André
Admin
Die deutsche Nationalmannschaft vor Jahren gefürchtet wegen Ihrer mentalen Stärke, heute nur noch ein Häufchen Elend. Protokoll einer Mannschaft die gegen große Gegner nicht bestehen kann.
"Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten und am Ende gewinnen die Deutschen", so sagt es eine alte Fußballweisheit. 2012 sieht das anders aus. Erneut reicht es nicht für die ganz großen, obwohl man mal wieder als Favorit gehandelt wurde. Eine goldene Fußball-Generation ohne Titel?
Pirlo sagte gar vor dem Spiel: "Die Deutschen haben Angst vor uns", und er sollte damit Recht behalten. Angst? Die komplette Qualifikation und die ersten 4 Spiele der EM ohne Punktverlust, und da sollen wir Angst haben?
Ja wir hatten Angst.
Obwohl Löw vor dem Spiel selbstbewusst betonte dass wir agieren statt reagieren wollen, sagte seine Aufstellung bereits vor Anpfiff genau das Gegenteil aus. Löw hatte Angst und statt auf das variable deutsche Offensiv-Spiel aus dem Griechenland-Spiel zu vertrauen rotierte er mit Gomez, Podolski und Kroos gestern die Verlierer in die Mannschaft, oder andersrum mit Reus, Klose und Schürrle setzte er die besten Spieler aus dem Griechenland-Spiel auf die Bank.
Kroos sollte eine Art Manndecker in der gegnerischen Hälfte bilden und Pirlo aus dem Spiel nehmen. Dafür opferte er den gegen Griechenland sehr kreativ und ständig für Unruhe sorgenden Marco Reus. Signal an die Mannschaft: Bisher haben wir immer unser Ding durchgezogen, heute richten wir uns nach dem Gegner. Fehlt gegen große Gegner das Vertrauen in das eigene Können?
Wie dem auch sei, die Taktik ging ziemlich in die Hose, und sehr schnell liefen wir einem Rückstand hinterher. Plötzlich standen mit Khedira, Kroos und Schweinsteiger 3 defensive Mittelfeldspieler auf dem Platz, die die starke italienische Defensive kaum ernsthaft in Gefahr bringen konnten.
Spielwitz, Kreativität, spielerische Klasse?
Es sah völlig anders aus. Die Mannschaft war so verunsichert, dass einfache 5 Meter Pässe nicht mehr beim Mitspieler ankamen. In der Halbzeit wollte Löw seine Fehler korrigieren, was blieb ihm auch anderes übrig, aber da war es natürlich bereits zu spät. Lothar Matthäus (Doku-Darsteller bei VOX) analysierte es ziemlich treffend: "Gegen Italien holst Du keine 2 Tore mehr auf!"
Es war auch nicht das erste mal dass Löw plötzlich seine Ausrichtung in einem wichtigen Spiel ändert und statt weiterhin auf seine Mannschaft zu vertrauen, sich plötzlich nach dem Gegner richtet. Böse Zungen behaupten sogar mit diesem Trainer würde Deutschland nie einen Titel gewinnen.
Aber liegt es wirklich nur an Löw?
Nein, und das muss man ganz klar sagen. Kapitän Philipp Lahm sagte, dass diese Generation endlich einen Titel verdient habe. Das wars aber auch schon. Titel kommen nicht angeflogen und über Lahms Leistung von gestern brauchen wir nicht diskutieren, das gilt übrigens auch für einige andere Führungsspieler.
Wenns drauf ankommt, lassen wir anderen den Vortritt und das ist schade, weil die nötige Qualität im Kader scheinbar vorhanden ist. Aber wir sind im entscheidenden Moment einfach nicht abgezockt genug. Die mentale Stärke vergangener Zeiten scheint völlig zu fehlen.
Und jetzt kommt noch ein interessanter Punkt. Beim zappen bin ich gestern bei Waldis EM Club gelandet, was ja eigentlich verdammt harte Fußballkost ist, aber Fredi Bobic äußerte sich gerade und zog Bilanz was er von dieser EM mitnehmen würde:
Unangepasste Typen statt den netten Jungen von nebenan
Bobic sagte sinngemäß, dass seine Erkenntnis dieser EM sei, dass wir in Deutschland in der Jugend vielleicht nicht unangepasste oder scheinbar durchgeknallte Spieler aussortieren sollten. Man würde ja an Balotelli sehen, dass eine gesunde Mannschaft den ein oder anderen schrägen Vogel verkraften kann, und dass man dann richtig Qualität dazu gewinnen würde.
Mal ehrlich Schweini, Lahm, und Co. gehen als Deutschlands liebste Schwiegersöhne durch. Aber jemand der Sparta verteidigt hat, den stellt man sich irgendwie anders vor. Vielleicht so wie einige Italiener gestern als sie mit voller Inbrunst ihre Nationalhymne gesungen haben?
Da waren Typen zu sehen und Entschlossenheit zu spüren. Jogis Truppe kam da eher wie eine siebte Klasse beim Schulausflug ins nahegelegene Schokoladenmuseum rüber. Wie kleine Jungs die zum ersten mal was großes sehen.
Fazit
Pirlo hatte Recht, Deutschland hatte Angst! Löw hatte die falsche Taktik, und die Einzelspieler haben auch nicht das gebracht was man sich von ihnen erhoffen durfte. Außerdem fehlen echte Typen in der Mannschaft. Aber die hat man ja nach und nach bewusst aus dem deutschen Profifussball verdrängt. Aalglatte Typen hat man sich rangezüchtet, die schon mit 13 lernen wie man sich vor der Kamera bestens verkauft. Wer unangepasst ist, wird aussortiert, dabei sind genau dass die Typen die den Unterschied machen können.
