34. Spieltag Laberthread - Das Ende! - Fußball Bundesliga 2020/21

Litti

Krawallbruder
Ich halte den Selke übrigens schon seit langem für so ziemlich den schlechtesten Buli-Stürmer, aber das heute, als Werder Fan hätte ich den Fernseher durchs geschlossene Fenster gejagt.
 

Litti

Krawallbruder
Für Werder tut's mir echt Leid! Aber wie viele Jahre hatten die jetzt schon Abstiegskampf? Musste leider irgendwann so kommen.
Der EffZeh schafft es bestimmt noch die Reli zur versauen. :D
Die haben sich ja nun auch schon ein paar Jahre darum "beworben", und wer einen Punkt aus den letzten 10 Spielen holt, hat es dann auch irgendwie verdient.
Ok, das hätte der Eff-Zeh für diese grausame Saison natürlich auch.
 

Litti

Krawallbruder
Richtig geil übrigens wie die Bielefelder Spieler da die PK stürmen und ihren Trainer mit Bier duschen. Schöne Szene. :D

Grundsätzlich gönne ich den Bielefeldern ja auch den Klassenerhalt, war heute halt nur blöd für den Eff-Zeh.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator

"Werder, Köln, Schalke und der HSV sind Beispiele dafür, dass nicht immer nur die Trainer zur Verantwortung gezogen werden müssen, sondern genauso die Manager und Bosse der Vereine."

Da hat Effe doch tatsächlich mal recht!?
 

faceman

Europapokal-Tippspielsieger 2015

"Werder, Köln, Schalke und der HSV sind Beispiele dafür, dass nicht immer nur die Trainer zur Verantwortung gezogen werden müssen, sondern genauso die Manager und Bosse der Vereine."

Da hat Effe doch tatsächlich mal recht!?
Das ist doch wie in der Wirtschaft ... für schlechtes Management oder deutlicher, dem Treffen falscher Entscheidungen, wirst Du nunmal nicht bestraft, solange Du nicht gegen Gesetze verstoßen hast. Was Effenberg da fordert ist für den Geschmack leidender Fans sicherlich gut und schön, aber realitätsfern.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Das ist doch wie in der Wirtschaft ... für schlechtes Management oder deutlicher, dem Treffen falscher Entscheidungen, wirst Du nunmal nicht bestraft, solange Du nicht gegen Gesetze verstoßen hast. Was Effenberg da fordert ist für den Geschmack leidender Fans sicherlich gut und schön, aber realitätsfern.
Das hat er doch gar nicht gesagt. Oder gefordert. Es geht doch nicht um Bestrafung. Es geht darum, statt den Trainer einfach mal den Geschäftsführer oder den Manager rauszuschmeißen. Oder einfach mal da die Ursache zu suchen. (Die "Strafe" kommt bei schlechtem Management kommt übrigens automatisch: Weniger Umsatz und bei ganz schlechtem Management die Höchstrfae pleite.)

Er sacht ja nur, dass man in manchen Fällen mal den Focus etwas von Trainer weg in Richtung Vereinführung verlagern sollte, wenn man nach der Verantwortung für einen sportlichen Niedergang sucht. Für Werder kann ich das bestätigen. Wenn man den Kader immer mehr ausdünnt, dann wird man halt auch sportlich schlechter, da kann ein Trainer dann auch nix dran ändern. Und wenn man sportlich schlechter wird, dann steigt man eben auch ab. Und das liegt weder an der Mannschaft noch am Trainer, die haben gegeben, was sie konnten, aber es reicht halt nicht. Ich sehe das bei Werder jedenfalls so.
 
Jetzt ist es also vollbracht, wir haben die erste (und hoffentlich letzte) richtige Corona-Saison hinter uns gebracht.
Das hat er doch gar nicht gesagt. Oder gefordert. Es geht doch nicht um Bestrafung. Es geht darum, statt den Trainer einfach mal den Geschäftsführer oder den Manager rauszuschmeißen. Oder einfach mal da die Ursache zu suchen. (Die "Strafe" kommt bei schlechtem Management kommt übrigens automatisch: Weniger Umsatz und bei ganz schlechtem Management die Höchstrfae pleite.)

