Obwohl man sagen muss, dass die aktuellen Entlassungen wahrscheinlich die letzte Möglichkeit sind noch was zu drehen. Für Kurz tuts mir leid, das ist ein Bauernopfer, der eben glücklos war, Müller hat es nicht anders verdient nach seinem Theater mit Wiese. Trinkt zwei Bier in einer VIPlogue , das ist nicht mal eine Eskapade.
Zunaechst mal glaube ich nicht daran, dass Trainerwechsel im Schnitt etwas bringen. Es gibt sicher bessere und schlechtere Trainer, aber im Schnitt wird vermutlich ebenso oft von einem guten Trainer zu einem schlechteren gewechselt wie von einem schlechten Trainer zu einem besseren. Wenn eine Mannschaft nach einem Trainerwechsel tatsaechlich erfolgreicher ist als vorher, dann ist das im Wesentlichen ein statistischer Effekt, naemlich die "Regression zur Mitte": Wenn man vorher unterdurchschnittlich abgeschnitten hat, dann ist die Chance gross, dass man beim naechsten Mal besser abschneidet, weil durchschnittlich ja schon eine Verbesserung darstellt. Umgekehrt gilt natuerlich dasselbe: Wenn man vorher ueberdurschnittlich gut abgeschnitten hat, dann ist die Chance gross, dass man beim naechsten mal wieder schlechter abschneidet, weil durchschnittlich nun eine Verschlechterung darstellt. Ist ja ganz logisch: Wenn Du letzte Woche 5 Richtige im Lotto hattest, dann ist die Chance gross, dass das Ergebnis dieser Woche schlechter ist als das der Vorwoche.
Es gibt sogar eine passende Untersuchung zum Thema:
Fußball-Statistik: Trainerwechsel bringen nichts - SPIEGEL ONLINE
Abgesesehen davon lohn sich auch ein Blick auf den wiki-Eintrag zum Thema "Regression zur Mitte":
Regression zur Mitte
Das nur allgemein angemerkt. Im konkreten Fall finde ich das Hoffenheimer Verhalten eben Profifussball-typisch, weil absolut chaotisch. Die entscheidenden leitenden Angestellten werden nach nur 7 Monaten (Mueller) oder gar nur 3 Monaten (Kurz) entlassen, was Ausdruck absoluter Planlosigkeit ist. Selbst im besten Fall, also wenn diese Entlasssungen wirklich noetig waeren, dann muss man sich eben fragen, wie falsch denn die Bewertung dieser Angestellten bei ihrer Einstellung gewesen sein muss, dass da schon so bald wieder Feierabend ist. Aller Wahrscheinlichkeit nach liegt aber nicht einmal dieser guenstigste Fall vor, d.h. diese Entlassungen sind ueberhaupt nicht noetig, sondern sind nur Beleg von kurzfristigem Denken, Planlosigkeit und Hektik. So oder so, das alles ist in meinen Augen Ausdruck unprofessionellen Handelns, denn professionelles Handeln sollte doch eher mit Langfristigkeit, planvollem Handeln und kuehlem Kopf einhergehen.