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Spanien hungrig auf Titelverteidigung

Die Spanier haben sicherlich nicht die größte Trophäensammlung der Welt, doch in den letzten Jahren führte eigentlich kein Weg an den Südeuropäern vorbei. Nach dem EM-Titel 2008 folgte der Sieg bei der WM in Südafrika und auch der EM-Titel 2012 konnte den Iberern nicht streitig gemacht werden. Nun könnte man meinen, dass die Furia Roja langsam satt sein könnte, doch die goldene Generation will unbedingt auch in diesem Jahr am Zuckerhut wieder erfolgreich sein. Immerhin konnte in der Geschichte der Weltmeisterschaft erst Brasilien (1958 und 1962) und Italien (1934 und 1938) den Titel verteidigen.

Gruppe BMehr Motivation geht also kaum. „Wir arbeiten für das höchste Ziel“, so Nationalcoach del Bosque vor dem ersten Kracher in der Gruppe gegen den WM-Endspielgegner von 2010: „Zufriedenheit gibt es bei uns nicht!“ Größere Sorgen müssen sich die Spanier jedenfalls nicht machen, denn der Großteil des finalen 23er-Kaders entspricht dem der letzten großen Turniere. Viele Kritiker sehen allerdings genau darin ein großes Problem der Iberer, denn mit Xavi hat man beispielsweise einen routinierten Spielmacher, der mit seinen 34 Jahren aber auch nicht mehr zu den agilsten gehören soll. „Xavi ist nie viel gelaufen. Der Ball läuft für ihn“, so dessen Teamkollege Piqué lässig über die Kritik.

Doch nicht nur Xavi allein steht im Fokus der Kritik – vor allem das vom FC Barcelona übernommene Tiki-Taka-Spielsystem überzeugt die Experten nicht mehr vollständig. Diese Stimmen sind wohl auch zu del Bosque durchgedrungen, der in der Vorbereitung immer wieder auch ein System bestehend aus viel Pressung und anschließenden Gruppenangriffen spielen ließ. In der Sturmzentrale wird sich den Zuschauern im Vergleich zu den letzten Turnieren wohl ein anders Gesicht zeigen, denn sowohl Fernando Torres als auch David Villa sind mittlerweile nicht mehr unbedingt die erste Wahl. Vielmehr ruhen dabei die Hoffnungen auf Goalgetter Diego Costa. Der gebürtige Brasilianer hat zwar erst 2 Länderspiele für die Seleccion bestritten, hat aber in dieser Saison bei Atletico Madrid eindrucksvoll bewiesen, dass er zu den besten Stürmern der Welt gehört.

Mit seinem Club wurde er unter anderem spanischer Meister und stand im Finale der Champions League. Seine Leistungen blieben natürlich auch anderen Topclubs nicht verborgen, sodass er in der kommenden Saison wohl für den FC Chelsea auflaufen wird, für die er bereits den obligatorischen Medizincheck absolviert hat. Doch bereits vor 4 Jahren bei der WM in Südafrika war nicht der Angriff der entscheidende Faktor, denn es kam wieder eine ganz alte Weisheit zum tragen. Eine gute Offensive gewinnt Spiele – eine gute Defensive gewinnt hingegen Turniere. Die Abwehr rund um Keeper Iker Casillas kassierte damals lediglich 2 Gegentore und auch in diesem Jahr sollte es für die Gegner ein schweres Unterfangen werden, denn mit Sergio Ramos und Pique tragen wohl zwei der besten Innenverteidiger der Welt das Trikot der Furia Roja. Nichts desto trotz müssen sich die Spanier auf ein hartes Turnier vorbereiten, denn schon in der Gruppenphase hat man vor allem gegen Holland und Chile harte Gegner vor der Brust und bereits im Achtelfinale droht dann das Duell mit den Topfavoriten aus Brasilien.

Kategorie: International, News, WM 2014 Tags: 
 
 

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