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Pascal
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München/Mönchengladbach - Dick Advocaat hat die Reißleine gezogen und ist am Montagmittag als Cheftrainer bei Borussia Mönchengladbach zurückgetreten.
Der bis 2007 laufende Vertrag mit dem 57 Jahre alten Niederländer wird zum 30. Juni 2005 aufgelöst, Advocaat verzichtet auf eine Abfindung.
Als Interimscoach soll der bisherige Amateur-Trainer Horst Köppel den Tabellen-15. vor dem Abstieg retten.
dvocaat: "Druck von Mannschaft und Verein nehmen"
Advocaats Demission nach nur 167 Tagen kam überraschend, nachdem der Vorstand ihm nach einer Krisensitzung nach dem 1:1 gegen Mainz 05 am Samstagabend noch das Vertrauen ausgesprochen hatte.
"In der aktuellen Situation steht das Wohl des Vereins über allem. Ich glaube, dass ich mit meinem Rücktritt Druck vom Klub und von der Mannschaft nehme und hoffe, damit den Anstoß zu geben, dass Borussia den Klassenerhalt schafft", erklärte Advocaat, der nur 18 Spiele als Borussen-Cheftrainer bestritt.
Seine bescheidene Bilanz: Vier Siege, vier Unentschieden und neun Niederlagen. Die letzten fünf Spiele konnte das Team nicht mehr gewinnen, auswärts gab es in dieser Saison noch gar keinen Sieg.
Hochstätter unter Druck
"Dick Advocaat hat diese Entscheidung getroffen. Wir respektieren und akzeptieren dies und danken ihm für die gute Zusammenarbeit", sagte Borussias Präsident Rolf Königs, der bisher eine Trennung kategorisch ausgeschlossen hatte.
Auch der Druck auf den zuletzt glücklosen Sportdirektor Christian Hochstätter dürfte nun immer größer werden, denn er wird für die letzten drei misslungenen Trainer-Kurzengagements von Ewald Lienen (März bis September 2003), Fach und Advocaat verantwortlich gemacht.
Hochstätter selber sagte Sport1, er habe für ein Statement "keine Zeit" und verwies auf die Pressekonferenz der Gladbacher am Montagnachmittag. Dort will sich auch Köppel umfassend äußern. Das erste Training wird er am Dienstag um 10.30 Uhr leiten