10.Spieltag: Alemannia Aachen - VfB Stuttgart

Mauwie

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Wieder erstklassig und mit Nationalspieler

Es war der 26. August dieses Jahres, als Alemannia Aachen, am kommenden Samstag, 04. November 2006, um 15.30 Uhr, auf dem Tivoli nächster Kontrahent des VfB in der Fußball-Bundesliga, mit 3:0 bei Hannover 96 gewann und als Aufsteiger damit ein erstes Ausrufezeichen setzen konnte. Nach zuvor 36 Jahren Enthaltsamkeit glückte Aachen damit wieder einmal ein Dreier im Fußball-Oberhaus. Mit etwas Distanz betrachtet war es aber weniger der Sieg der Alemannia in der AWD-Arena, der für Aufsehen sorgte, sondern die Besetzung der Trainerbänke bei dieser Partie. Auf Aachener Seite feierte Dieter Hecking den in dieser Deutlichkeit nicht erwarteten Erfolg und hatte dabei wohl schon ein etwas ungutes Gefühl im Magen. Denn sein Gegenüber, Peter Neururer, hatte an diesem Samstagnachmittag absolut keinen Grund zur Freude und ahnte bereits, dass seine Zeit in der niedersächsischen Landeshauptstadt vor dem unmittelbaren Ende stehen würde. Vier Tage nach der dritten Saisonpleite in den ersten drei Partien erfolgte eine "Trennung in beiderseitigem Einvernehmen". Damit war die zweite Ära Neururer, der schon Mitte der 90er Jahre als Coach bei den Roten gewirkt hatte, frühzeitig beendet und die erste Trainerentlassung der damals noch sehr jungen Saison beschlossene Sache. Die Folgen dieser Trennung sollte man fortan aber nicht nur an der Leine, sondern auch im rund 350 Kilometer weit entfernten Aachen zu spüren bekommen. Denn Neururers Nachfolger fanden die Macher von 96 ausgerechnet im wenige Tage vor der Trennung noch mit der Alemannia in Hannover siegreichen Kollegen Dieter Hecking. Persönliche Gründe hatten den ehemaligen Bundesligaprofi dazu bewogen, nach nur drei Spieltagen seinen Arbeitsplatz beim Aufsteiger gegen den bei den 96ern einzutauschen. Schließlich lebte Heckings Familie schon zu seinen Aachener Zeiten in der Nähe von Hannover und der Coach verbrachte deshalb mehrere Stunden die Woche auf deutschen Autobahnen, um weder Job noch Familie zu vernachlässigen. Aus Sicht von Hecking war der Wechsel nach Niedersachsen also durchaus nachvollziehbar, für die Alemannia dagegen war seine wohl überlegte Entscheidung ein herber Rückschlag in der gerade erst begonnenen Saison. Aachens Manager Jörg Schmadtke, dem im Zusammenhang mit Heckings Wechsel nach Hannover ähnliche Interessen nachgesagt wurden, die sich letztlich aber nicht bewahrheiten sollten, hatte damit schon früher als gedacht alle Hände voll zu tun, um den mit dem Aufstieg eingeschlagenen positiven Weg fortsetzen zu können.

