Artikel: Klopp nimmt Niederlage auf seine Kappe

Ein Bild, was jeder Anhänger von Schwarz-Gelb hasst. Königsblauer Jubel nach einem Derby im Signal Iduna Park. Nur 6 Dortmunder können sich überwinden nach der 1:2-Niederlage gegen Schalke zu den eigenen Fans auf der Südtribüne zu gehen. Mittlerweile hat der amtierende deutsche Double-Gewinner bereits 12 Punkte Rückstand auf den derzeit durchstartenden Rekordmeister aus München.


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"Dass jetzt alles abgeschenkt ist und Langeweile aufkommt, schließe ich aus. Im letzten Jahr lagen die Bayern ähnlich weit vorn, dann haben wir Punkte geholt wie keine Mannschaft vorher", so BVB-Präsident Reinhard Rauball. Klingt allerdings schon stark nach Durchhalteparole, um das aktuelle Tief bestmöglich zu überwinden. Vor dem Match wurde das Derby als Spiel des Jahres ausgerufen, allerdings kehrt nun nach der Niederlage wieder die ernüchternde Normalität im Pott ein. "Am Mittwoch gegen Real werden wir ein ganz anderes Gesicht zeigen", versprach Mats Hummels derweil.


Die Situation könnte nicht unterschiedlicher sein. Im vergangenen Jahr räumte der BVB in der Liga alles ab, in der Champions League hingegen ging man sang- und klanglos unter. In diesem Jahr will es in der Bundesliga noch nicht richtig funken, in der Königsklasse hingegen konnte man mehr als gut starten.


Die Niederlage gegen Schalke heftet sich vor allem einer an die eigene Backe. Aufgrund großer personeller Probleme musste sich Dortmunds Trainer Jürgen Klopp eine alternative Aufstellung ausdenken. Am Ende kam eine 3er-Abwehrkette dabei raus, die sich allerdings schon nach kurzer Spielzeit als falsche Entscheidung herausstellte. "Ich habe einige Spieler auf Positionen spielen lassen, die zumindest ihrem Naturell entsprechen", erklärte Klopp.


Nach dem Führungstreffer von Afellay korrigierte Klopp sein Experiment zwar nach 30 Minuten, trotzdem kassierte man kurz nach der Pause den entscheidenden Treffer zum 0:2. "Die Niederlage geht auf meine Kappe. Ich wollte mit der Systemumstellung der Mannschaft nur helfen", so der Erfolgscoach einsichtig.


Zwar konnte der BVB durch den Anschlusstreffer von Lewandowski noch einmal Mut schöpfen, zu etwas Zählbarem reichte es letztendlich aber nicht mehr. "Wir haben zu wenig Fußball gespielt, zu viele Fehler gemacht. Danke an jeden einzelnen Zuschauer, der da war und gesehen hat, was für ein Spiel wir abgeliefert haben. Es tut mir leid für jeden, der sich etwas anderes gewünscht hat", ergänzte er etwas geknickt.


Trotzdem schaut der BVB nach vorne, denn vor allem in der Champions League befinden sich die Schwarz-Gelben aktuell auf K.O.-Runden-Kurs. In der Liga wird es diese Saison gegen die bärenstarken Bayern ziemlich schwer werden, doch mit einer erneuten Serie ist zumindest die erneute Teilnahme an der Champions League ein durchaus realistisches Ziel. "Wir haben in den letzten Wochen schon richtig guten Fußball gespielt, teilweise besser als in der letzten Saison. Wir lassen uns durch die Tabellensituation nicht zusätzlich Druck machen", so der 45-Jährige.
 
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