Artikel: Veh reist realistisch nach München

Selbst Trainer Armin Veh war überrascht, als am Donnerstag bei der Frankfurter Pressekonferenz solch ein Ansturm an Medien stattfand. Mit ihrem sensationellen Saisonstart hatte sich die Eintracht aus eigener Kraft in den Mittelpunkt des Interesses katapultiert, was weiterhin Bestand hat, obwohl aus den letzten 4 Spielen nur 4 Punkte geholt werden konnten. Am kommenden Samstag steht nun das Spitzenspiel gegen die Bayern auf dem Plan.

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"Hoffentlich sieht man mich gleich überhaupt noch", scherzte Veh als er den Presseraum betrat. Ganze 8 Kamerateams und 20 Journalisten wollten 2 Tage vor dem Spiel gegen die Bayern Rede und Antwort vom Erfolgscoach. Das dieses Spiel so einen Rummel auslösen würde hätte bei den Hessen vor der Saison wohl noch niemand erwartet. Doch nach den ersten erfolgreichen Spielen ist es nun das Duell zwischen dem Tabellenführer und dem Dritten.


Für die Fans ist es das absolute Knallerspiel des Jahres, für Veh hingegen natürlich nicht. "Das Spiel des Jahres haben wir gegen Augsburg oder Mainz, weil das Konkurrenten sind. Unsere Konkurrenz kann nicht Bayern oder Schalke sein", stapelte der 51-Jährige tief. Was soll er auch anderes sagen, nachdem die Bayern unter der Woche in der Champions League mit 6:1 gewonnen haben. "Sie hätten auch zweistellig gewinnen können, sie haben einen richtigen Lauf."


Trotzdem hat die Eintracht Selbstvertrauen getankt. "Wir haben es uns mit gutem Fußball verdient, dass es ein Spitzenspiel ist. Die 20 Punkte haben wir nicht zufällig. Die Bundesliga ist richtig gut, aber Bayern ist noch einen Tick über der gesamten Liga. Was die da vorne wegzaubern, ist schon außergewöhnlich. Mit denen können wir uns sowieso nicht richtig messen", so Veh. Trotz seiner schlechten Bilanz gegen die Münchner will Veh mit seiner Eintracht trotzdem alles geben. Vor allem wollen sich die Hessen nicht zu sehr hinten reinstellen, denn dann wäre ein Gegentreffer vorprogrammiert. Auf die Frage, ob Veh nun seinen ersten Sieg in der Allianz-Arena feiern könnte, antwortete der 51-Jährige mit einer gehörigen Portion Ironie. "Je länger eine Serie dauert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie reißt."
 
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