Bedingungsloses Grundeinkommen ... zukunftsträchtig oder nicht durchführbar?

BoardUser

Jede Saison ein Titel!
Admin
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Äh ja.... Nein!!!!!

Krümelk...
Die anderen Anspruchsberechtigten für die Steuerklasse III sind in meinem Modell auch besser gesellt, als wenn sie die I hätten.

@Schröder: Hab ja schon geschrieben, dass die Zahlen möglicherwiese noch anzupassen wären. Die Größenordnungen halte ich nicht für in Stein gemeißelt.

Und für Azubis: Erstens halte ich die grundsätzlich in ihrer Erstausbildung noch wie als Kind behandelbar, also mit einem geringeren Anspruch auf BGE, zum anderen können bestimmte Fälle sicher mit einem angepassten Bafög bis zum BGE aufgestockt werden. Ich sehe das auch nicht unlösbar bzw. nicht im Widerspruch zu meinem Modell.
 

Schröder

Problembär
Und für Azubis: Erstens halte ich die grundsätzlich in ihrer Erstausbildung noch wie als Kind behandelbar, also mit einem geringeren Anspruch auf BGE...

BGE ist aber für alle gleich, auch Kinder haben demnach Anspruch auf die vollen 1000 €. Genau wie Rentner übrigens, denen du auch nicht einfach so was wegkürzen kannst.
 

BoardUser

Jede Saison ein Titel!
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Nicht das, was andere modellieren, mit meinem Modell verwechseln. In meinem Modell haben Kinder ein geringeres BGE.
 

Holgy

Kommischer Foggel
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Bei deinen ganzen Einschnitten gibt es bald kein BGE mehr, das diesen Namen verdient. :D

Zumindest müsste der Name (Bedingsloses Grundeinkommen) geändert werden (Bedingtes Zusatzeinkommen für einige). :D

Es gibt übrigens auch das Konzept der negativen Einkommenssteuer. Um es mal ganz kurz und knapp darzustellen: Bis zu einer gewissen Summe (die müsste man halt festlegen) zahlt man keine Steuern, sondern bekommt Geld dazu (bis zu dieser Summe, die dann eine Art BGE wäre) und erst ab dieser Summe muss man Steuern zahlen.
 

Holgy

Kommischer Foggel
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Frage: Warum brauchen Kinder das gleiche BGE wie Erwachsene?

Playstation, Markenklamotten, iphone, tablet, consolenspiele, pc, fußballschuhe jede woche, fcb-trikots, handyrechnung, bravo, süßigkeiten, kaugummi, chips, fast-food, cola, comix,...

Ich würde sogar sagen: Kinder brauchen deutlich mehr als Erwachsene! :D Da kommt ja auch noch das ganze Schulzeugs dazu, was die Eltern nicht brauchen.
 

BoardUser

Jede Saison ein Titel!
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Kleine Ergänzung noch: Natürlich ist ein "bedingungsloses Grundeinkommen" an Bedingungen geknüpft. Die sind jedoch grundlegender Natur. Insofern bedeutet es bestenfalls im Wortsinn, dass es ohne Bedingungen ausgezahlt wird. In der Praxis kann sowas jedoch nur bedeuten, dass es "repressionslos" gewährt wird.

Denn - um es mal auf die Spitze zu treiben - wenn das BGE bedingungslos wäre, würde es auch an Leute ausgezahlt werden müssen, die gar keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen bzw. ihren dauerhaften Wohnsitz gar nicht in Deutschland haben. Sprich: An alle! Weltweit! Hinzu kämen alle, die nicht mehr leben und noch nicht geboren sind (Streichung der Bedingung: "Lebende Personen").

Das ist natürlich absurd. Aber genau solche Einschränkungen, Auszahlung an Wohnsitz in Deutschland bzw. deutsche Staatsangehörigkeit geknüpft, sind an für sich schon "Bedingungen", dem Wortsinn nach.

