André
Admin
Quelle: dpa
DFL führt Nach-Lizenzierung ein - Drastische Strafen für Sünder
Mit einem Nach-Lizenzierungsverfahren und
der Androhung von drastischen Strafen will die Deutsche Fußball Liga
(DFL) die 36 Profivereine der Bundesligen zu einer soliden
Finanzpolitik zwingen. Ab der Saison 2006/07 sollen Vereine, die sich
in der am 31. August endenden Transferperiode I durch
Spielerverpflichtungen weiter verschulden und nicht an die bei der
Lizenzvergabe erhobenen Auflagen halten, schon im Oktober mit
Geldbußen bis zu einer Million Euro und einem Abzug von bis zu neun
Punkten bestraft werden. Dies berichtet das Fachmagazin «kicker»
(Freitagausgabe).
«Der Arbeitskreis Finanzen sieht unisono die Notwendigkeit einer
Lizenzierungsnachschau», begründete DFL-Finanz-Geschäftsführer
Christian Müller die schärfere Gangart. Im Fokus stehen künftig
Vereine, die trotz hoher Schulden intensiv auf dem Transfermarkt
tätig werden. Die DFL sieht dies als Wettbewerbsverzerrung an und
will daher auf eine Neuverschuldung durch Transfers mit Sanktionen
reagieren.
Für die kommende Saison erhielten alle Clubs die Lizenz, obwohl
Vereine wie 1860 München, Schalke 04 und Hertha BSC hohe Schulden
drücken. Da allein die Liquidität und nicht auch die Vermögenslage
berücksichtigt wurden, hat jedoch kein Verein gegen die
Finanzauflagen verstoßen. Allerdings kassierten einige Clubs bereits
Gelder, für die sie erst in späteren Jahren eine Gegenleistung
erbringen müssen.
Eintracht Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen, der das
Lizenzierungsverfahren zuletzt heftig kritisiert hatte, begrüßte die
Reform. «Über das Lizenzierungsverfahren muss man nicht mehr reden,
seit Borussia Dortmund trotz massiver Neuverschuldung die Lizenz
bekam. Vielleicht sorgt die neue Maßnahme für einen faireren
Wettbewerb. Sanktionen sind wichtig, denn: Wir Manager sind
mehrheitlich schlecht», sagte Bruchhagen.
http://www.transfermarkt.de/