Demo zum Erhalt der Fankultur

Schröder

Problembär
Sich über das Ziehen von Schals aufzuregen find ich unnötig, wer nicht auf sein Zeug aufpassen kann ist irgend wo selber Schuld und wer Grundschüler abzieht ist erbärmlich... :zeitung:

Is nicht dein Ernst, oder? :vogel:Was hat es mit "nicht aufpassen können" zu tun, wenn 5 Mann einem einzelnen (egal ob erwachsen oder nicht) den Schal unter Androhung von Gewalt abziehen? Das ist wg. der Gewaltandrohung schwerer Raub und eigentlich gehören solche Assis mal `n paar Wochen weggesperrt.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Solange ein teil der Fußballkulturalisten das so sieht, darf er sich echt nicht wundern, dass sich nur eine minderheit mit ihnen solidarisiert und die mehrheit eher auf ein aussterben dieser "kultur" hofft.
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Ne kleine Sauerei hab ich in der schon oben genutzten Quelle aber doch gefunden:
Verdammt, wir hatten ein Landespokalspiel in Schwerin welches von 6500 Besuchern wahr genommen wurde wo natürlich auch die Fanszene war, ein Hansapflichtspiel - auch wenn es ein Match gegen Neumühle ist - hat Vorrang vor (fast) allem!

Nuja, solange Neumühle dann wichtiger war, als die Eingangs zitierten Forderungen, dann darf getrost nach der Ernsthaftigkeit dieser gefragt werden. Dieses Argument zeigt mir einmal mehr, dass man sich innerhalb der Fordernden gar nicht einig ist, was man eigentlich will. Die Prioritätenlage aus Rostocker Sicht (wenn Du denn für alle Rostocker hier schreibst) hast Du damit zumindest klar geäussert. Und über das, worüber Schröder und Holgy bereits schrieben, braucht man eigentlich nichts weiter zu schreiben. Solche Leute gehören aus dem Stadionbereich verbannt. Ja, das ist genau das, über was Du Dich hier so süffisant lustig machst.
 
Zuletzt bearbeitet:

andon

Glubbsau
Nuja, solange Neumühle dann wichtiger war, als die Eingangs zitierten Forderungen, dann darf getrost nach der Ernsthaftigkeit dieser gefragt werden.

Face, wasn das für ein Quatsch? So witzig, weil winzig, sich der Gegner anhören mag, so geht es hier doch um ein Pflichtspiel, und zwar um ein für einen so klammen Verein wie Hansa immens wichtiges, denn ich darf dich erinnern, dass man sich ab der dritten Liga für den DFB-Pokal qualifizieren muss. Dass das für Hans unter Umständen am Ende der Saison doch nicht zutrifft, spielt hier keine Rolle. Und m.E. trägt man, wenn man bei nem Landespokal-Spiel über 6000 Leute dabei hat, geile Stimmung macht und friedlich bleibt (letzteres setze ich mal voraus ohne es zu wissen) einen großen Teil zur Diskussion bei, weil man parallel zur Fan-Demo vorführt, was verloren geht, wenn man nicht kämpft.
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Face, wasn das für ein Quatsch? So witzig, weil winzig, sich der Gegner anhören mag, so geht es hier doch um ein Pflichtspiel, und zwar um ein für einen so klammen Verein wie Hansa immens wichtiges, denn ich darf dich erinnern, dass man sich ab der dritten Liga für den DFB-Pokal qualifizieren muss.

Nein, bitte nicht falsch verstehen, selbstredend ist das wichtig, ohne Diskussion, gerade ab der 3. Liga. Das heisst aber eben auch im Umkehrschluss, das die Priorität eben dort liegt. Ich kann nicht erkennen, weshalb nicht wenigstens 50 Mann in Berlin waren (zumal die unter den 6000 aus meiner Sicht nicht wirklich gefehlt hätten) um der Forderungen auch aus Rostock (quasi als Zeichen der Verbundenheit mit den anderen Demonstrierenden) Nachdruck zu verleihen. Aber wie gesagt, jeder setzt eben seine Prioritäten wie er sie für richtig hält. Und ich finde das halte erwähnenswert, genauso wie ich die Statements aus Gladbach, Leverkusen oder Dortmund erwähnenswert fand.
 

andon

Glubbsau
Nein, bitte nicht falsch verstehen, selbstredend ist das wichtig, ohne Diskussion, gerade ab der 3. Liga. Das heisst aber eben auch im Umkehrschluss, das die Priorität eben dort liegt. Ich kann nicht erkennen, weshalb nicht wenigstens 50 Mann in Berlin waren (zumal die unter den 6000 aus meiner Sicht nicht wirklich gefehlt hätten) um der Forderungen auch aus Rostock (quasi als Zeichen der Verbundenheit mit den anderen Demonstrierenden) Nachdruck zu verleihen. Aber wie gesagt, jeder setzt eben seine Prioritäten wie er sie für richtig hält. Und ich finde das halte erwähnenswert, genauso wie ich die Statements aus Gladbach, Leverkusen oder Dortmund erwähnenswert fand.

