Artikel: 5 Spiele, 13 Punkte - Frankfurt schockt die Liga

Fünf Spiele, vier Siege, überragendes 3:3 gegen den Meister Borussia Dortmund, mit Abstand bester Aufsteiger, zweiter Tabellenplatz, der aktuelle Bayern-Jäger Nummer 1 – Die Eintracht aus Frankfurt ist furios in die neue Spielzeit gestartet. Offenbar hat Trainer Armin Veh aus dieser Mannschaft mehr rausgeholt, als die meisten in ihr gesehen haben. Noch vor der Saison waren alle davon überzeugt, dass die Eintracht keinen Kader hat, der in der ersten Liga bestehen kann und nun sind die Hessen die Überraschung der noch frühen Saison.


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Gegen Dortmund schien nach dem 0:2 die erste Saisonniederlage bereits besiegelt zu sein, jedoch braucht es wohl momentan mehr als 2 Tore Vorsprung, um den Hessen die Statistik zu zerstören. Mit einem erstaunlich mutigem Spielstil konnten die Frankfurter nicht nur den 2:2 Ausgleich erzielen, auch den erneuten Rückstand in der Schlussphase konnten sie noch einmal kontern und sich somit einen hochverdienten Punkt im Spitzenspiel sichern. Zwar sind die Dortmunder in dieser Saison noch keine Übermannschaft, aber trotzdem sind sie wohl hinter den Bayern noch immer die zweitbeste Truppe.

Genau diese energische Einstellung hat die Mannschaft von Trainer Veh verinnerlicht bekommen: „Ich verliere nach 0:2 lieber 0:5 und habe was riskiert, bevor ich mich ergebe“, so der Erfolgscoach, der in der Liga für seine ironischen Interviews und Aussagen bekannt ist. Den gefährlichen Grad zwischen Spaß und Disziplin, der ganz der Philosophie von Veh entspricht, scheinen die Spieler komplett verinnerlicht zu haben. „Wir haben uns in der Vorbereitung im Sommer Spiele von Dortmund angeschaut, um zu zeigen, wie wir spielen wollen“, erklärte Veh. Wie die Dortmunder setzen nun also auch die Frankfurter auf ein rasantes Umschalten von Defensive auf Offensive, wobei allerdings auch immer wieder Fehler entstehen können, die in Gegentoren enden.

Ein weiteres Erfolgsrezept sind die gut durchdachten Transfers. Der Japaner Takashi Inui ist einer der Shootingstars in der Bundesliga, der kanadische Stoßstürmer Olivier Occean kommt langsam in Fahrt und auch Flügel-Flitzer Stefan Aigner ist ein echter Gewinn für die Hessen. Allesamt waren bisher nur in der zweiten Liga aktiv und sind nun im Oberhaus trotzdem so richtig eingeschlagen. „Die wären mir nie aufgefallen, wenn ich mit Frankfurt nicht durch die 2. Liga marschiert wäre“, so Veh über seine neuen Schützlinge.

Nachdem Veh nach seinen letzten Stationen als Trainer in Wolfsburg und Hamburg schon in Frankfurt absagen wollte, hat er sich letztendlich und nun glücklicherweise doch noch von Sportdirektor Hübner für einen Job bei den Hessen begeistern lassen. In Frankfurt merkte man schnell, dass Veh 2007 mit de m VFB Stuttgart nicht nur zufällig deutscher Meister geworden war. Damals hatte er die Schwaben genauso erfolgreich in eine Entwicklungsphase geschickt ,wie nun die Eintracht aus Frankfurt.

Bislang geht die Strategie von Veh also voll auf. Die ersten erinnern sich bereits an den 1. FC Kaiserslautern, der als erster Aufsteiger in der Geschichte direkt den Meistertitel holen konnte. Dazu müssten die Frankfurter allerdings noch viele Spiele gewinnen. Zuerst sollte man aber die nötigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln und dann sehen, wie weit es noch nach oben gehen kann.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Das Inui, Occean und Aigner in der Ersten Liga gleich so durchstarten, hätte ich auch nicht erwartet.
 
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