Gibt demnach keinen Grund, mit Verweis auf den Wortsinn, abzulehnen, zur reinen Anspruchsprüfung noch weitere Bedingungen einzführen. Bspw. das Alter, den Familienstand, den genauen Wohnsitz, andere Einkünfte, die zur Anrechnung führen etcpp.

Das alles würde dem Wesen nach nichts daran ändern, dass das BGE immer noch "bedingungslos" gewährt wird, nur eben in einem anderen Sinn "bedingungslos", nämlich in dem Sinn, dass man keine (weiteren, ausser dem Antrag) persönlichen Aktivitäten entfalten muss, um dieses zu erhalten, vor allem kein Bewerbungszwang, kein Zwang, irgendeine zugewiesene, vorgeschlagene, angeblich zumutbare Arbeit anzunehmen, keinen Zwang, ständig bezüglich seiner gesamten Familien- und Vermögensituation die Hosen runterzulassen uswusf.

In dem Sinne verstehe ICH ein BGE.
 
Zuletzt bearbeitet:

Holgy

Kommischer Foggel
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Diese Frage habe ich ja schon mal in den Raum geworfen, die für eine reale Einführung des BGE wichtig ist: Wer soll denn überhaupt BGE-berechtigt sein?
 

BoardUser

Jede Saison ein Titel!
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In meinem Modell zunächst grob gesagt (also nicht bis in alle Eventualitäten zu Ende gedacht) jeder, der in diesem Land aufenthalts- und damit arbeitsbrechtigt ist sowie seinen dauerhaften Wohnsitz hier hat.
 

Rupert

Friends call me Loretta
Ich wäre mal an einer seriösen Untersuchung interessiert, wieviele und welche Aufgaben durch die "Digitalisierung" für die Menschen wegfallen und wieviele und welche Aufgaben dadurch für die Menschen geschaffen werden.
Das sollte ja mal eine recht sachliche Basis geben, ob und wie ein Grundeinkommen Sinn macht.

Wenn man nur mal die eine Seite betrachtet: Die Digitalisierung sollte ja die Produktivität erhöhen und Produktionskosten senken; damit müssten ja auch zusätzliche Mittel für ein Grundeinkommen einhergehen.
 

Schröder

Problembär
Tja nun, diese zusätzlichen Mittel durch erhöhte Produktivität und Senkung der Produktionskosten fließen aber nicht in die Taschen derer, die das bedingungslose Grundeinkommen finanzieren sollen. Bedingungslos ist ja unabhängig von Arbeit, wird also großteils vom Staat finanziert.
 

Rupert

Friends call me Loretta
Tja nun, diese zusätzlichen Mittel durch erhöhte Produktivität und Senkung der Produktionskosten fließen aber nicht in die Taschen derer, die das bedingungslose Grundeinkommen finanzieren sollen. Bedingungslos ist ja unabhängig von Arbeit, wird also großteils vom Staat finanziert.

Solange der Staat nicht einfach mehr Schulden aufnimmt bzw. neues Geld druckt, sind alle Einnahmen und damit Ausgaben des Staates von der Arbeit seiner Bevölkerung und den Abgaben der dort steuerpflichtigen Firmen abhängig, wenn ich mich nicht täusche.
 

Rupert

Friends call me Loretta
Ich halte das immer noch für weder durchführbar noch finanzierbar

Deswegen meinte ich ja auch, das müsse man sich mal sachlich anschauen wie viel und welche Arbeit zukünftig noch zu erwarten ist. Ist das nämlich weniger als es an potentiellen Abnehmern gibt, dann muss man sich ja Gedanken machen wie die Menschen ihr Leben finanzieren können.
 