Frontzeck und Meijer übernahmen

Noch vor dem vierten Bundesligaspieltag und damit noch während der Pause aufgrund von Länder- und DFB-Pokalspielen Mitte September präsentierte der ehemalige Keeper des SC Freiburg dann auch den neuen Coach der Alemannia. Ex-VfB-Profi Michael Frontzeck wurde von Schmadtke als neuer Chef am Tivoli vorgestellt und damit ein Neuling in der Liga präsentiert. Frontzecks bisherige Erfahrungen im Trainergeschäft beliefen sich auf seine Rolle als Assistenzcoach von Hans Meyer bei seinem Ex-Club Borussia Mönchengladbach. "Michael Frontzeck ist ein junger, unverbrauchter Trainer, der ehrgeizig ist und in die Struktur der Alemannia hineinpasst", argumentierte Schmadtke bei der Präsentation des Neuen, dem mit dem ehemaligen Aachener Mannschaftskapitän Erik Meijer ein Liebling der Fans als Co-Trainer an die Seite gestellt wurde. "Ich wollte einen Co-Trainer, der die Mannschaft kennt. Erik ist die ideale Besetzung", sagte Frontzeck zu seinem neuen Partner und wusste wohl schon damals wie wichtig der Holländer für seine persönliche Integration im neuen Club sein sollte. Denn als ehemaliger Mönchengladbacher wurde Frontzeck in Aachen nicht gerade mit offenen Armen empfangen, ist die Rivalität dieser beiden Traditionsclubs doch schon seit jeher ziemlich groß. Das Schicksal wollte es dann auch noch, dass Frontzecks erstes Spiel auf der Aachener Bank gegen die Borussia ausgetragen wurde. Und zum Glück des ehemaligen Nationalspielers fand die Partie auf dem heimischen Tivoli statt. Denn da ist Aachen für gemeinhin eine Macht und weil Gladbach in der Fremde für gewöhnlich nichts außer an Erfahrung gewinnt, kam der 4:2-Erfolg der Schwarz-Gelben wenig überraschend und dem neuen Trainer Michael Frontzeck gerade recht. Der Sieg gegen Gladbach war zugleich der Beginn gleich mehrerer guter und größtenteils auch erfolgreicher Spiele der Aachener, denn in den folgenden Wochen zog man lediglich beim Rekordmeister in München mit 1:2 den Kürzeren, wobei der Alemannia ein regulärer Treffer und damit ein durchaus möglicher Punktgewinn in der Allianz-Arena verwehrt wurde. Erst an Spieltag Nummer acht gab es wieder einmal eine Enttäuschung, denn Mitaufsteiger Energie Cottbus konnte beim 2:1 in Aachen alle drei Punkte entführen. Auf die Laune schlug diese Pleite beim Neuling jedoch nicht, denn Michael Frontzeck analysierte mit einem Augenzwinkern nach der spielerisch erneut überzeugenden Vorstellung seiner Elf: "Bremen ist jetzt natürlich erst einmal weggezogen."

Jan Schlaudraff wurde zum Nationalspieler


Die Stimmung beim Aufsteiger ist unterdessen auch trotz der jüngsten 1:5-Pleite in der Liga bei Arminia Bielefeld nicht allzu schlecht, was insofern nicht groß verwunderlich ist, da die Alemannia nach einem 4:2-Sieg nach Verlängerung im Pokal gegen den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue weiter auf zwei Hochzeiten tanzt und nach neun Runden mit 12 Zählern in der Liga absolut im Soll liegt. Ein Mann der am bislang so beherzten Auftreten der Aachener maßgeblichen Anteil hat, ist Angreifer Jan Schlaudraff. Der pfeilschnelle Stürmer kann auf eine ähnliche Vergangenheit zurückblicken wie sein neuer Coach Michael Frontzeck, denn auch Schlaudraff war einst für die Mönchengladbacher Borussia im Einsatz. Dort kam er zwischen 2002 und 2004 auf zehn Erstligaeinsätze, der Durchbruch blieb ihm aber verwehrt. Deshalb folgte ein Schritt zurück zum damaligen Zweitligisten in Aachen. Hier wurde Schlaudraff schnell zur Stammkraft und nach vier Toren und zwei Vorlagen in den ersten sechs Bundesligapartien im schwarz-gelben Trikot der Alemannia meldete sich kürzlich Bundestrainer Joachim Löw und lud den Aachener Angreifer zum Testländerspiel gegen Georgien ein, wo der 23-Jährige sein Debüt im Trikot mit dem Bundesadler feierte. Damit trat Jan Schlaudraff die Nachfolge von Reinhold Münzenberg und Michel Pfeiffer an und wird nun als insgesamt dritter Nationalspieler der Vereinsgeschichte bei den Aachenern geführt. Wie lange sich die Fans der Alemannia jedoch noch über die Treffer eines Jan Schlaudraff freuen dürfen, weiß derzeit niemand so recht. Denn schnell wurde bekannt, dass der Angreifer für eine verhältnismäßig geringe, in seinem bis 2008 datierten Vertrag festgeschriebene Summe, den Verein vorzeitig verlassen kann. Großes Interesse scheint man in Bremen und Leverkusen zu haben. Bayer 04 wird zudem zur kommenden Saison den Leihspieler Sascha Dum von der Alemannia zurückholen, womit eine weitere Stütze des Aachener Teams wegbrechen wird. Diese Lücken schließen könnten auf Sicht einige junge Talente aus dem eigenen Nachwuchs. Dieser hat den Profis aktuell zumindest schon einmal die Erfahrung voraus, bereits gegen das Team von Cheftrainer Armin Veh gespielt zu haben. Denn in der ersten DFB-Pokal-Runde war der VfB am 09. September dieses Jahres schon einmal zu Gast am Tivoli und besiegte die zweite Mannschaft der Alemannia mit 4:0. Und in Stuttgart hätte wohl niemand etwas dagegen einzuwenden, wenn auch das zweite Gastspiel im Westen ähnlich erfolgreich verlaufen würde.