Du gibst dir die Antwort doch selbst. Jeder setzt sie für sich und wenn jeder der Rostocker der Meinung ist, seinen Verein unterstützen zu müssen ist das völlig legitim. Und auch bei keiner anderen Szene Deutschlands hätten sie, wenn gleichzeitig ein Pflichspiel wäre, vorher ausgelost, wer denn zum Spiel und wer nach Berlin darf.
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Du gibst dir die Antwort doch selbst. Jeder setzt sie für sich und wenn jeder der Rostocker der Meinung ist, seinen Verein unterstützen zu müssen ist das völlig legitim.

Das setzen dieser Prioritäten wird man doch aber kritisieren dürfen oder nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:

andon

Glubbsau
Natürlich, ändert aber nix daran, dass die Kritik meines Erachtens heuchlerisch ist. Jeder Fußball-Fan würde sich in dieser Situation für das Pflichspiel des Vereins entscheiden. Außer viellecht die Berliner, weil für die die Entscheidung pro Demo und gegen Auswärtsspiel einfacher fallen dürfte, wenn se zum einen mit der S-Bahn, zum anderen stundelnag mit nem Bus fahren können.
 

Keule

Geile Oma aus deiner Nähe
Nuja, solange Neumühle dann wichtiger war, als die Eingangs zitierten Forderungen, dann darf getrost nach der Ernsthaftigkeit dieser gefragt werden.
Nein, nicht Neumühle, sondern Hansa ist wichtiger! :aua:
Ich weiss ja nicht was für dich sonst noch so wichtig ist (politisch), aber würdest du dafür das Erstrundenspiel von Hertha gegen Lotte, Großaspach oder Torgelow fallen lassen..? Ich nicht!

Ja, das ist genau das, über was Du Dich hier so süffisant lustig machst.

Äpfel und Birnen! Ich mache mich über den qualitätsjournalistischen Schwachsinn und Kriminalisierung vor der Tat lustig... "Spuk unterm Riesenrad"...erinnerst dich? :huhu:

Dazu kommt, dass ich das in Überzahl angreifen gerade 5-6 Zeilen weiter unten anspreche und verurteile...

Ich kann nicht erkennen, weshalb nicht wenigstens 50 Mann in Berlin waren (zumal die unter den 6000 aus meiner Sicht nicht wirklich gefehlt hätten) um der Forderungen auch aus Rostock (quasi als Zeichen der Verbundenheit mit den anderen Demonstrierenden) Nachdruck zu verleihen

1. Waren es 4000...
2. Ist es egal wer dir fehlt oder nicht...
3. Hätten ja auch die Stuttgarter und Frankfurter mitlatschen können, es gibt aber Gründe und Meinungen (...Doppelmoral und so...) die einen dann mehr als scheinheilig erscheinen lassen..
4. Denke ich entweder fährt die Gruppe geschlossen oder gar nicht...
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Heuchlerisch? Weshalb sollte meine Kritik hier heuchlerisch sein? Ich habe sie gar begründet. Und was jeder andere Fan tut ist mir dabei egal. Wenn ich hier sehe, dass im ersten Beitrag steht, dass der Inhalt des Aufrufe alle betrifft und dann die Rostocker andere Prioritäten setzen und es nicht schaffen wenigstens eine Abordnung hinzuschicken, dann finde ich eher das heuchlerisch, zumal andere Gruppierungen, wie z.B. die Erfurter sich wenigsten bei Teilnehmern und Organisatoren entschuldigt haben und zwar aus demselben Grund. Aber wie bereits geschrieben. Ich habe dazu meine Meinung, selbstredend muss die niemand teilen.
 
Zuletzt bearbeitet:

andon

Glubbsau
Heuchlerisch dahingehend - und ich bin überzeugt, dass du auch schon vorher wusstest, was ich meine - dass es dir ganz gut in den Kram passt, dass es ausgerechnet die Rostocker sind, die nicht da waren. Meines Erachtens ist es im Übrigen völlig egal, ob ich ne Begründung für meine Abwesenheit vorschiebe oder einfach so nicht hin gehe.