Er sacht ja nur, dass man in manchen Fällen mal den Focus etwas von Trainer weg in Richtung Vereinführung verlagern sollte, wenn man nach der Verantwortung für einen sportlichen Niedergang sucht. Für Werder kann ich das bestätigen. Wenn man den Kader immer mehr ausdünnt, dann wird man halt auch sportlich schlechter, da kann ein Trainer dann auch nix dran ändern. Und wenn man sportlich schlechter wird, dann steigt man eben auch ab. Und das liegt weder an der Mannschaft noch am Trainer, die haben gegeben, was sie konnten, aber es reicht halt nicht. Ich sehe das bei Werder jedenfalls so.
Sehe ich je nach Einzelaspekt schon ein klein wenig anders. Wenn ich das richtig im Hinterkopf habe, war der Sparkurs auf Bremen ziemlich alternativlos und bereits unter Eichin fest vorgegeben. Richtig? Das bedeutet aber, dass diese Spielerverkäufe erst mal Pflicht waren und dementsprechend dass man die ergo auch nicht wirklich negativ werten kann. Kritikwürdig - das dann allerdings massiv - ist dagegen Baumanns augenscheinliche Unfähigkeit diese Verkäufe besser
a) zu steuern (dabei denke ich vor allem an die ewige Rashica-Saga mit allem Drum und Dran) und
b) adäquat zu kompensieren.
Logische Konsequenz wäre hier selbstverständlich, Baumann ferizustellen. Da gehe ich absolut mit. Und falls man das nicht tut, braucht der Mann dringend mehr kaderplanerische Schützenhilfe. Das ist das Mindeste.
Den Trainer sehe ich gänzlich anders. Kohfeldt ist mit seiner Spielidee und seinen bereits gezeigten Fähigkeiten bestens dazu geeignet, aus einer grauen Maus irgendwo im Tabellenniemandsland oberhalb der Abstiegszone eine schlagkräftige Truppe zu formen, die mit offensivem Fußball und als Mannschaft auftretend auch deutlich größere Gegner in Verlegenheit bringen kann. Ich kann mir daher durchaus vorstellen, dass der mit einer Mittelfeldmannschaft (oder sogar etwas darunter) auch in Zukunft vernünftige Ergebnisse liefern wird. Was Kohfeldt dagegen nicht beherrscht, ist es, sich selbst und seinen spielerischen Ansatz an die Anforderungen anzupassen, die der Abstiegskampf und eine spielerisch schwächere Mannschaft an ihn stellen. Das ist aber keine neue Erkenntnis und all das wusste man auch schon letztes Jahr, als man die Relegation mit Ach und Krach gemeistert hat. Und deshalb fühle ich mich in meiner Meinung bestätigt, dass Kohfeldt schon nach der Relegation raus gemusst hätte. Kohfeldt ist für diese Aufgabe einfach der falsche Mann gewesen, selbst wenn er sonst schon a bissl was kann.
Bei Bode tue ich mich schwer, ihn einzuschätzen. Ich hab das Gefühl, dass es ihm schwer fällt, unbequeme Entscheidungen zu treffen. Er schaut vielleicht ein wenig zu lange zu, bevor er handelt. Aber das ist wie gesagt nur ein Gefühl und sicherlich zu wenig, um ihn wirklich ernsthaft zu kritisieren.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Jetzt ist es also vollbracht, wir haben die erste (und hoffentlich letzte) richtige Corona-Saison hinter uns gebracht.

Sehe ich je nach Einzelaspekt schon ein klein wenig anders. Wenn ich das richtig im Hinterkopf habe, war der Sparkurs auf Bremen ziemlich alternativlos...

Was heißt schon alternativlos? Nichts ist alternativlos.