Kapitän Plaßhenrich ist der Mittelfeldchef

Taktisch spielt Aachen unter Michael Frontzeck in einem klaren 4-4-2-System mit einer Raute im Mittelfeld. Im Tor ist der ehemalige Keeper der Stuttgarter Kickers, Kristian Nicht, die Nummer eins. Der langjährige Aachener Stammtorwart Stephan Straub muss sich derweil mit der Rolle des Ersatzmannes begnügen, praktisch keine Rolle spielt Schlussmann Nummer drei, Marcus Hesse. In der Viererabwehrkette spricht viel für die Formation Sergio Pinto, Nico Herzig, Moses Sichone und Jeffrey Leiwakabessy. Rechtsverteidiger Pinto saß in der Vorwoche gegen Bielefeld seine Gelbsperre ab und dürfte wieder ins Team rutschen. Nicht zuletzt deshalb bleibt dem Ex-Pfullendorfer Thomas Stehle wohl nur ein Platz auf der Reservebank, den derzeit auch Alexander Klitzpera sein Eigen nennt, der im Normalfall die erste Alternative in der Innenverteidigung ist. Für den Niederländer Leiwakabessy stehen mit Mirko Casper und Emil Noll gleich zwei Alternativen bereit, wobei Letzterer auch im Abwehrzentrum aushelfen kann. Im Mittelfeld sichert Kapitän Reiner Plaßhenrich auf der zentralen Defensivposition ab. Halbrechts spielt der bereits aus früheren Cottbuser Zeiten Bundesliga erfahrene Rumäne Laurentiu Aurelian Reghecampf, sein Pendant auf halblinks heißt Sascha Dum oder Cristian Fiel. Der einstige VfB-Jugendspieler kann sowohl halblinks als auch zentral offensiv spielen. Die Rolle des Spielgestalters im zentral offensiven Mittelfeld obliegt aber in Normalfall dem ehemaligen Ulmer Sascha Rösler. Gleichfalls mit VfB-Vergangenheit wie Cristian Fiel ist auch Michael Lehmann ausgestattet, der entweder auf einer Halbposition oder aber zentral vor der Abwehr spielen könnte, was auch die Position von Matthias Heidrich ist, der aber genauso wie Nachwuchsmann Yunus Balaban nur eine untergeordnete Rolle spielt. Im Angriff sind Jan Schlaudraff und Marius Ebbers gesetzt. Erste Option ist der kurz vor Transferschluss im Sommer verpflichtete Slovake Szilárd Nemeth, der zuvor bei Racing Straßburg Teamkollege der beiden VfB-Profis Alexander Farnerud und Arthur Boka war und auch schon beim FC Middlesbrough in England kickte. Da Emmanuel Krontiris nach einer Mittelfußverletzung noch nicht wieder der Alte ist, bleibt mit dem jungen Vedad Ibisevic im Sturm lediglich noch eine Alternative übrig.
 

Mauwie

schwach (hoch)
Wird ein sehr schweres Spiel, dennoch denke ich, dass wir aufem Tivoli punkten werden. Mit 'nem 2-2 wär ich zufrieden:top: :prost:
 

André

Admin
Habe es schon im Aachenforum geschrieben: Ich bin mal gespannt wie sich das Spiel entwickelt. :gruebel:

VfB klare Aufwärtstendenz und Aachen klare Tendenz nach unten!