Die Ultras Nürnberg waren z.B. auch nicht da, bzw. keinen nennenswerte Gruppe aus Nürnberg. Man sind die scheinheilig! oder vielleicht doch nicht, schließlich waren sie beim Protest gegen die neuen Anstoßzeiten noch federführend.... Es ist nicht immer alles so einfach.
 

andon

Glubbsau
Die Rostocker gelten gemeinhin als besonders böse. Der Threadersteller ist einer von ihnen und einer deiner ganz besonderen Freunde hier im Forum. Du redest die Demo klein und unterstellst, es wäre den meisten dann doch egal. Der Rest ist eine Annahme meinerseits, die aber nicht allzu weit hergeholt ist, was du durch die Auffassung die Demo müsste wichtiger sein, als ein Spiel der eigenen Mannschaft m.E. bestätigst.
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015
Das die Rostocker allgemeinhin als böse gelten habe ich nie behauptet, im Gegenteil, ich bin mit Rostockern und Warnemündern (Hansafans) sogar sehr gut befreundet (was nicht heisst, dass ich ne Beziehung zu Hansa Rostock habe). Zudem ist Keule keiner meiner Freunde und ich sehe ihn auch nicht als mein Feind an, das ist völlliger Humbug. Ich kenne ihn schliesslich gar nicht. Zudem rede ich die Demo nicht klein, sondern ich empfand sie in der Tat so und in der Diskussion ergab sich, dass das durchaus auch andere so sahen. Zudem weiss ich nicht, wo ich unterstellt habe, dass die Demo den meisten egal sei. Ich schrieb Eingangs und das zitiere ich auch gern:
Hier hatten gerade die Ultragruppierungen mal die Möglichkeit sich so zu präsntieren, dass sie gehört werden.
Daraus entwickelte sich die Diskussion. Ein "egal" ist mir dabei nicht untergekommen, ich lasse mich aber gern dazu auch korrigieren. Desweiteren habe ich nicht geschrieben, dass die Demo wichtiger, als ein Spiel seines Teams. Ich habe angemerkt, dass es endlich mal eine Gelegenheit gegeben hat, einer Menge an Dauerforderungen geballt Nachdruck zu verleihen und dann schafft man es nicht, wenigstens einen Teil zur Demo zu bringen um Bestandteil aller Fordernden zu sein. Ja, die Prioritätsetzung kritisiere ich an dieser Stelle (die muss ja schliesslich niemand teilen), da hier die Möglichkeit verpasst wurde sich Gehör zu verschaffen (diese Kritik trifft durchaus auch andere und nicht nur Rostocker, nur um die ging es hier in den letzten Beiträgen) und ich möchte das auch so verstanden wissen.
 
Zuletzt bearbeitet:
faceman, sag mal, bist du ein Pädagoge oder Sozialarbeiter oder so etwas? So ein verquasteter Käse, den du da schreibst. Sorry, aber wirklich grauslich und ohne Bezug zur Realität.
 

Aiden

Kölsche Fetz
Passt jetzt nicht unbedingt in den Thread, möchte aber keinen neuen eröffnen. Betrifft auch die Fankultur.
Ich möchte hierzu mal den Artikel von einer Seite zitieren, der zwar schon etwas älter, aber dennoch lesenswert ist.
Betrifft das Spruchband aus dem Heimspiel gegen den SC Freiburg in der Vorsaison:
VAG pour toujours (Virage Auteuil & Tribune G für immer)