Für die Zukunft kann es nur heißen:
"Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten und am Ende gewinnen die Deutschen", so sagt es eine alte Fußballweisheit. 2012 sieht das anders aus. Erneut reicht es nicht für die ganz großen, obwohl man mal wieder als Favorit gehandelt wurde. Eine goldene Fußball-Generation ohne Titel?
Pirlo sagte gar vor dem Spiel: "Die Deutschen haben Angst vor uns", und er sollte damit Recht behalten. Angst? Die komplette Qualifikation und die ersten 4 Spiele der EM ohne Punktverlust, und da sollen wir Angst haben?
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Deutschland-Schreck Balotelli (Foto: noncipossocredere.com)
Ja wir hatten Angst.
Obwohl Löw vor dem Spiel selbstbewusst betonte dass wir agieren statt reagieren wollen, sagte seine Aufstellung bereits vor Anpfiff genau das Gegenteil aus. Löw hatte Angst und statt auf das variable deutsche Offensiv-Spiel aus dem Griechenland-Spiel zu vertrauen rotierte er mit Gomez, Podolski und Kroos gestern die Verlierer in die Mannschaft, oder andersrum mit Reus, Klose und Schürrle setzte er die besten Spieler aus dem Griechenland-Spiel auf die Bank.
Kroos sollte eine Art Manndecker in der gegnerischen Hälfte bilden und Pirlo aus dem Spiel nehmen. Dafür opferte er den gegen Griechenland sehr kreativ und ständig für Unruhe sorgenden Marco Reus. Signal an die Mannschaft: Bisher haben wir immer unser Ding durchgezogen, heute richten wir uns nach dem Gegner. Fehlt gegen große Gegner das Vertrauen in das eigene Können?
Wie dem auch sei, die Taktik ging ziemlich in die Hose, und sehr schnell liefen wir einem Rückstand hinterher. Plötzlich standen mit Khedira, Kroos und Schweinsteiger 3 defensive Mittelfeldspieler auf dem Platz, die die starke italienische Defensive kaum ernsthaft in Gefahr bringen konnten.
Spielwitz, Kreativität, spielerische Klasse?
Es sah völlig anders aus. Die Mannschaft war so verunsichert, dass einfache 5 Meter Pässe nicht mehr beim Mitspieler ankamen. In der Halbzeit wollte Löw seine Fehler korrigieren, was blieb ihm auch anderes übrig, aber da war es natürlich bereits zu spät. Lothar Matthäus (Doku-Darsteller bei VOX) analysierte es ziemlich treffend: "Gegen Italien holst Du keine 2 Tore mehr auf!"
Es war auch nicht das erste mal dass Löw plötzlich seine Ausrichtung in einem wichtigen Spiel ändert und statt weiterhin auf seine Mannschaft zu vertrauen, sich plötzlich nach dem Gegner richtet. Böse Zungen behaupten sogar mit diesem Trainer würde Deutschland nie einen Titel gewinnen.
Aber liegt es wirklich nur an Löw?
Nein, und das muss man ganz klar sagen. Kapitän Philipp Lahm sagte, dass diese Generation endlich einen Titel verdient habe. Das wars aber auch schon. Titel kommen nicht angeflogen und über Lahms Leistung von gestern brauchen wir nicht diskutieren, das gilt übrigens auch für einige andere Führungsspieler.
Wenns drauf ankommt, lassen wir anderen den Vortritt und das ist schade, weil die nötige Qualität im Kader scheinbar vorhanden ist. Aber wir sind im entscheidenden Moment einfach nicht abgezockt genug. Die mentale Stärke vergangener Zeiten scheint völlig zu fehlen.
Und jetzt kommt noch ein interessanter Punkt. Beim zappen bin ich gestern bei Waldis EM Club gelandet, was ja eigentlich verdammt harte Fußballkost ist, aber Fredi Bobic äußerte sich gerade und zog Bilanz was er von dieser EM mitnehmen würde:
Unangepasste Typen statt den netten Jungen von nebenan
Bobic sagte sinngemäß, dass seine Erkenntnis dieser EM sei, dass wir in Deutschland in der Jugend vielleicht nicht unangepasste oder scheinbar durchgeknallte Spieler aussortieren sollten. Man würde ja an Balotelli sehen, dass eine gesunde Mannschaft den ein oder anderen schrägen Vogel verkraften kann, und dass man dann richtig Qualität dazu gewinnen würde.
Mal ehrlich Schweini, Lahm, und Co. gehen als Deutschlands liebste Schwiegersöhne durch. Aber jemand der Sparta verteidigt hat, den stellt man sich irgendwie anders vor. Vielleicht so wie einige Italiener gestern als sie mit voller Inbrunst ihre Nationalhymne gesungen haben?
Da waren Typen zu sehen und Entschlossenheit zu spüren. Jogis Truppe kam da eher wie eine siebte Klasse beim Schulausflug ins nahegelegene Schokoladenmuseum rüber. Wie kleine Jungs die zum ersten mal was großes sehen.
Fazit
Pirlo hatte Recht, Deutschland hatte Angst! Löw hatte die falsche Taktik, und die Einzelspieler haben auch nicht das gebracht was man sich von ihnen erhoffen durfte. Außerdem fehlen echte Typen in der Mannschaft. Aber die hat man ja nach und nach bewusst aus dem deutschen Profifussball verdrängt. Aalglatte Typen hat man sich rangezüchtet, die schon mit 13 lernen wie man sich vor der Kamera bestens verkauft. Wer unangepasst ist, wird aussortiert, dabei sind genau dass die Typen die den Unterschied machen können.
Für die Zukunft kann es nur heißen:
Wir brauchen Mut, wir brauchen Eier, wir brauchen Typen und wir brauchen den Glauben an unsere eigene Stärke!