Interessant, das hier viele noch Vorstellungen von Innenstädten haben, die in der 70er Jahren aktuell waren. Man sollte sich vielleicht doch lieber den Realitäten stellen.
Selbst die Hardcore-Lobbyisten für den innerstädtischen Handel stellen ja fest:
„Unsere Studien-Ergebnisse bestätigen, Städte und Gemeinden leiden unter sinkenden Kundenfrequenzen. Je kleiner die Stadt, desto größer sind vielfach die Problempunkte. Gerade in Klein- und Mittelstädten verstärken sich Fragen wie Frequenzverlust, Überalterung der Betriebsinhaber, fehlende Betriebsnachfolgen und mangelnde Attraktivität für junge Zielgruppen. Allerdings sind neben der Größe natürlich die regionale Lage von großer Bedeutung.
In den nächsten Jahren werden sich die Besuchsgründe verschieben, der Handel wird an Bedeutung als absolut dominanter Anziehungsfaktor verlieren. Neue Nutzungen werden den Innenstädten ein neues Gesicht geben. Zukünftig werden Innenstädte wesentlich stärker zum Wohn-, Freizeit-, Kultur-, Kommunikations- und Produktionsraum. Das Profil einer Gesamtdestination ist gefordert. (Roland Wölfel, cima)
„Die Innenstadt muss zukünftig eher als Gesamtdestination überzeugen. Nicht einzelne Faktoren ziehen Besucher in die Innenstadt, sondern die Kombination aus mehreren, auch städtebauliche Individualitäten oder Magnete.“ (Martin Kremming, cima Hannover)
Mit Auto-Verkehr hat das alles also gar nichts zu tun. Für die Attraktivität der Innenstadt ist es völlig unerheblich, wie man in die Stadt kommt. (Das 80jährige mit Gehstock nur mit Auto in eine Stadt können oder 40jährige bei Regen auch keine Alternative zum Auto haben ist ja einfach mal ziemlich weit hergeholt.)
Autos machen Lärm, stinken, nehmen zu viel Platz weg und behindern ÖPNV, Radfahrer, Fußgänger, Gehbehinderte, Rollerfahrer, Rollatorenrentner, Menschen mit Kinderwagen, Kinder... Ohne Autos wird also die Stadt attraktiver, da diese ganzen negativen Auswirkungen der Autos wegfallen. Das ist aber auch der einzige Zusammenhang zwischen Autos und Attraktivität der Innenstädte.