Die Pfalz brennt! Der 1. FC Kaiserslautern schafft im Viertelfinale des DFB-Pokal die Sensation und besiegt die Werkself aus Leverkusen mit 1:0 nach Verlängerung. Viele hätten es den roten Teufeln nicht zugetraut, doch am Ende siegte der Gast verdient und zieht somit erstmals seit über 10 Jahren wieder ins Halbfinale des Pokals ein.
Vor dem Anpfiff blickten die Fans der Lautrer noch etwas skeptisch auf die Aufstellung, die Coach Kosta an die Presse gab. Ohne Idrissou und Lakic, dafür aber mit Occean als einzigem Stürmer begannen die Teufel in Leverkusen. Des Weiteren agierten Alushi und Ring im Mittelfeld, während in der Innenverteidigung der routinierte Simunek wieder von Beginn an ran durfte. Die Werkself startete nicht mit einer B-Elf, sondern brachte lediglich Derdiyok für Kießling und Wollscheid für Spahic.
Schon nach wenigen Minuten wurde klar, dass sich die Lautrer nicht verstecken wollten. Viel Ballbesitz und eine Passquote von zwischenzeitlich 94% sprachen eine klare Sprache. Leverkusen hingegen agierte zögerlich und brachte es zu keiner wirklichen Torchance. Die erste Hälfte hatte zwar keine kritischen Strafraumszenen, allerdings hatten die Gäste aus Kaiserslautern nach 45 Minuten ein deutliches Plus an Schüssen und Ecken.
Nach dem Seitenwechsel deutete Bayer kurz an, dass hier ein Champions-League-Teilnehmer gegen einen Zweitligisten Spielt, doch vor allem der hervorragend aufgelegte Torrejon stand stets sicher und verhinderte bessere Torgelegenheiten. Der FCK erholte sich schnell und nahm das Zepter wieder in die eigene Hand. Nach 70 Minuten kam Mo Idrissou für den starken Ring und brachte ordentlich Schwung mit in die Partie. Als Jenssen über links durchrutschte und den Ball nach innen brachte konnte nur noch ein starker Reflex von Keeper Leno das Tor von heranrauschenden Idrissou verhindern. So sollte die reguläre Spielzeit keinen Sieger mehr finden.
Drama um Idrissou
Die Nachspielzeit zeigte den Fans das gleiche Bild wie in den 90 Minuten zuvor. Lautern stand gut und konterte gefährlich. In der 97. Minute drang Matmour von rechts in den Strafraum ein, wurde allerdings von Guardardo zu Fall gebracht. Den anschließenden Elfmeter verschoss allerdings der sonst vom Punkt so sicherer Idrissou. Doch eben der Kameruner war es, der seinen Fehler nur wenige Minuten später egalisieren konnte. Matmour setzte sich gegen 2 Gegenspieler durch, steckte die Kugel auf rechts zu Idrissou, der den Überblick behielt und am langen Pfosten den mitgelaufenen Jenssen mustergültig bediente. Der Norweger konnte den Ball kontrollieren und drosch unhaltbar zum 1:0-Endstand ein.
Der Block mit rund 4000 Lautrer Fans explodierte förmlich und schon jetzt ist die Freude auf das Halbfinale im April riesig. In knapp einer Stunde wird bereits die Runde der letzten 4 ausgelost, doch für den FCK steht der Wunschgegner bereits jetzt fest: „Ist mir Wurst, hauptsach ein Heimspiel“, so FCK-Boss Stefan Kuntz.