Aber nun nehmen wir das mal als Arbeitshypothese. Wenn es alternativlos ist, dann ist sowieso alles in Ordnung. Werder hat das Team, das es sich leisten kann und so spielt das dann auch. Mit diesem Team kann man wenige Spiele gewinnen und wird viele verlieren. Und so kam es dann ja auch. Das kann reichen für den Klassenerhalt, kann aber auch nicht reichen. Diesmal hat es leider nicht gereicht. Aber so ist es nun mal, wenn man so wenig Geld hat. Da brauch man dann auch kein so großes Drama drum machen, sondern einfach mit einkalkulieren, dass das auch mal nicht hinhauen kann mit dem Klassenerhalt. (Und dann nicht an Ende solchen Stress machen mit dem Trainer und ihn dann doch noch rausschmeißen. Das war nun wirklich die allergrößte Quatschaktion.)

Ist ja auch nicht so, dass Werder so viel schlechter war als die anderen:

Gewonnene Spiele:
Hertha 8
Bielefeld 9
Köln 8
Werder 7

Ein Spiel weniger gewonnen, das ist ja nun nicht die Welt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Detti04

The Count
[...]

Da hat Effe doch tatsächlich mal recht!?
Noe. Ich denke, dass es kein Zufall ist, das in einer Saison aus Geisterspielen die "grossen" Traditionklubs im Schnitt schlechter abgeschnitten haben als die kleinen Kleckerklubs. Die grossen Klubs nehmen in normalen Jahren durch ihre Zuschauereinnahmen mehr ein als die Kleckerklubs, was bedeutet, dass das durch 1,5 Jahre Geisterspiele entstandene Finanzloch bei den grossen Vereinen gravierender ist als bei den kleinen. Schalke war da das extremste Beispiel: Obwohl man vor der Saison die Stammspieler Nuebel, Caliguiri und McKennie abgab (und Rudy als Sparmassnahme wieder verlieh), war kein Geld fuer Neuverpflichtungen da, obwohl die dringend noetig waren. Aus diesem Grunde musste man sehenden Auges mit einem Kader in die Saison gehen, von dem man wusste, dass er auf manchen Positionen schlichtweg nicht erstligatauglich besetzt war.

Stattdessen haben diejenigen Vereine gut abgeschnitten, bei denen der Ausfall der Zuschauereinnahmen weniger ausmachte oder die in dieser Saison ueber die TV-Gelder mehr verdient haben als in der letzten Saison, d.h. die Aufsteiger.
 

Itchy

Vertrauter
Das klingt fast so, als wäre der Nachteil für die großen Clubs erheblicher als für die kleinen?

Umgekehrt wird ein Schuh daraus, ihr Wettbewerbsvorteil hat sich verringert und wenn sie dann stärker in Nöten sind, beweist das nur, dass sie die schlechteren Betriebswirte in ihren Reihen haben oder ihnen eine Kanone in der Hosentasche losgehen muss, damit sie mal den Schuß hören.

Mal davon abgesehen, dass die dank des Wettbewernbsvorteil Mehreinnahmen an TV-Geldern, die in der Regel anfallen, den höheren Rückgang an Eintrittsgeldern zumindest weitestgehend egalisert.
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Grundsätzlich gebe ich Dir Recht @Detti04 Nun - für Werder kann ich nur sagen, da herrscht schon länger eine gewisse finanzielle Schieflage, die durch Einsparungen und Spielerverkäufen kompensiert wurde. Es stimmt allerdings, dass die Coronakrise Werder dann finanziell endgültig das Genick gebrochen hat. Aber auch deshalb, weil es vorher ein Tanz auf der Rasierklinge war. Zum Beispiel damit zu kalkulieren, dass man für Rashica mind. 20 Mio. kriegt - kann man machen, da kann aber immer mal was schiefgehen, er verletzt oder was auch immer. Aber andererseits ist es halt auch immer gut gegangen. Nun kam Corona - auch ein sehr unwahrscheinliches Ereignis. Einen Rasierklingetänzer ficht das dann aber deutlich mehr an als einen nachhaltiger Wirtschaftenden Club, oder einen Club mit festen Einnahmen oder Vereine, die trotz Corona mehr eingenommen haben als vorher - da gebe ich Dir auch Recht.
 

