Mahlzeit!
Neu isset nich (Baujahr 2004), aber dafür ganz schön lang. :zwinker:
4. Spieltag 2004 - 2005
(Mahlzeit!)
Willst du mal mit der Eisenbahn
zum Spiel nach Mönchengladbach fahn
und hast dabei noch wenig Geld
ist frühe Buchung das was zählt.
Wohnt man dazu im hohen Norden
-das sind bei Gladbach keine Horden-
ist frühes Aufstehen vonnöten
denn sonst geht dir der Anpfiff flöten.
Um halb fünf bin ich hochgeschreckt
doch nicht der Wecker hat geweckt
stattdessen macht der rechte Arm
einen höchst seltsamen Alarm.
Zu fragen woher das gekommen
wird normal der Arzt vernommen
doch mit Blick auf die Eintrittskarten
stand für mich fest: Der Doc muss warten!
Nun ist ´ne Dusche nicht der Segen
wenn Du Dich kannst nur halb bewegen.
Das Wasser läuft ja von allein
Aber auch abtrocknen muss sein.
So musste ich mich sehr verrenken
die Zeit verran, ihr könnt´s euch denken.
Noch schnell die Klappstullen ich schmierte
danach im Schloss der Schlüssel klirrte.
Auf dem Weg zum Bahnhof dann
sah ich mir noch den Himmel an.
Vom gross angekündigten Regen
war nichts zu seh´n - ach welch ein Segen.
Auf dem Bahnsteig junge Deppen
die wenig Hirn mit sich rumschleppen.
Mit viel Gebrüll und Pöbelei
ging da die Fahrplanleserei.
Die Bahn bereitete schon Kummer
denn auf der Tafel mit der Nummer
meines Zuges war zu lesen
dass er nicht schnell genug gewesen.
Drum sollt er sich nach Hamburg sputen
um aufzuhol´n zwanzig Minuten.
Vorher bei Schleswig ging´s nicht weiter
erklärte mir der Zugbegleiter.
Der andere Heini im Abteil
der fand das überhaupt nicht geil.
Ach wie Geschäftsleute es hassen
wenn sie den Flieger wohl verpassen.
Drum stieg er in Neumünster aus
ich machte mir nicht viel daraus.
Denn schliesslich hatte ich nun Ruh
und kippte mir die Birne zu.
In Hamburg Dammtor selbes Gleise
setzte sich fort dann meine Reise.
Auf Richtung Düsseldorf, juchee
ging es von dort mit dem IC.
Selbst wenn man seine Holsten hat
gibt es ´ne langweilige Fahrt
sitzt deine Nachbarin nur stumm
und tippt auf ihrem Labtop rum.
Mein guter Kumpel, der Chaot
der sah in Düsseldorf ´ne Not.
Aufgrund von abgesperrten Strassen
wollt er dort nicht zum Bahnhof rasen.
Drum bat er mich per Handyquelle
um eine andre Haltestelle.
Ich sollte meine Sachen raffen
und per S-Bahn zum Flugplatz schaffen.
Drum fragte ich den Zugbegleiter
und der machte mich viel gescheiter.
Bis Duisburg wäre es genug
und dann kurz mit dem Bummelzug.
Dieser Rat war gar nicht schlecht
Denn der Schaffner hatte Recht.
Ohne nur einen Hauch von Stress
Fand ich den Regionalexpress.
Die Fahrt dauert nur acht Minuten
doch was einem andere zumuten
war eine Folter für´s Gehör
als ob am Ballermann ich wär.
Zu meinem allergrössten Grause
gab´s Scheissmusik von Michi Krause
Als ich den Zug endlich verliess
Erleichtert ich die Luft ausstiess.
Kennst dich an dem Bahnhof nicht aus
findest du auch nicht schnell heraus.
So latscht man planlos hin und her
und guckt wo denn der Ausgang wär.
Als ich den dann endlich gefunden
nachdem gedreht ich ein paar Runden
konnt ich das Chaoszebra stehn
auf dem Weg zum Parkplatz sehn.
Nach einer kurzen Autofahrt
wo er sich nicht verfahren hat
sah´n wir Borussias neuen Schatz
nun fehlte nur zum parken Platz.
Die Strassen sind noch leicht chaotisch
und die Beschilderung idiotisch.
Und auf dem Parkplatz blechten wir
dem Wächter dann an Euro vier.
