Die große Wut: Ballack versteht Kahn nicht

maxy

Erfahrener Benutzer
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Auch am Sonntagmorgen schneite es in München, natürlich tat es das. Ein denkwürdiges Wochenende fand seine logische Fortsetzung, immerhin, nachmittags wurde es besser, Busse und Bahnen erschienen wieder zum Dienst, nachdem sie Samstagabend nicht mehr die Kraft aufgebracht hatten, dem Wintereinbruch zu trotzen.
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50 Zentimeter Neuschnee im März, hoffnungslos verstopfte Autobahnen, zusammengebrochene Tennishallen, 750 Feuerwehreinsätze, ein erstmals in fast 100 Jahren wegen der Witterung geschlossener Tierpark, verzweifelte Menschen - es schien, als sei die Welt verrückt geworden.

Auch Uli Hoeneß musste am Sonntagmorgen erst mal Schnee schippen, eine Stunde lang. "Das Kreuz tut mir weh", klagte der Manager des FC Bayern, der am Samstagabend das Stadion noch ohne Worte verlassen hatte. Weil er so sauer war über das 1:2 gegen Hamburg? Nein, den Acht-Punkte-Vorsprung auf den HSV und Bremen, den die Münchner auch nach ihrer ersten Niederlage seit dem Hinspiel im September noch haben, wertet Hoeneß als nach wie vor beruhigend. Die Mannschaft sieht’s genauso. "Es hat sich nichts geändert", sagt Roy Makaay, "holen wir unsere Punkte, kriegt uns keiner mehr." Nicht ganz so einig waren sich die Spieler aber in ihrer Einschätzung von Oliver Kahns samstagabendlicher Wutrede.

Mit tomatenrotem Kopf war der Torhüter verbal auf seine Mitspieler losgegangen, hatte gewütet und geschimpft, weil das Team auch nach Scholls 1:1 nach vorn gespielt hatte statt das Remis zu halten. Einer erfahrenen Mannschaft dürfe so etwas nicht passieren, moserte der Torwart, der die Niederlage freilich mit seinem ersten großen Fehler 2006 selbst eingeleitet hatte, als er Demels Torschuss zum 0:1 als Flanke vermutete. Roy Makaay ("Olli hat Recht") und Philipp Lahm ("Wir hatten ein bisschen zu viel Ehrgeiz, hätten das 1:1 mitnehmen sollen") teilten Kahns Worte. Michael Ballack allerdings verstand die ganze Aufregung nicht. "Das Siegtor fällt aus einer Standardsituation heraus, das kann immer mal passieren. Wir haben eben nach dem Ausgleich gedacht, es geht noch was", meinte der Mittelfeldstar. Dass es anders kam, ist für Ballack "kein Beinbruch". Schon gar nicht mit Blick auf die Tabelle.
 

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