Detti04

The Count
Das klingt fast so, als wäre der Nachteil für die großen Clubs erheblicher als für die kleinen?

Umgekehrt wird ein Schuh daraus, ihr Wettbewerbsvorteil hat sich verringert und wenn sie dann stärker in Nöten sind, beweist das nur, dass sie die schlechteren Betriebswirte in ihren Reihen haben oder ihnen eine Kanone in der Hosentasche losgehen muss, damit sie mal den Schuß hören.

Mal davon abgesehen, dass die dank des Wettbewernbsvorteil Mehreinnahmen an TV-Geldern, die in der Regel anfallen, den höheren Rückgang an Eintrittsgeldern zumindest weitestgehend egalisert.
Natuerlich ist der Nachteil durch den Einkommensausfall fuer die grossen Klubs groesser als fuer die kleinen, denn die Ausgabenseite bleibt ja gleich. Wenn der Grossklub 50 Mio an Gehaltskosten hat, der Kleinklub aber nur 30, dann steht der Grossklub mit seinem Corona-Einnahmeausfall von 20 Mio eben schlechter da als der Kleinklub mit seinem Einnahmeausfall von 10 Mio. Ausserdem konnte man den schon erlittenen Einnahmeausfall der letzten Saison und den erwartbaren Ausfall dieser Saison am Anfang der Saison auch nicht so ohne Weiteres durch Verkaeufe abfangen, weil ja kein Markt da war. Schalke beispielsweise haette gerne Uth und Rudy verkauft, aber da wollten die Zielvereine ja nicht angemessen zahlen. Stattdessen wurde Rudy dann eben wieder verliehen und Uth musste zurueckkommen, obwohl er viel lieber in Koeln geblieben waere.

Auch der Verkauf von McKennie war ja kein normaler Verkauf, sondern ein Konstrukt ueber eine Leihe mit Kaufverpflichtung. Das belegt ebenfalls, dass Juve zu dem Zeitpunkt selber finanziell so unter Druck stand, dass es nicht geich die volle Abloesesumme aufbringen konnte - und trotzdem ging Schalke auf diesen Deal ein, weil bessere eben nicht zu finden waren.
 

powerhead

Pfälzer
Was für eine Arroganz, von Kleckerklubs zu schreiben. Um in der Bundesliga zu spielen , müssen diese Vereine bedeutend solider und wirtschaftlicher arbeiten, als die großen "Traditionklubs", geradeweil sie weniger Zuschauereinnahmen haben. Bei kleinen Vereinen sind die Zuschauereinnahmen ein größerer Posten ,als bei den Großen.
Wie viel man sich von dieser angeblichen Tradition kaufen kann, beweist ja Schalke ungemein deutlich.
 

Detti04

The Count
Nur mal so zum Beleg ein paar Zahlen fuer zwei Beispielsvereine. Die einzelnen Mannschaften erhalten an Fernsehgeld von der Bundesliga in dieser Saison:

9FC Schalke 0455.284 Mio
11SC Freiburg50.586 Mio


Angaben zu den Spieltagseinnahmen vor Corona:

Schalke: Spielbetrieb 35,6 Mio, Catering 15,2 Mio (Angaben aus dem Jahr 2019, nachzulesen im Konzernbericht)
Freiburg: Einnahmen aus Ticketverkauf 10,9 Mio (Zahlen aus der Saison 17/18, denke ich, nachzulesen hier: „Nicht mehr nur Kleingeld": Der SC Freiburg verpasst Rekordumsatz, punktet aber auch wirtschaftlich | chilli:freiburg:stadtmagazin)

Wer hat dann wohl die groesseren Probleme, wenn die Spieltagseinnahmen ploetzlich auf nahe 0 schrumpfen?
 