Als wir am Stadion angekommen
wurde erst noch ein Bier genommen
und dann mit Ami telfoniert
damit die Frau sich nicht verirrt.
So standen wir, so schräg vor´m Rasen
und tööften auf die andren Nasen.
Denn ausser Ami kamen ja
noch Schmittmayer und Ichsachma.
Nach einer Ewigkeit beim warten
fingen wir an zu erraten
dass der Rest von unsrer Schar
wohl schon auf dem Gelände war.
Man grübelte: "Was macht man bloss?"
Da ging wieder mein Handy los.
So trafen wir am Zaun sodann
Das Schmittchen und Ichsachma an.
Auf dass Borussia nicht verliere
spendierte letzterer die Biere.
Nur Ami war nicht eingetroffen.
Ja, war die Frau denn so besoffen?!
Die Worte aus dem Handy schallten
Ein Zaun, der hat sie aufgehalten.
Wir mussten halb um´s Stadion geh´n
dann konnten wir sie winken seh´n.
Der Ordner liess sich nicht erschüttern
so grüssten wir sie hinter Gittern
Drunterdurch konnt man nicht buddeln
es wurde nix mit Ami knuddeln.
Damit sie nicht so traurig ist
mal leicht die zarte Hand geküsst
und dann gesagt in aller Stille:
"Kannst ablutschen, hat zwei Promille."
Damit wir später drüber lachen
mussten wir auch noch Fotos machen
danach hiess es dann leider trennen
und erstmal schnell zum Bierstand rennen.
Ichsachma tat die frohe Kunde
er spendiere noch ´ne Runde
Nachdem die Becher sich getroffen
Hiess es noch "Prost" und ausgesoffen.
Schmitt und Ichsachma stiegen gleich
hinauf in´s Osttribünenreich
Zebra und ich mussten die Treppen
in den Nordoberrang uns schleppen.
Noch leicht desorientiert
wurde danach herumgeirrt
bis wir gefunden unsre Sitze
dank Dach auch ohne Wasserpfütze.
Den Krach in dieser neuen Bude
den hört man wohl bis Buxtehude
und dann ist das Ding heftig steil
die Sicht ist damit richtig geil.
Auf der Tafel, welch ein Kack
steht Schiedsrichter ist Xaver Wack.
Denn dieser schlecht frisierte Pöter
verweigert Gladbach stets Elfmeter.
Die Mannschaft auf der Tafel steht
Mal seh´n, was mit den Bremern geht
Danach fingt alles an zu schrei´n
Es lief "Die Elf vom Niederrhein".
Tausende Kehlen tierisch laut
da gibbet gleich ´ne Gänsehaut.
Nachdem das schöne Lied verklungen
welches aus voller Kraft gesungen
kamen die die Kicker auf den Platz
und auf den Ball begann die Hatz.
Am Anfang ging es hektisch zu
in den Aktionen keine Ruh
stattdessen einiges Gestolper
schlecht kontrolliertes Ballgeholper.
Nachdem Borussia sich sortiert
und weil man ja nicht gern verliert
wollt Neuville sich ein Herze fassen
um einen Torschuss abzulassen.
Doch Reincke, dieser alte Recke
lenkte den Ball ganz knapp zur Ecke
Danach kam es für Bremen herber
Korze mag keine Spielverderber.
Er flankt den Ball zu Marek Heinz
und der köpft Tor Numero eins!
Was war das für ein schöner Jubel
das Stadion bebte bei dem Trubel.
Den Bremern fiel darauf nix ein
das konnte mir nur rechtens sein
stattdessen schoss der Hausi drauf
doch leider ziemlich hoch hinauf.
Gladbach hatte das Spiel im Griff
bei Werder fehlte noch der Schliff
Vor den Toren geschah nix
doch plötzlich ging es ziemlich fix.
Als bei den Bremern was gelang
kam Klasnic in den höchsten Gang
und schob den Ball unter Gezeter
am Tor vorbei - nur Zentimeter!
Eine so knappe Sache tut
Borussenherzen gar nicht gut.
Die erste Chance der Bremer Flaschen -
Ich sah den Ball schon in den Maschen.
Bis zur Halbzeit stand uns dann
wieder mehr Langeweile an.
Wobei, so aus Borussensicht
schlecht gespielt hat Gladbach nicht.
Und auch die Stimmung war sehr gut
das machte für den Rest doch Mut.
Bis dahin hiess es anzusteh´n
denn Zebra musste pullern geh´n.