Wobei man Aachen auf dem Tivoli natürlich nie unterschätzen darf. Aber ich drücke Euch gegen die Aachener Printen die Daumen! :zwinker:
 
Ich fürchte das wir ein Spiel, in dem alles passieren kann.
Zwar bin ich in Sachen VfB zur Zeit seehr optimistisch, aber schon das letzte Auswärtsspiel in Wolfsburg hat gezeigt, dass noch nicht alles 100%ig stimmt (obwohl man auch da hätte gewinnen müssen... :jaja: )
Auch Schalke hätte ganz anders ausgehen können...

Natürlich ist man ja von Natur aus mal optimistisch. (2:1 für uns :spitze: )
 

Pascal12

______
Ich fürchte das wir ein Spiel, in dem alles passieren kann.
Zwar bin ich in Sachen VfB zur Zeit seehr optimistisch, aber schon das letzte Auswärtsspiel in Wolfsburg hat gezeigt, dass noch nicht alles 100%ig stimmt
Jop denk auch in dem Spiel kann alles passiern... allerdings bin ich auch mal optimistisch und denk, dass wir 3 Punkte in AAchen holen :hammer2:
 

MariusLacatus

***16er Wühler***
Ich bin auch optimistisch und tippe auf 1 - 3 wenn auch wir hin und wieder unsere liebe Müh und Not mit den Aufsteiger hatten:gruebel:
 

odie

Zeitzeuge
Bei der Konstellation bin ich eher pessimistisch, denn das sind genau die Spiele, die der VfB gern versaut.
Man spielt gegen die vermeintlich Großen (Bayer, Bremen, Schalke) gut bis sehr gut und kämpft sich in der Tabelle nach oben.
Wenn der Verein dann auf einmal die Chance hat, sich gegen "kleine" Mannschaften ein Punktepolster zu erarbeiten geht das regelmäßig in die Hose.
Deswegen mein Tipp: 1:0!
 
Ein 4:1 in Aachen ist doch ne recht deutliche Sache, kann sich sehen lassen.
Und zumindest bis morgen steht der VfB auf Tabellenplatz 2!!!:floet:


EDIT: Ähhhh, des zweite Tor für die Aachener hab ich grade erst bemerkt...
 

Mauwie

schwach (hoch)
Leute, wir sind einfach geil :fress: Was war das für ein hammergeiles Spiel in Hälfte, wie wir kombiniert haben, war ja schon fast meisterlich :lachweg:

Weiter so, Jungs :top:
 
Leute, wir sind einfach geil :fress: Was war das für ein hammergeiles Spiel in Hälfte, wie wir kombiniert haben, war ja schon fast meisterlich :lachweg:

Weiter so, Jungs :top:

Ach Mensch, und ich hab's nicht gesehen, nur im Liga-Radio angehört. Aber ich freu mich heut schon auf Dienstag wenn's wieder ins Stadion geht, vielleicht stehen wir dann auch mal kurzzeitig an der Tabellenspitze! (Muss aber net sein).
 
Leute, wir sind einfach geil :fress: Was war das für ein hammergeiles Spiel in Hälfte, wie wir kombiniert haben, war ja schon fast meisterlich :lachweg:

Weiter so, Jungs :top:


Zur Zeit läufts richtig rund!!
Freu mich auch schon riesig auf Dienstag - die letzten zwei Heimspiele waren der Brüller schlechthin *jubel*

Jetzt kommt der HSV dran... :lachweg:
 
Das letzte Tor darf man aber nich bekommen. Das war total unnötig!

Immerhin bekommen wir diese unnötigen Tore jetzt beim Stande von 4:1
Letzte Saison wären uns wahrscheinlich damit wieder zwei Punkte flöten gegangen.

Irgendwie kann man sich diese Saison nicht über mangelnde Tore bei Spielen mit VfB-Beteiligung beklagen...
Ein Torverhältnis von 21:16 nach 10 Spieltages... das ist schon aller Ehren wert... :applaus: (wobei mir die 16 Gegentore etwas zu viel sind... :motz: ) :zwinker:
 
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