Itchy

Vertrauter
Natuerlich ist der Nachteil durch den Einkommensausfall fuer die grossen Klubs groesser als fuer die kleinen, denn die Ausgabenseite bleibt ja gleich. Wenn der Grossklub 50 Mio an Gehaltskosten hat, der Kleinklub aber nur 30, dann steht der Grossklub mit seinem Corona-Einnahmeausfall von 20 Mio eben schlechter da als der Kleinklub mit seinem Einnahmeausfall von 10 Mio. Ausserdem konnte man den schon erlittenen Einnahmeausfall der letzten Saison und den erwartbaren Ausfall dieser Saison am Anfang der Saison auch nicht so ohne Weiteres durch Verkaeufe abfangen, weil ja kein Markt da war. Schalke beispielsweise haette gerne Uth und Rudy verkauft, aber da wollten die Zielvereine ja nicht angemessen zahlen. Stattdessen wurde Rudy dann eben wieder verliehen und Uth musste zurueckkommen, obwohl er viel lieber in Koeln geblieben waere.

Auch der Verkauf von McKennie war ja kein normaler Verkauf, sondern ein Konstrukt ueber eine Leihe mit Kaufverpflichtung. Das belegt ebenfalls, dass Juve zu dem Zeitpunkt selber finanziell so unter Druck stand, dass es nicht geich die volle Abloesesumme aufbringen konnte - und trotzdem ging Schalke auf diesen Deal ein, weil bessere eben nicht zu finden waren.
Aha, da waren aber über lange Jahre weitaus mehr Mehreinnahmen auf Seiten der Schalker, sowohl an Eintrittsgeldern, weitaus mehr aber an TV-Geldern national wie international. da kannst die Gelder für diese eine Saison bitte nicht heranziehen.
Der Unterschied ist, dass in Freiburg seriös gewirtschaftet wurde, bei Schalke das wort mittlerweile gegoogelt werden muss.
Bei allem Anspruch, den Du ja hast, welche Rolle der Verein spielen sollte, der Gelsenkirchner Großclub, genau das Denken hat den Verein dahin geführt, wo er heute steht. Und das war kein Tönnies alleine, das war kein Hedel alleine, das ist ein unseriöses Handeln, das auf Schalke fast schon Tradition hat, weil da schon immer einzelne Leute eine unverhältnismäßig große Machtfülle hatten. Da sind ganz viele Schuld.
 

Rupert

Friends call me Loretta
Aha, da waren aber über lange Jahre weitaus mehr Mehreinnahmen auf Seiten der Schalker, sowohl an Eintrittsgeldern, weitaus mehr aber an TV-Geldern national wie international. da kannst die Gelder für diese eine Saison bitte nicht heranziehen.
(...)
Das ist ja der allgemeine Punkt: Dass bei S04 scheiße gewirtschaftet wurde (und evtl. noch wird) ist ja unstrittig, denke ich.
Dieses Problem trat ja besonders durch den Beschleuniger Corona auch bei einigen anderen Größtclubs zu Tage.
Wahrscheinlich ist es nicht mal nur das individuelle miese Wirtschaften, das die Probleme mit sich bringt, sondern dieses total kranke System im europäischen Profi-Spitzen-Fußball: Immer mehr, immer nur mehr und absurdeste Auswüchse wie man zu dem mehr kommt.
Ist ja klar, dass es da Verlierer geben muss.

Ungeachtet dessen sollte es aber auch klar sein, dass z.B. S04 eben durch den Wegfall der Zuschauer weitaus höhere Mindereinnahmen hat als meinetwegen Freiburg oder Mainz.
 
Zuletzt bearbeitet:

Itchy

Vertrauter
Dafür hätte sich Schalke, so rein theoretisch, aber auch ein größeres Polster zulegen können als andere. Haben sie aber nicht.

