Max Kruse stand heute schon wieder bei den Wolfsburgern auf dem Trainingsplatz. Der 33-Jährige ist für viele überraschend von Union Berlin zum VfL zurückgekehrt und könnte hier womöglich einen Vertrag bis 2024 erfüllen.
Die Wolfsburger hätten diesen Schritt wohl selbst lange nicht erwartet. Eine Rückholaktion von Max Kruse war nie im Gespräch, vor allem hätte sie wohl nie stattgefunden, wenn man sich wie geplant im oberen Dritten der Tabelle aufhalten würde. Kurz vor einem Abstieg könnte die Verpflichtung nun aber durchaus wieder Sinn ergeben. Mit seiner Erfahrung soll Kruse nun dabei helfen, die Wölfe vor dem Gang in die 2. Liga zu bewahren.
Mit dem Wechsel ist Kruse automatisch auch der Topscorer des VfL, denn dort hat niemand mehr als 5 Tore und 6 Vorlagen auf dem Konto. Bis dato war es Wout Weghorst, der sich aber am Montag Richtung FC Burnley verabschiedet hat. 6 Treffer hat derweil Lukas Nmecha noch auf dem Konto. Die Erfahrung im Strafraum von Kruse braucht der VfL nun im Abstiegskampf, denn 17 Tore aus 20 Spielen sind eine ganz klare Statistik, die nicht für die Niedersachsen spricht. „Ich will dem VfL helfen, aus dieser Situation rauszukommen“, betont Kruse: „Ich hoffe, dass wir mit mir die Kurve kriegen und wieder weiter oben angreifen können.“
Dass man sich mit Kruse aber auch einen einfachen Spieler geholt hat, dürfte allen Verantwortlichen beim VfL klar sein. Sportdirektor Marcel Schäfer spielte vor gut 6 Jahren noch mit dem Stürmer zusammen, Trainer Florian Kohfeldt hatte schon zu seinen Bremer Zeiten mit dem Stürmer zu tun und hatte wohl überhaupt keine Probleme mit ihm zu bemängeln. 2018/19 wurde er bei den Bremern sogar Kapitän und schaffte mit 11 Treffern und 11 Vorlagen einen guten 8. Platz für Werder, bevor es ihn in die Türkei zu Fenerbahce Istabul zog. „Flo hat eine sehr entscheidende Rolle gespielt“, so Kruse: „Ich und Flo hatten eine sehr gute Zusammenarbeit in Bremen. Jeder weiß, was er an dem anderen hat.“ Dabei steht der Trainer gerade selbst sehr stark in der Kritik, nachdem die Mannschaft über Monate hinweg keine Ergebnisse liefert. „Ich will Flo und dem VfL Wolfsburg helfen, wieder zu alter Stärke zurückzufinden“, so Kruse weiter.
Wird der zweite Anlauf bei den Niedersachsen nun endlich zur Erfolgsgeschichte für den Stürmer? In seiner Premierensaison 2015/16 war er mit 9 Toren und 12 Vorlagen in 43 Spielen sehr erfolgreich, machte aber vermehrt neben dem Platz auf sich aufmerksam. Unter anderem hat er einmal 75.000 Euro in einem Tage vergessen, was damals mit einer Geldstrafe geahndet wurde. „Wolfsburg war der einzige Verein, bei dem ich meine Arbeit noch nicht abgeschlossen habe“, so Kruse, der aber noch nicht weiß, wie lange er in der Autostadt bleiben wird. Aktuell hat er einen Vertrag bis 2023, allerdings mit einer Option für ein weiteres Jahr. Die automatische Vertragsverlängerung kommt dann in Frage, wenn die Einsatzzeiten in der nächsten Saison einen gewissen Schwellenwert überschreiten.
