Und genau da ist das Problem.....Das sich Fangruppen reinigen können hat nix mit irgenwelchen Polizeieinsätzen zu tun. Du guckst wieder auf die andere Seite. Die Polizei repräsentiert in unserem Land nunmal die Staatsgewalt, und die ist es, die das Gewaltmonopol hat. Es ist (ungeschriebenes) Verfassungsprinzip, dass die Bürger die Prlicht haben, sich friedlich zu verhalten. Und wenn es in Teilen von (Bürger)Gruppierungen eben nicht friedfertige Menschen gibt, dann muss man diese eben entfernen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Fanszene dazu eben nicht in der lage ist bzw. war. Gelegenheit war genug da und ist auch heute noch genug da. Da ist Polizei auch nicht nötig.
In vielen Köpfen geht das Gespenst rum, dass, wenn die Polizei irgendwo eingreift, dies (möglciherweise) ungerechtfertigt bzw. überzogen ist. Man sollte vielmehr erstmal davon ausgehen, dass (in den allermeisten Fällen) die Einsätze das sind was sie sein sollen, nämlich angemessen und nötig.
Eine überwiegende Anzahl der Berichte über überzogene Polizeieinsätze stammen, soweit ich weiss, von Fussballfans, die sich mit den festgenommenen, mit SV-Verboten belegten und bei Polizeieinsätzen zu Schade gekommenen Leuten von Prinzip her solidarisiert. Und genau das ist, denke ich, der falsche Denkansatz.
Ausserdem ist es unrealistisch zu glauben, dass die Staatsgewalt von ihrer lininie auch nue einen Deut abweicht, ohne dass es zu vorherigen spürbaren Bewegungen innerhalb der Fanszene kommt. In Italien hat man es doch gesehen und auch in Sachsen. Lieber werden die Spiel abgesagt, als dass man dem Mob gewähren lässt. Und das ist auch richtig so.
Nein, nicht die Einsätze müssen verschwinden. Und wenn ich dein Statemant so verstehen will, dass die Einsätze verschwinden sollen, dann muss ich dir leider widersprechen. Wenn ich es allerdings so verstehe, dass die Berichte darüber verschwinden sollen, so müsste ich dir zustimmen, wäre da nicht die Presse- und Meinungsfreiheit. Die ist ja in unserem Land auch heilig, und das ist auch gut so....
Was verschwinden muss, ist der grundsätzliche Denkansatz, dass dort, wo Polizei auftaucht und in Aktion tritt, grundsätzlich überzogen wird. Auch dann hat man es nämlich mit den tatsächlichen Übertretungen viel leichter....
Hehe - und genau an dieser Stelle beißt sich die Katze wieder in den Schwanz und wir stehen wieder am Anfang. Du sagst: "Polizeieinsätze sind fast nie überzogen" und ich sage: "Polizeieinsätze sind viel zu oft überzogen".
Es gibt unterschiedliche Berichte von unterschiedlichen Augenzeugen zu vielerlei Vorfällen. Meistens erkennt man doch schon am Schreibstil für wie glaubwürdig man den Autoren hält. Wenn man sich schlau macht - und dazu ist das Internet ganz gut geeignet, denke ich kann man sich eine Meinung bilden. Aus den unterschiedlichsten Ecken. Höchst unseriöse Quellen sind in der Regel halt einfach Polizeiberichte. Sollen sie schon in der Pressemeldung eigenes Fehlverhalten thematisieren? Macht keine Sau. Im Umkehrschluss kommen dann dazu irgendwelche (sorry) Ultraberichte aus denen man ansatzweise etwas rauslesen kann, wenn man gewisse Filter vorschaltet. Und es gibt einfach Leute die lediglich daniederschrieben, wie ihr Eindruck der Situation war.
Man muss sich eben die Mühe machen und schauen was wirklich passiert ist. Und ich glaube da liegt es bei Dir ein wenig im Argen - sorry.
Es gibt auch Situationen in der mir der gesunde Menschenverstand schon weiter hilft.
@wupperbayer
Mit Reinigung der Fanszene bist weder Du noch Leverkusen im allgemeinen gemeint. Aus Leverkusen habe ich, bis auf die seltsamen Platzverweise für Mainz, die das Ordnungsamt ja zu weiten Teilen wieder zurückziehen musste, noch nie etwas gehört.
Es gibt andere Fangruppen in die ich auch mehr Einblick habe, die mehr im Fokus stehen. Dynamo zum Beispiel.
Da sind vergangene Woche 2 Sonderzüge nach Berlin zu Union gefahren. Der zweite wurde auf den Bahnhof Köpenick umgeleitet und die Leute durften dort aussteigen, warten bis das Spiel rum war - und dann wieder nach Hause fahren. Warum? Weil ein Wagon des Zuges auf irgend nem Wald und Wiesenbahnhof "Juden Berlin" skandierte. Kann man auch wieder über Sippenhaft und angemessenes verhalten diskutieren. Was man so lesen konnte gab es nach diesen Parolen einige Leute, die dafür gesorgt haben, dass diese Kacke nicht mehr weiter gesungen wird. Hat aber nix mehr geholfen - die Weiterfahrt endete ohne Vorankündigung eine halbe Stunde später.
200 Leute durften durch Köpenick laufen, aber keiner in die alte Försterei.
Ich weiß nicht was ich davon halten soll - in beide Richtungen. Ein Teil in mir sagt "selbst schuld - vielleicht lernen sie es anders nicht", der andere Teil sagt "harte Nummer 150 Leute für etwas in Sippenhaft zu nehmen, was andere verbockt haben."
Aber gerade Dynamo ist ein Paradebespiel dafür, wie die Polizei und die Presse Dinger verbockt, die dort intern behutsam aufgebaut werden.
Es gibt weit mehr Negativschlagzeilen in der Presse als das es wirklich Negatives zu berichten gäbe - und kein Vertreter der Journalie macht sich noch einen Kopf über Sinn und Unsinn seines Geschreibsels - Dynamo? Wird schon was dran sein. Punkt.
Das führt dann zu großartigen Überschriften wie "Dynamofans machen Rasthof dem Erdboden gleich" - und am Ende stehen 500 Euro Sachschaden. Ursächlich hierfür war selbstverständlich eine sachlich falsche Polizeimeldung, Herr Boarduser...:zwinker:
Diese Presse wurmt jeden Dynomofan. Und genau so verhalten sich viele Sachen. Von Willkür a la Saarbrücken, bei der sich jedes Mädel in Dynamo-Montur in einem halboffenen Zelt komplett entkleiden musste, um im Intimbereich gefilzt zu werden.
Solche Sachen schweißen eine Fangemeinde zusammen. Und das hat auch einen ganz großen Nachteil: im Windschatten des "Mir san mir"-Gefühls können wahrhaftige Idioten weiter ihr Unwesen treiben ohne dass sie auffliegen. Der Feind sitzt ja woanders. Wie oft hat sich intern Widerstand gegen den eigenen "Kindergartenmob" geregt... Jedesmal ausgebremst durch neue Horrorgeschichten a la Böni...
So kann sich eine Fanszene schlecht selbst reinigen.