Und wenn man all in gegangen ist, dann darf man nicht jammern, wenn man den berühmten Faktor X nicht berücksichtigt hat.

Ganz einfach.
 

Rupert

Friends call me Loretta
Bei S04 war es wohl mehr "Nothing in" denn "All in" was die so die letzten Jahre veranstalteten mit ihren Einnahmen. :)
 

Detti04

The Count
Aha, da waren aber über lange Jahre weitaus mehr Mehreinnahmen auf Seiten der Schalker, sowohl an Eintrittsgeldern, weitaus mehr aber an TV-Geldern national wie international. da kannst die Gelder für diese eine Saison bitte nicht heranziehen.
Der Unterschied ist, dass in Freiburg seriös gewirtschaftet wurde, bei Schalke das wort mittlerweile gegoogelt werden muss.
Bei allem Anspruch, den Du ja hast, welche Rolle der Verein spielen sollte, der Gelsenkirchner Großclub, genau das Denken hat den Verein dahin geführt, wo er heute steht. Und das war kein Tönnies alleine, das war kein Hedel alleine, das ist ein unseriöses Handeln, das auf Schalke fast schon Tradition hat, weil da schon immer einzelne Leute eine unverhältnismäßig große Machtfülle hatten. Da sind ganz viele Schuld.

Die Einnahmen vergangener Jahre spielen doch fuer diese Saison keine Rolle, denn denen standen ja auch die Ausgaben der vergangenen Jahre gegenueber. Du erwartest ja wohl nicht ernsthaft von einem Fussballverein, dass er sein Geld aufs Sparkonto legt, oder? Das beruechtigte Festgeldkonto gibt es in keinem Klub, vermutlich nicht mal in Muenchen, und auch nicht in Moenchengladbach. Apropos Moenchengladbach, wie sieht da eigentlich die finanzielle Situation in der Corona-Saison aus? So:

"Wie der Fußball-Bundesligist am Mittwoch mitteilte, wurde das Geschäftsjahr 2020 mit einem Minus von 16,8 Millionen Euro abgeschlossen. [...] „Dass wir das Geschäftsjahr mit einem Jahresfehlbetrag von 16,8 Millionen Euro abschließen, ist unter diesen extrem schwierigen Rahmenbedingungen als Erfolg zu verbuchen“, kommentierte Geschäftsführer Stephan Schippers. [...]

Laut Schippers haben die hohen Zusatzeinnahmen in der Champions League „sehr geholfen“. [...]"



Aha. Und wie hoch waren nun die Zusatzeinnahmen aus der CL?

"[...] Um die 23 Millionen Euro hatte Borussia aus den Fleischtöpfen der UEFA durch die Qualifikation in der vergangenen Spielzeit für die Champions League einplanen können.
Nach unseren Informationen ist ein Großteil dieser Summe bereits in die Verlustrechnung für 2020 eingeflossen. [...]
So gibt es von der UEFA für das Achtelfinale noch einmal eine Prämie von annähernd zehn Millionen Euro. Für die acht Punkte aus der Gruppenphase schüttet die UEFA einen Bonus-Betrag von rund 7,2 Millionen an Borussia aus. [...]"



Aha. Das sind also 17 Mio Verlust trotz der Einnahmen aus der CL. Wenn wir mal genauer bei der Bilanz des Jahres 2020 bleiben: Dort nahm Gladbach schon die Garantiezahlung von 23 Mio aus der CL ein und machte trotzdem 17 Mio Verlust. Ohne CL waeren das also 40 Mio Verlust im Kalenderjahr 2020 gewesen. Da handelt man in Gladbach aber auch ganz schoen unserioes, was?
 

U w e

Moderator
Die ganze Misswirtschaft seit 40 Jahren auf die 1,5 Jahre Corona runter zu rechnen ist schon fragwürdig.

Zu Borussia, die sind auch trotz Corona und Millionen Verlusten noch ein finanziell gesunder Verein, das wäre Schalke ohne Corona immer noch nicht!
 