Auch zum kommenden Heimspiel gegen Freiburg wird es wieder einige Solidaritätsbekundungen bei uns geben. In den letzten Wochen schwebte ein Damoklesschwert über unseren Freunden, denn das französische Innenministerium drohte, die Gruppen zu verbieten. Richteten sich unsere Aktionen bisher noch daran aus, unseren Brüdern und Schwestern in ihrem Existenzkampf Mut zuzusprechen und alles dafür zu tun, um eine solch fatale Entscheidung wie ein Verbot abzuwenden, so hat sich das Blatt am 29.04.2010 gewendet, als das Innenministerium die Gruppen offiziell verboten und somit auch ein Riesenloch in unsere Herzen gerissen hat. All das warf einige Fragen auf, auf die wir nun näher eingehen wollen: Was geht aktuell in Paris vor sich? Seit 1991 gibt es im Parc des Princes, der Heimat von Paris Saint-Germain zwei Kurven: Die Virage Auteuil (VA) und den Kop of Boulogne (KOB). Seit 2003 bestehen freundschaftliche Beziehungen zwischen der Südkurve Köln und der Virage Auteuil und damit über die Zeit auch zu den Gruppen Supras Auteuil, Authentiks (Tribune G direkt neben der VA), WH und CNS. Seit jeher besteht ein schlechtes Verhältnis zwischen den beiden Pariser Kurven. Der KOB ist eher die traditionell französische Kurve, die auch die Pariser Hooligans beherbergt und politisch stark rechts orientiert ist. »Unsere« Kurve dagegen ist durch einen multikulturellen Mix und einen vorurteilsfreien Schnitt durch die komplette französische Gesellschaft geprägt. Beispielsweise auf dem KOB unvorstellbar und bei unseren Brüdern völlige Normalität: dunkelhäutige Vorsänger.
Zu einem traurigen Höhepunkt des Konflikts kam es in dieser Saison vor dem Derby PSG gegen Olympique Marseille (OM). Beim Hinspiel war es in Marseille zu schweren Zusammenstößen zwischen den Parisern und den Bewohnern Marseilles gekommen (siehe Kallendresser #02). Die Situation vor dem Rückspiel in Paris war daher von Beginn an sehr angespannt. Es sollte allerdings alles anders kommen, denn OM boykottierte das Spiel nahezu komplett und der Gästeblock blieb geschlossen. Die OM-Gruppen protestierten gegen eine überwachte Anreise. Auf Pariser Seite befanden sich VA und Tribune G schon vorher im Streik gegen »Colony Capital«, eine Kapitalgesellschaft, der die Mitschuld am Niedergang des PSG gegeben wird. Zwar sollte zumindest der akustische Boykott für das Derby ausgesetzt werden, doch durch das Fernbleiben der Gäste wurde auch dieser durchgezogen. Der KOB hingegen war beflaggt und es gab organisierten Tifo. Auch einige Mitglieder der Coloniacs waren an diesem Tag in Paris zugegen. Schon mittags trafen sich die mit uns befreundeten Gruppen in der Stadt und zogen per Metro in Richtung Stadion. Dort angekommen kam es zu ersten Auseinandersetzungen mit der Polizei, bis »der KOB« plötzlich einen Angriff auf die Virage Auteuil startete. Auf dem Weg von ihren Kneipen zum Stadion schlugen die ca. 150 Hools wahllos Schwarze und Araber und sangen rassistische Lieder. Am Stadion angekommen attackierten sie den Eingang zur VA. Unter Schock zogen sich die dort noch teilweise vor dem Stadion stehenden Ultras erstmal zurück, um sich nach einigen Minuten und harten Kämpfen in der ersten Reihe als große Masse gegen den Angriff zur Wehr zu setzen. Dabei wurden die Hools die Straße an der Tribune G hinuntergejagt. Ein Angreifer, Mitglied der Casual Firm Paris (KOB), wurde dabei schwer verletzt. Yann erlag einige Tage später seinen inneren Verletzungen.
Ein trauriger Tiefpunkt der französischen Fankultur, der so hätte niemals passieren dürfen! Dieser Abend führte uns schrecklicherweise vor Augen, welch dramatische Folgen unbedacht angewandte Gewalt haben kann. In diesem Fall wurde sie zwar zur Verteidigung gegen den Angriff eines rassistisch motivierten Schlägertrupps ausgeübt, doch die Konsequenzen sind absolut bedauernswert und sollten allen Beteiligten mehr als zu denken geben.
Dem Kurvenflyer der Ultras des FC Bayern, der Schickeria München, haben wir folgenden – sehr treffenden – Kommentar entnommen: »Eine Tragödie, die allerdings aufgrund von schwerwiegenden Problemen in der französischen Gesellschaft entstand und zwar den Fußball als Bühne fand, aber doch auch in einem ganz anderen Kontext geschehen hätte können. Der Fußball ist für den Tod nicht ursächlich, im Gegenteil: die Gesellschaft mit ihrer sozialen Schieflage und rassistischen Ausgrenzung, deren Produkt Yann war, ist es und benutzt den Fußball als Sündenbock, um von den wirklichen Problemen abzulenken. Noch weniger sind es die Gruppen der VA, die sich gegen einen rassistisch motivierten Angriff verteidigten. Jetzt sollen aber die Gruppen der Auteuil und die Ultras allgemein büßen.«