Er war gerad fertig mit dem Schiffen
da wurde wieder angepfiffen.
Sassen wir vorher noch getrennt
hatte sein Nachbar wohl verpennt.
Nun konnten wir zusammensitzen
und um die wicht´gen Punkte schwitzen.
Und es ging auch sehr gut los
Denn Gladbach startete famos.
Zum Strafraum wurd der Ball geschlagen
dann ging´s den Bremern an den Kragen
denn nach drei Schüssen kam die Pill
vor´m Tor zu Oliver Neuville.
Der konnt das Ei dann nach belieben
gemütlich in die Kiste schieben.
Olli jubelt, Stadion kocht
2:0 Ball eingelocht!
Herr Schaaf hatte die Schnauze voll
den Klose fand er gar nicht toll
Raus mit ihm für viel mehr Stress
sorgte fortan Herr Valdez.
Wobei aus unsrer Position
hätte der wenig später schon
den Acker schnell verlassen dürfen
um einen Büssertrunk zu schlürfen.
Um Rot hatte der doch gebeten
warum hat er sonst nachgetreten?
So ziemlich jeder hat´s gesehn
doch Xaver wollte nicht verstehn
warum die ganzen Leute pfiffen
doch sein Assi hat´s begriffen.
Der hielt mit Wack ´nen kurzen Schwätz
und eigentlich gibt´s ein Gesetz
den Spieler dann vom Platz zu kegeln
so steht es in den Fussballregeln.
Wack ist für mich ein Vollidiot
und zückt deshalb auch Gelb statt Rot.
Drum macht Valdez jetzt nicht die Fliege
und kickt den von Borussias Ziege
dusselig abgewehrten Ball
in´s Tor - und kriegt dafür Beifall.
Ab zwanzig Minuten vor dem Schluss
sorgt Wack für immer mehr Verdruss.
Sollt es ihm schwer im Magen liegen,
sieht er meine Borussen siegen?
Auf jeden dummen Bremer Sturz
macht seine Pfeife einen Furz.
So macht der Depp das Spiel kaputt
und beinahe den Sieg zu Schutt.
Was bei Gladbach dazu führt
dass Nervosität die Luft abschnürt.
Sie stehen fast nur hinten drin
und spielen Pässe ohne Sinn.
Was uns den Sieg gerettet mag
sein der Bremer schlechter Tag.
Obwohl diese jetzt besser spielen
hapert´s gewaltig mit dem Zielen.
Das Spiel, es war schon fast vorbei
da bekam der Broich das Ei.
Seine Flanke, wie am Zwirne
landete auf Ivics Birne.
Von dort ging es dann in die Kiste
Danke Junge, klasse biste!
Nachdem das 3:1 gesehen
konnte auch Wack das Spiel nicht drehen.
Und mit sichtlichem Verdruss
verpasste er dem Kick den Schluss.
Ich hatte nicht viel Zeit zum Feiern
ich sollte ja zum Bahnhof eiern,
so machte ich mich nach der Welle
flink auf den Weg zur Haltestelle,
nach kurzem Abschied vom Chaot,
dem sich der Weg zum Parkplatz bot.
Darauf machte ich ziemlich Stuss
und stieg in den verkehrten Bus.
Ich merkte erst nach kurzer Zeit:
Statt zum Bahnhof ging´s nach Rheydt!
Was ich ohne ortskundge Mittel
gehalten für das Bahnhofsviertel.
Bis ein Fan mich dann aufklärte
dass die Richtung die verkehrte.
Zum Glück halt unsre Deutsche Bahn
auch in Rheydt die Züge an.
Drum schicke ich ´nen netten Gruss
dem Gladbach - Kumpel aus dem Bus.
Wär er nicht mit dem Tipp gekommen
hätt wohl ein Taxi ich genommen.
Leider gibt´s in Rheydt kein Bier
deshalb beschliesse ich nun hier:
Wenn wir im November kommen
wird der richt´ge Bus genommen!
Denn zudem gab´s auch noch Regen
ohne Dach auf meinen Bregen.
Es dauerte noch etwas Zeit
dann stand der Sonderzug bereit.
Dieser wurde ganz schnell voll
deshalb war die Luft nicht so toll.
Ein einz´ger Muff aus Schweiss und Bier
fuhr dann los vom Gleise vier.
Leider fuhr er ziemlich lahm
ich kam schon spät in Diusburg an
viel zu spät um noch Bier zu kaufen...
verdammte Hacke, nix zu saufen!