KGBRUS

Gucken wat der Ball macht
Hast du das irgendwie mal durchgerechnet oder ist das nur so ein Gefühl?
Etwas von Beidem ;-)

Nehme ich den Harz 4 Satz von ca 400 € und den Mietzuschuß von angenommenen 200,-€ komme ich auf 600,-€ die das Grundeinkommen aller mindestens sein sollte (nur reicht das natürlich nicht aus) und das mit 82 Mio multipliziere komme ich auf knapp 600.000 Millionen Euro im Jahr. Und das bei einem Steueraufkommen von ca 700.000 Millionen im Jahr.
Kann irgendwie nicht passen.
 

Schröder

Problembär
Solange der Staat nicht einfach mehr Schulden aufnimmt bzw. neues Geld druckt, sind alle Einnahmen und damit Ausgaben des Staates von der Arbeit seiner Bevölkerung und den Abgaben der dort steuerpflichtigen Firmen abhängig, wenn ich mich nicht täusche.

Jetzt erhöhen bloß die Firmen ihre Produktivität ja nicht aus dem Grund, dass sie damit mehr Steuern zahlen müssen (schon gar nicht zur Finanzierung eines arbeitsunabhängigen Grundeinkommens, dass ihre Position bei Gehaltsverhandlungen ja eher schwächt), sondern damit mehr im eigenen Säckel verbleibt. Andernfalls werden die wohl nicht mehr lange hier steuerpflichtig bleiben.

Außerdem schaffen dann die Kommunen ihre Aufgaben nicht mehr. Wer ohnehin jeden Monat 1.500,- auf´s Konto bekommt geht doch nicht für das gleiche Geld dann die Straße kehren oder pflegt alte Leute. Vor allem bei den Steuersätzen, die dann auf diese Löhne anfallen würden, um das Grundeinkommen zu finanzieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Schröder

Problembär
Etwas von Beidem ;-)

Nehme ich den Harz 4 Satz von ca 400 € und den Mietzuschuß von angenommenen 200,-€ komme ich auf 600,-€ die das Grundeinkommen aller mindestens sein sollte (nur reicht das natürlich nicht aus) und das mit 82 Mio multipliziere komme ich auf knapp 600.000 Millionen Euro im Jahr. Und das bei einem Steueraufkommen von ca 700.000 Millionen im Jahr.
Kann irgendwie nicht passen.

Wenn sich das Bedingungslose Grundeinkommen durchsetzt kannste locker damit rechnen, dass sich die Einwohnerzahl durch Zuzug von außen in den nächsten 5-10 Jahren verdoppelt. Für das Geld was man hier dann für´s Nixtun und ohne jede Auflagen bekommt muss man in Rumänien schon mal 2-3 Monate Vollzeit arbeiten.
 

KGBRUS

Gucken wat der Ball macht
Wenn sich das Bedingungslose Grundeinkommen durchsetzt kannste locker damit rechnen, dass sich die Einwohnerzahl durch Zuzug von außen in den nächsten 5-10 Jahren verdoppelt. Für das Geld was man hier dann für´s Nixtun und ohne jede Auflagen bekommt muss man in Rumänien schon mal 2-3 Monate Vollzeit arbeiten.

Jepp aber es passt ja bei 82 Mio Einwohner schon ganz und gar nicht.
Absolut realitätsferne Diskussion
 

Schröder

Problembär
Realitätsfern ist die nicht, nur die Annahme, das die Leute dann für weniger Geld arbeiten gehen, weil ihre Lebenshaltung abgedeckt ist, ist falsch. Wer für 10 € / Stunde die Straße fegt bekommt die 10 € weil seine Arbeit das wert ist und nicht weil er das Geld zum Lebensunterhalt braucht. Er würde die ja auch bekommen wenn er `ne Million auf´m Konto hat. Und gerade solche "Drecksarbeit" wird sogar noch teurer werden, weil durch das bedingungslose Grundeinkommen keiner mehr darauf angewiesen ist, solche Arbeiten anzunehmen.

Oder anders ausgedrückt: Wenn "Nixtun" schon 1.500,- "wert" ist, wieviel ist dann erst die Zeit wert, die man mit Arbeiten verbringt?