Nach diesen Vorkommnissen wurden nun unglaublicherweise sieben Ultrasgruppen vom französischen Innenministerium verboten. Dabei handelt es sich um unsere Freunde Supras Auteuil, Authentiks und Grinta, sowie zwei KOB-Gruppen von Paris Saint-Germain. Darüber hinaus wurden noch die Brigade Sud vom OGC Nice und Cosa Nostra von Olympique Lyon aufgelöst. Bereits vor zwei Jahren wurde die Pariser Gruppe Bolougne Boys wegen des Zeigens eines beleidigenden Spruchbands und die Faction Metz wegen Ausschreitungen vom Innenministerium aufgelöst. Da die französischen Gruppen nahezu alle offiziell operierende Organisationen (ähnlich unserem Vereinsrecht) sind, sind sie leichter greifbar Ein Verbot kommt dem Ende der Gruppen gleich. Das öffentliche Zurschaustellen deren Logos und Namen steht unter Strafe, und die dort vertretenen Personen dürfen keine neuen Gruppen in ähnlicher Konstellation bilden. Die gesetzliche Grundlage des Verbots richtet sich gegen kriminelle & terroristische Vereinigungen und ist rechtlich daher kein Kinderspiel mehr. Für unsere Freunde kann ein Nichteinhalten gravierende persönliche Konsequenzen nach sich ziehen (eine genauere Beschreibung der rechtlichen Komponente findet Ihr im kommenden Kallendresser #03).
Es ist völlig klar, dass in Paris mit dem Tod eines Menschen extreme Grenzen überschritten wurden und dies nicht ignoriert und auch nicht toleriert werden darf. Die Frage hierbei ist nur die der adäquaten Reaktion. Vereinsführung und Staat stellen sich einseitig auf die Seite der Angreifer und ignorieren die rassistischen Hintergründe, die einen der Hauptgründe des Konflikts darstellen. Außerdem stellt sich die Frage, wie 150 Hooligans an einem Derbytag einfach bis vor die Kurve kommen konnten und wieso die Polizei während der Auseinandersetzungen nicht wirklich eingegriffen hat? Es waren 2.500 Polizisten im Einsatz, von denen eine Vielzahl nur einige Meter von den Vorkommnissen entfernt stand. Der Präsident des PSG ging sogar so weit zu behaupten, dass unsere Freunde die Rassisten seien und ein »anti-weißes Klima« schaffen würden. Welch ein Schlag ins Gesicht auch für uns, die vor Ort waren und erst eine unglaubliche Gastfreundschaft unserer Freunde genießen durften, um dann von den Rassisten des KOB angegriffen zu werden. Nun wurde durch das Verbot der Gruppen eine Kollektivstrafe nach dem Prinzip der Sippenhaft ausgesprochen, die das Problem absolut nicht lösen, sondern nur noch verschlimmern wird. Die Gruppen haben einen großen Einfluss auf ihre Mitglieder und ihr Umfeld und versuchten immer wieder, den Konflikt zu entschärfen. Sie haben ja auch einiges zu verlieren. Durch das Verbot werden nun all ihre Mitglieder unabhängig und unerreichbar und damit wohl auch der Konflikt unkontrollierbar. Dies kann und darf nie und nimmer das Ziel fan- und noch wichtiger gesellschaftspolitischer Arbeit sein. Eine erschreckende Vorstellung. Was denkt sich das französische Innenministerium nur dabei?
Am Donnerstag, dem 23.04., gaben SA und ATKS eine Pressekonferenz, auf der sie ihre Sichtweise der Ereignisse des Abends darstellten und allen anwesenden Journalisten einen USB-Stick aushändigten, auf dem ein Video des Abends gespeichert ist. Dieses Video dokumentiert eindeutig den Angriff des KOB auf unsere Freunde und enthüllt einige bisher von der Öffentlichkeit nicht beachtete Wahrheiten. Doch leider hat auch dieses letzte Aufbäumen nichts mehr ändern können.
Welch eine katastrophale Fehlentscheidung von Politikern, die wahrscheinlich noch nie ein Stadion von innen gesehen haben. Sie sitzen an einem Tisch und löschen im Handumdrehen jahrzehntelang bestehende Gruppen aus, die immer mit voller Hingabe hinter ihrem Verein gestanden haben. Sicher dabei ist, dass sich zwar Organisationen, aber nie die Leidenschaft und Mentalität der Menschen verbieten lässt. Anstatt sich mit der Sache und den Ursachen der Gewalteskalation zu befassen und wirkliche Änderungen anzustreben, verbietet der französische Staat ganze Gruppen mit jeweils hunderten von Mitgliedern und macht damit alles nur noch schlimmer. Diese Sesselfurzer werden unsere Brüder uns Schwestern jedoch nicht aufhalten! Niemals! Ultras wird es immer geben!
Wir stehen zu 100% hinter unseren Freunden und werden alles Nötige tun, um ihnen in diesen schweren Zeiten den Rücken zu stärken!​
Coloniacs – Ultrà 1. Fußballclub Köln

Wenn man sich das so durchliest, kann man froh sein, wie die Situation zurzeit bei uns so ist.
Nehmt euch die Zeit.
 
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