sprechen. Die Firma, die die Torwarthandschuhe herstellt, war ziemlich überrascht, als sie erfuhr, welche Größe Sie bestellt hatten. Scheinbar sind Ihre Hände größer als die handelsüblichen Größen?

Keller: Das stimmt überhaupt nicht. Ich glaube, der Grund dafür ist der unterschiedliche Schnitt. Meiner ist ein bisschen weiter als der handelsübliche. Aber das heißt ja nicht zwingend, dass meine Hände auch größer sind. Der Handschuh ist einfach entsprechend meiner Hand geschnitten. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe schon recht große Hände. Aber sie sind nicht abnormal groß.

Frage: Was war das Besondere an der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland? Glauben Sie, die Atmosphäre ist dem Land erhalten geblieben?

Keller: Ich glaube, die Hauptsache, warum dieses Turnier für uns als Amerikaner ein besonderes war, war die unglaubliche Unterstützung, die wir erfuhren. Als wir gegen Italien spielten, waren unsere Fans in der Mehrheit. Als wir gegen Ghana spielten, waren unsere Fans in der Mehrheit. Es war ein großartiges Gefühl, als Amerikaner zu einer Weltmeisterschaft nach Europa zu kommen und eine solch große Unterstützung durch die Anhänger zu haben. Wenn wir in Los Angeles gegen Mexiko antreten, haben wir ein Auswärtsspiel.

Frage: Wenn Sie an Deutschland und die Bundesliga denken - was wird Ihnen immer in Erinnerung bleiben?

Keller: Ich habe im Santiago Bernabéu, im Camp Nou, im Old Trafford gespielt, aber die Atmosphäre im Borussia-Park übertrifft sie alle. Das werden meine Frau und ich nie vergessen. Ich bin froh, dass meine Kinder jetzt schon etwas älter sind, denn jetzt werden auch sie das immer in Erinnerung behalten. Die Engländer denken, sie hätten das Monopol auf die beste Fanstimmung. Aber ich glaube, dass die Deutschen sie übertreffen.

Quelle: Bundesliga
 
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