Ohne nur ein Bier zum schütten
latschte ich mit flinken Schritten
nach einem Hinweisschildgespäh
zum Bahnsteig für den ICE.
Nach Hannover war nix los
und dann kein Bier, was mach ich bloss...
Man könnte ja den Tönen lauschen
die aus dem Zugradio rauschen.
Die Ohrenstöpsel reingepopelt
den Anschluss unten angekopelt...
verdammt, was tut die Deutsche Bahn
denn da bloss ihren Kunden an?
Dummes Gesabbel, scheiss Gejammer
doch dann entdeckte ich den Hammer:
Irgendwo kannte ich die Penner...
"Wickie, und die starken Männer"!
Der schönste, der Geräuschespender
war jedenfalls der Kindersender.
Als Wickie mit viel Wohlbehagen
Normannen in die Flucht geschlagen
war Hannover schon fast in Sicht
doch die Zeit, die stimmte nicht.
Wie es bei der Bahn so geht
waren wir wieder mal zu spät.
Zwar kein Problem den Zug zu schnappen
doch mit Bier würd´s nicht mehr klappen.
Denn es war ja nicht ganz klar
wie es im Supermarkt aussah.
Mir war dann doch ein wenig bange
dachte ich an die Kassenschlange.
Ich hatte aber Riesendurst
ob´s Bier ist, war mir dann auch Wurst.
Schnell in´s Reformhaus reingelaufen
´ne Buddel Eistee einzukaufen.
Im Zug, in dem danach ich sass
machte das Radio keinen Spass.
Das "Fohlen - Echo" - durchgelesen
von Rheydt nach Duisburg war´s gewesen.
So gab´s das öde Einerlei
vom Schnarchsender NDR2.
Als wir in Hamburg angekommen
wurde der Fressstand eingenommen.
Zwei Bier und zwei belegte Brötchen
zur Lindrung meiner Magennötchen.
Im Zug, bestimmt Richtung Kiel
kam einer, der mir nicht gefiel.
Der Typ stank wie´n toter Biber
und war von türkischen Kaliber.
Wobei hier keiner missverstehe
dass ich die Türken hässlich sehe.
Ob Türke, Deutscher, Russe, Pole
Wer so stinkt ist mir nicht zum Wohle.
Ohne sich gross zu verzetteln
fing er an penetrant zu betteln.
Damit er endlich Ruhe spend
gab ich ihm schliesslich 50 Cent.
Das war ihm nicht genug der Gaben
zwei Euro wollt er auch noch haben.
Hab ich ein Schild dran, eingerahmt
wo draufsteht "Hier soziales Amt"?
Drum zieh jetzt bitte endlich Leine,
Die Restmoneten bleiben meine.
Als der Typ nicht mehr zu sehen
konnt ich zur Mahlzeit übergehen.
Und als der Zug endlich anfuhr
War von Hunger keine Spur.
Es war wirklich ´ne schöne Fahrt
die einen miesen Abschluss hat.
In Neumünster hielt der Zug
und ich verliess ihn wie im Flug.
denn draussen wartete der Bus
mit dem man dann nach Rendsburg muss.
Ich wollte mir mein Bier aufmachen
und hatte plötzlich nix zu lachen
Am Schlüsselbund hängt das Gerät
mit dem immer das Bier aufgeht.
Und das war unterwegs nach Kiel,
dabei war das doch nicht mein Ziel.
Ich hab mein Schlüsselbund verloren
und damit Stress heraufbeschworen.
So bin durch´s Fenster ich gekrochen
in meine Wohnung "eingebrochen".
Mein Schlüsselbund ist wieder da,
Dank an die Bahn, Hip Hip Hurra!
Ein aufmerksamer Mitarbeiter
Fand meinen ständigen Begleiter.
So dass, beim Anruf heut in Kiel
Ein Stein mir schwer vom Herzen fiel.
Ein Dank geht hier auch an Mami
die abzuholen ihr Auto lieh.
Ein letzter Dank geht an den Mann
auf dessen Kunst ich mich besann.
Vor langer Zeit machte er Sachen
die bringen mich noch heut zum Lachen.
Ohne den Witz aus seinem Leben
hätt´s diese Story nicht gegeben.
Darum ein ganz besondrer Tusch
Auf Comic - Vater Wilhelm Busch!
(c) + Gruss
Dilbert