Unser Pflegesystem würde komplett zusammen brechen, weil die Löhne der Pflegekräfte enorm steigen würden. Wer wischt denn gern alten Leuten den A.... ab, wenn er nicht auf die Kohle angewiesen ist?

Um gutbezahlte Jobs wird es eine Hauen und Stechen geben, aber der "Tagelöhner" bleibt dann eher zu Hause, ehe er sich um 6 zur Arbeit quält. Und wenn muss man ihm das entsprechend gut bezahlen.

Die Inflationswelle durch die Finanzierung des Grundeinkommens und die gestiegenen Lohnkosten kann sich glaub ich jeder selbst ausmalen. Am Ende hat dann zwar jeder am Anfang des Monats 1.500,- auf´m Konto, die aber nur noch soviel wert sind wie Hartz IV jetzt.

Was erstmal nicht viel ausmacht, es wird alles teurer, weil mehr Geld in Umlauf ist. Nur mit dem was du bis dahin in die staatliche Rente eingezahlt hast hättest du auch den Ofen anzünden können.
 
Zuletzt bearbeitet:

Schröder

Problembär
Aber auch die Schweizer rechnen damit, dass das Grundeinkommen einfach ein Teil des normalen Einkommens ersetzt. Das wird nicht passieren, weil für den Rest geht keiner arbeiten, schon gar nicht, wenn er darauf noch höhere Steuern zahlen müsste als jetzt schon und am Ende nicht mehr viel von seinem Zusatzverdienst übrig bleibt. Und wer eh schon nicht mehr bekommt als das Grundeinkommen wird von heute auf morgen kündigen.

Es sei denn man knüpft den Bezug an Bedingungen, wie es heute auch schon bei Hartz IV der Fall ist. Dann ist es aber nicht mehr bedingungslos.

Mal abgesehen davon ist die Idee des deutschen bedingungslosen Grundeinkommes eben, das es jeder bekommen soll, egal ob Millionär oder Arbeitsloser, ob aktiv auf Arbeitssuche oder einfach nur faul.

Buergerinitiative bedingungsloses Grundeinkommen Berlin
 
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KGBRUS

Gucken wat der Ball macht
OK gehen wir mal von dem Artikel aus.

Der erste satz ist doch schon mal blödsinn:
"Schon heute verfügt die große Mehrheit der Menschen über ein Einkommen in Höhe des Grundeinkommens und darüber"

Wir haben in Deutschland rund 43 Millionen Arbeitnehmer bei 82 Millionen Einwohnern. Das ist nicht die Mehrheit. Und schon gar keine Große.
Wäre auch schön, wenn die Arbeitnehmer alle über dem Grundeinkommen, welches dort veranschlagt wird von 2500 liegen würden.

Und damit passt schon wieder alles nicht.

Die sprechen von 2500,- pro Erwachsener und 625,- für ein Kind. Gehen wir von einer Vierköpfigen Familie aus:
Insgesamt also 6250,-mtl Einkommen.... schon recht viel oder? Welche Familie hat schon über 6000,- mtl Einkommen?
Oder verstehe ich das falsch?
 

Schröder

Problembär
Also da geht´s ja nun um die Schweiz, das kannste vom Gehalt nicht mit Deutschland vergleichen. Wie das Verhältnis von Arbeitnehmern zur Gesamtbevölkerung aussieht weiß ich nicht. Andererseits sind dort auch die Lebenshaltungskosten viel höher. Der Schweizer Franken ist glaub ich auch etwas weniger wert als der Euro, ich glaub 1 € sind ca. 1,10 Franken.
 

HoratioTroche

Zuwanderer
Wenn du jetzt nicht gerade in Zürich wohnst, kriegst du eine 3-Zimmer-Wohnung (wegen der 4-köpfigen Familie) schon für etwa 2100,- im Monat gemietet.
 
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