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Bremen: Borowski als Cheftrainer?

Tim Borowski wurde im Trainingslager der Bremer in Spanien zur aktuellen Lage befragt. Trotz der Sonne bestätigte er noch einmal, dass sich die Spieler wohl eher weniger auf diese Tage freuen. „Wenn man ehrlich ist: Nein. Trainingslager müssen sein, um sich gut vorzubereiten“, so der 37-Jährige blinzelnd in die Runde. „Es gehört zum Job dazu. Und man muss sagen, dass die Jungs sehr konzentriert und fokussiert arbeiten.“

Der ehemalige Nationalspieler spricht natürlich aus Erfahrung, denn auch er hat während seiner aktiven Zeit einige solche Lager mitgemacht. Er ist mittlerweile Teil des Teams rund um Trainer Florian Kohfeldt. Der Wunschkandidat ließ den neuen Übungsleiter kaum warten. „Ich brauchte nicht lange zu überlegen und habe mich über die Wertschätzung gefreut. Für den Verein war es wichtig, schnell ein Trainerteam zu finden, das parat steht und inhaltlich alles mitbringt, eine Bundesligamannschaft in der Kürze der Zeit leiten, führen und entwickeln zu können“, so Borowski.

Zuletzt war der ehemalige Mittelfeldspieler kurz als Teammanager der U 23, dann als Trainer der U 17 bei Werder aktiv und machte nun auch keinen Hehl daraus, dass er das Engagement als einen Aufstieg nach oben betrachtet. Er leugnet auch nicht, dass er auf die Berufung durch Kohfeldt und Sportchef Frank Baumann gehofft und gewartet hat: „Indirekt hatten wir immer Kontakt. Die Spiele hat man sowieso gesehen, als Bremer. Deshalb würde ich nicht von einer Überraschung sprechen. Manchmal hat man auch Szenarien im Kopf, die man sich vielleicht auch wünscht. Nicht nur im Fußball. Dann spielt man sie durch… Dass es dann auch noch so kommt, war sehr schön“, so Borowski, der natürlich weiß, was er sich für eine schwere Aufgabe auferlegt hat: „Fakt ist, dass wir von morgens bis spät in die Abendstunden zusammensitzen, analysieren, Trainingseinheiten vorbereiten und besprechen, einzelne Themen angehen“, so der 236-fache Bundesligaspieler: „Es ist ein Job, der eine Intensität hat wie der des Spielers. Nur auf einer anderen Ebene. Kopfarbeit zieht viel Energie, das muss man schon sagen. Die Jungs haben den Glauben, das ist wichtig. Da hat sich einiges verändert und wieder entwickelt. Sie strahlen die Überzeugung aus, dass sie auf den Platz gehen und das Spiel gewinnen wollen – ob gegen Dortmund, Leipzig oder wen auch immer.“

Der große Vorteil in seiner Rolle ist die Erfahrung, die man zwangsläufig aus der Bundesliga-Zeit mitbringt. „Es ist wichtig, dass du es selbst schon erlebt hast“, so Borowski, der damit unter anderem auf den Abstiegskampf 2011/12 anspielt: „Da musst du stark sein, weil sich Dinge manchmal anders entwickeln als wenn du dich in einem Flow befindest und manchmal selbst denkst, warum Dinge so gut funktionieren“, so der Verantwortliche, der sich aber auch auf den normalen Trainingsalltag bezieht: „Als Mittelfeldspieler musstest du schon ziemlich viel überblicken. Das ist jetzt extrem hilfreich, um den Jungs auf dem Platz Dinge mitzugeben, etwa wie sie sich verschieben sollen. Ich bin wissbegierig und lernbereit, nehme viel auf. Es ist angedacht, sich zeitnah auf dieser Ebene weiter viel anzueignen.“

Die Lizenz für den Jugend- und Amateurbereich hat Borowski bereits, doch auch die A-Lizenz hat er fest im Blick: „Das sind ja die logischen Schritte. Jetzt gerade ist es schwierig, aber später ist das definitiv auch mein Anspruch“, so Borowski, der natürlich auch gefragt wurde, ob es ihn einmal als Cheftrainer an der Weser geben könnte: „Jetzt halten wir den Ball flach. Wir haben in der Rückrunde in Bremen eine Riesenaufgabe vor uns, die allen alles abverlangen wird. Das steht über allem.“

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