Holgy

Kommischer Foggel
Moderator
Q Hennig Vöpel, Professor für Sportökonomie am Hamburgischen Weltwirtschaftsintitut (HWWI): „Der Wettbewerb unter Vereinen ist so hart und kurzfristig orientiert, dass Überschüsse immer wieder in Spieler investiert werden müssen, sonst ist man weg von der Bildfläche.“

Manager, die dieser Maxime nicht folgen, verpassen mir ihren Teams rasch das Saisonziel. Spitzenmannschaften fallen aus den Champions-League-Rängen, Abstiegskandidaten wandern eine Liga nach unten – verbunden mit entsprechenden Umsatzeinbußen in der darauffolgenden Spielzeit. Wehe dem, der einmal in diesen Abwärtsstrudel rutscht.

„Die Einzigen, die wirklich reich werden, sind die Top-Spieler.“
 

powerhead

Pfälzer
Man sollte Mindereinnahmen durch fehlende Zuschauer auch in der Relation zum Etat betrachten.
Für Bielefeld dürfte das diese Saison eine nicht unwesentliche Hypothek gewesen sein.
 

GaviaoDaFiel

Tussi Wagon
Nur mal so zum Beleg ein paar Zahlen fuer zwei Beispielsvereine. Die einzelnen Mannschaften erhalten an Fernsehgeld von der Bundesliga in dieser Saison:

9FC Schalke 0455.284 Mio
11SC Freiburg50.586 Mio


Angaben zu den Spieltagseinnahmen vor Corona:

Schalke: Spielbetrieb 35,6 Mio, Catering 15,2 Mio (Angaben aus dem Jahr 2019, nachzulesen im Konzernbericht)
Freiburg: Einnahmen aus Ticketverkauf 10,9 Mio (Zahlen aus der Saison 17/18, denke ich, nachzulesen hier: „Nicht mehr nur Kleingeld": Der SC Freiburg verpasst Rekordumsatz, punktet aber auch wirtschaftlich | chilli:freiburg:stadtmagazin)

Wer hat dann wohl die groesseren Probleme, wenn die Spieltagseinnahmen ploetzlich auf nahe 0 schrumpfen?

Was ich aus dem Vergleich lese: Schalke ist ein Kleckerklub. :schock:
 

Detti04

The Count
Man sollte Mindereinnahmen durch fehlende Zuschauer auch in der Relation zum Etat betrachten.
Für Bielefeld dürfte das diese Saison eine nicht unwesentliche Hypothek gewesen sein.
Ja, hoert mir hier keiner zu? Die Arminia erhielt in dieser Saison 29 Mio aus Fernsehgeldern, waehrend es in der letzten Saison in der 2. Liga nur 12 Mio waren. Das heisst, dass die Arminia mit dieser Geistersaison in Liga 1 mehr verdient hat als mit der vorigen Saison in Liga 2, selbst wenn dort jedes Spiel ausverkauft gewesen waere. Woher ich das weiss? Natuerlich von der Arminia selber:

"[...] Wie groß ist das Loch, das die fehlenden Zuschauer in die Planungen reißen?

Rejek: Wir hatten für eine normale Saison mit sieben bis acht Millionen Euro Einnahmen geplant, was ein fast immer ausverkauftes Stadion bedeutet hätte. [...]"



Nochmal explizit:

Gesamtsumme aus TV-Geldern und Zuschauereinnahmen in der Geistersaison 20/21: 29 Mio
Gesamtsumme aus TV-Geldern und Zuschauereinnahmen in der Zweitligasaison 19/20: Maximal 20 Mio

In Bielefeld gab es beim Uebergang von der Saison 19/20 auf die Saison also keinen Einnahmeverlust, den man irgendwie abfedern haette muessen, sondern einen Einnahmenzuwachs. Die Situation war also das genaue Gegenteil zur Situation der Grossklubs.
 
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