Den Klassenerhalt konnten die Freiburger schon am Samstag feiern. Am Sonntag folgte dann noch ein umspektakuläres 1:1 gegen die Düsseldorfer. Vor allem fiel aber auch die Schiri-Leistung in dieser Partie aus dem Rahmen, doch Freiburgs Trainer Christian Streich nahm die Referees in diesem Fall ausnahmsweise in Schutz. Der 53-Jährige machte seinem Unmut zum Videoassistenten Luft und richtete einen Appell an den Rest der Bundesliga.
Tobias Welz konnte am Sonntag mit seiner Leistung überhaupt nicht überzeugen. Zunächst pfiff er für einen minimalen Kontakt zwischen den Kontrahenten Benito Raman und Vincenzo Grifo einen Elfmeter für Freiburg. Die Freiburger gingen dadurch in Führung, allerdings war Trainer Christian Streich mit der Entscheidung dennoch nicht wirklich zufrieden. Gleiches galt auch für die etwas überzogene Gelb-Rote Karte gegen seinen Schützling Panik Haberer, welche er aber im Nachhinein nicht mehr erwähnte. Nach der Partie übte er in der Pressekonferenz auch keine Kritik an Schiri Well sondern vielmehr am allgemeinen System, wie es aktuell zum Einsatz kommt.
„Langsam wird es ganz, ganz kritisch. Foul im Strafraum ist es nicht, wenn es einen Kontakt gibt, sondern dann, wenn es ein Foul ist. Das ist das erste. So war es immer, und so muss es sein. Hand ist es dann, wenn eine klare Torchance verhindert wird oder einer die Hand da oben hat, wo sie nicht hingehört. Sonst ist es kein Handspiel“, so Streich und nahm die Schiedsrichter damit sogar in Schutz: „Alles andere führt dazu, dass die Schiedsrichter langsam immer verrückter werden, weil sie nicht wissen, was sie machen sollen. Sie kommen dermaßen unter Druck, dass du sie in der Summe dann fast aus der Schuld nehmen musst für das, was da alles passiert.“
An diesem Wochenende war das nicht gegebene Handspiel von Karim Rekik im Spiel der Berliner gegen Stuttgart der Aufreger schlechthin und auch dazu hatte Streich eine klare Meinung: „Der Elfmeter in Berlin ist deshalb nicht erkannt worden, weil heutzutage einer aufs Tor schießt und drei Kollegen haben schon die Hände zum Reklamieren eines Handspiels oben – gefühlt egal, wo der Ball hingeht. Da hat mal keiner reklamiert, dann wurde es übersehen“, so der Trainer des SC. Im eigenen Spiel wurde hingegen protestiert, als Kevin Stöger aufs Tor schoss und dabei den Ellbogen von Keven Schlotterbeck im Strafraum traf. Dieses Handspiel wurde weder vom Schiedsrichter noch vom VAR geahndet, obwohl es nach der aktuellen Regellage durchaus ein Elfmeter hätte werden können.
„Wir sind auf dem völlig falschen Weg. Wir müssen mal zwei, drei Schritte zurückmachen, mal wieder zurück zum Fußball kommen. Alle haben gedacht, mit den Technologien wird alles gut. Hinter den Technologien sind aber Menschen. So geht das nicht. Es wird verrückt. Das ganze Spiel ist nicht mehr das Spiel, wie es sein muss. Das ist kein Fußball mehr. Alles andere – nur der Fußball steht nicht mehr im Mittelpunkt. Das ist ein großes Problem. Und die Schiedsrichter haben es insgesamt brutal schwer insgesamt. Du merkst auch, sie werden immer flattriger und unsicherer. So geht das nicht. Wenn sie es nicht ändern, müssen sie mal schauen, wo es hingeht. Es geht um grundsätzliche Dinge“, so die emotionalen Schlussworte des Trainers.