Die Folge ist, dass Geschäftsführer Oliver Mintzlaff zwei Trainerentlassungen binnen neun Monaten zu verantworten hat. Sicher, Tedesco ist am Ende vor allem deshalb gescheitert, weil er zusehends ratlos wirkte und nicht mehr den Eindruck vermittelte, den sportlichen Turnaround schaffen zu können. Aber er musste auch in einem Betriebsklima werkeln, das ihm die Arbeit ganz sicher nicht erleichterte. Von den Neuzugängen war allein Linksverteidiger David Raum sein Wunschkandidat. Seine Forderung nach einer Verschlankung des Kaders gerade im zentralen Mittelfeld wurde mit der Verpflichtung von Xaver Schlager konterkariert. Und als er nach der Langzeitverletzung von Stürmer Yussuf Poulsen den Wunsch nach einem großen und körperlich robusten Ersatz äußerte, wurde mit Timo Werner ein Spieler zurückgeholt, der diesem Anforderungsprofil
in keiner Weise entsprach.
Das alles ist keine Entschuldigung für die sportliche Krise, aus dem verfügbaren Spielermaterial hätte Tedesco weit mehr herausholen müssen. Aber es verdeutlicht, in welchem Spannungsfeld Trainer und Klubführung in den vergangenen Monaten tätig waren. Dazu passt auch, dass Tedesco im Sommer in Mintzlaffs Überlegungen,
Max Eberl irgendwann als neuen Sportdirektor zu verpflichten, nicht involviert wurde.