Als vor 10 Jahren der erste F50 auf dem Markt erschien, hatten wohl die wenigstens mit dem Erfolg gerechnet, der danach mit dem Silo einher ging. Die Liste der unterschiedlichsten Innovationen und Technologien, die mit der Zeit im F50 zu finden waren, ist lang und nur wenig überschaubar. Doch seit den letzten 2-3 F50-Modellen ist Adidas weg von radikalen Veränderungen, hin zum Versuch den Schuh Jahr für Jahr, Modell für Modell zu perfektionieren. Große Neuerungen brauch es eigentlich nicht, da der Schuh größtenteils viele Fürsprecher und Fans gefunden hat.
Auch wenn seit Wochen diverse Bilder des vermeintlich neuen Adidas f50 adizero im Internet kursierten, so war die Aufregung über den früh- und vorzeitigen Erhalt des Schuh immens. Bilder, von beispielsweise David Alaba mit dem neuen f50 im Trainingslager der Bayern, deuteten darauf hin, dass der Schuh nicht nur optisch etwas neues zu bieten hat, sondern sich auch innovativ einiges getan hat.
Was – wie so oft bei einem f50 – gleich als erstes auffällt: das geringe Gewicht. Mit rund 200g bleibt der F50 einer der leichtesten Schuhe auf dem Markt. Und so leicht fühlt sich der Schuh an, und spielt sich auch so.
Und worauf achten die meisten Fußballer bei einem Fußballschuh grundsätzlich am häufigsten? Richtig! Das Design, die Optik, das Aussehen des Schuhs. Da jeder bekanntlich unterschiedliche Vorlieben / Geschmäcker hat, ist es schwer über das Design etwas allgemeingültiges zu sagen. Für mich waren die Farben des letzten f50 teilweise fragwürdig und nicht ganz unser Geschmack.
Meine persönliche Meinung: die Farben sind mit schwarz und silber schlicht gewählt. Das neue Design gibt dem Schuh etwas erfrischendes, womöglich auch etwas „freches“ – frech?!… eben etwas, das vorher noch nie da war und auf jeden Fall für Aufsehen sorgen wird. Zusammen mit der dunklen Sohle besitzt der Schuh eine gewisse Eleganz.
Kommen wir zum zweitwichtigsten Aspekt bei Fußballschuhen: der Komfort.
Mit dem die Passform einhergeht. Ist der Schuh für eher schmale Füße oder für breite? Oder etwa für so ein „Mittelding“?. Ich kann den Vergleich zum Konkurrenten Mercurial Vapor X bringen, der tendenziell auch eher schmal, als breit ist. Und vergleiche ich die Passform der beiden, bin ich geneigt zu sagen, dass der F50 ein wenig mehr Platz bietet, im Vorfuß, als auch im Mittelfuß. Liegt es daran, dass der Schuh eine halbe Nummer zu groß war? Wohl kaum – die halbe Nummer spielt keinen all zu entscheidenen Faktor.
Also nicht falsch verstehen: es geht hier am Ende um minimale Unterschiede, wenn ich die Passform des Mercurial Vapor X und des neuen f50 vergleiche. Es ist nicht so, dass der f50 für überaus breite Füße ideal ist. Grundsätzlich hat der neue Schuh von Adidas eine enge Passform! So sollen eine Irrtümer entstehen. Je nach dem was für Stutzen / Socken man anzieht, wird sich dieses Empfinden auch ändern.
Was für den Komfort zusätzlich entscheidend ist: das Obermaterial. Das, im Vergleich zum alten f50, etwas dickere Obermaterial schmiegt sich gleich zu Beginn sehr sanft an den Fuß an. Eine große Einlaufzeit bedarf es nicht. Trotz des dicken Materials zwischen Fuß und Ball, besitzt man genug Kontrolle um den Ball in all seinen Feinheiten zu spüren, sodass man sich keine Gedanken machen muss, dass die Technik, Pass- oder Schussgenauigkeit darunter leidet.
Im Gegenteil: Man hat sogar das Gefühl einen härteren und präziseren Schuss mit dem Schuh zu erzielen. Einbildung? Womöglich! Aber für den Komfort ist dieses Gefühl positiv und wichtig und so macht der Schuh einen super Eindruck, wenn wir ihn beim Passen und Schießen genauer testen.
Für schnelle Dribblings und Tempoläufe (bei allen Wetterbedingungen) wurde eine 3D-Dribbletex-Schicht auf dem Obermaterial des Schuhs platziert. Eine Technologie, die ich während des Testens (unter anderem bei feuchtem Wetter) nicht direkt spüre. Auch hier soll gesagt sein: die Wahrnehmung bei jedem ist unterschiedlich. Jemand der nicht Dribbeln kann, wird auch mit der Hilfe einer solchen innovativen Technologie nicht können – um es mal „böse“ auszudrücken. Die Ballkontrolle, bei Pässen, Ballannahmen oder Dribblings war sowohl bei guten, sonnigem, als auch schlechten, regnerischen Wetter auf einem gleichen Niveau – was wohl für den positiven Effekt der Dribbletex-Schicht spricht.
Komme ich nun, neben dem Obermaterial, zu einer weiteren innovativen Veränderungen (oder wie ich eingangs geschrieben habe: Perfektionierung): die Außensohle. Das Sprint-Frame, welches den F50 in den letzten Jahren geprägt hat, sucht man vergeblich. Eine lange und erfolgreiche Ära dieser Sohle endet hiermit. Die komplett überarbeitete Außenwohle besitzt nun lediglich 3 Nocken im Fersenbereich. Auch vorne finden wir nun mehrere kleinere Nocken, die an Sprintspikes erinnern.
Und was soll ich groß sagen: die Traktion und Griffigkeit auf dem Kunstrasen ist überragend! Man spürt förmlich, wie die Nocken im Vorderfußbereich bei schnellen Antritten, Bewegungen und Richtungswechseln helfen.
Und nur drei Nocken an der Ferse? Ein Problem? Negative Auswirkungen auf die Traktion hat es nicht. Aber es ist anfänglich schon ein anderes Gefühl, auf welches man sich einstellen muss. Selbst das ist dann aber nach wenigen Minuten und Bewegungen kein Hindernis mehr.
Nachdem der Schuh nach 5 Trainingseinheiten, einem Spiel und einer Testzeit von etwas über 500 Minuten an meinem Fuß war, gibt es in puncto Haltbarkeit und Abnutzung keine erheblichen Auffälligkeiten. An den sonst so empfindlichen Stellen sieht der Schuh noch sehr gut aus.
Abschließendes Ranking:
Design: 8 / 10
Komfort: 8 / 10
Traktion: 10 / 10
Verarbeitung: 10 / 10
Haltbarkeit: 9 / 10
Preis/Leistung: 9 / 10
Der Schuh hat mir auf Anhieb gefallen. Nicht nur optisch, sondern auch vom Komfort her. Das wichtige für mich bei einem Fußballschuh heutzutage: ich will den Schuh nicht unnötig lange einlaufen müssen. Und das ist beim neuen f50 auch nicht nötig gewesen. Der f50 konnte meiner Meinung nach noch ein mal verbessert werden und wird so sicherlich auch weiter den Erfolg des Silos tragen.