Bei den Gladbachern hängt der Haussegen langsam so richtig schief. Kein Wunder, dass das anstehende Spiel gegen Union Berlin nun von immenser Wichtigkeit ist. Für die Mannschaft, in erster Linie aber auch für Trainer Adi Hütter, der schon gehörig in der Kritik steht. Der Trainer bestätigte am Freitag aber noch einmal, dass er bislang das volle Vertrauen der Verantwortlichen spürt und dass er verschiedene Lösungen für die aktuelle Lage hat.
Als Trainer ist Adi Hütter schon sehr erfahren. Über 10 Jahre lang arbeitet der Österreicher nun schon als Coach und hat einige schwierige Zeiten mitgemacht. Die aktuelle Situation bei den Gladbachern ist nun aber auch für ihn eine ganz neue Herausforderung. „Das ist gerade die schwierigste Situation in meiner 13-jährigen Tätigkeit“, so Hütter auf der Pressekonferenz. Es lief ohnehin die letzten Monate schon nicht rund, doch das 0:3 im Pokal gegen den Zweitligisten Hannover 96 war nun ein neuer Tiefpunkt. Dass man in diesen Phasen zunächst einmal den Trainer hinterfragt, ist nichts Neues. „Für mich ist es ein ganz normaler Prozess, dass in so einer Situation auch der Trainer infrage gestellt wird“, so Hütter: „Dass Kritik da ist, auch was meine Person betrifft, ist nichts Neues und auch ein ganz normaler Vorgang. Ich spüre sehr viel Vertrauen innerhalb des Vereins, von den handelnden Personen, von den Verantwortlichen. Das zählt für mich. Das tut mir auch sehr gut. Aber wir wissen alle, dass wir aus dieser Situation schnellstmöglich rauskommen müssen.“
Immerhin hat der Übungsleiter schon eine Vorstellung darüber, wie die Lösung der Probleme aussehen könnte. „Ich will aus der Mannschaft keine Kämpfertruppe machen, aber die Basics des Fußballspielens sollen wieder deutlicher zum Vorschein kommen. Diesen Fight anzunehmen, das ist das Wichtigste. Wir müssen uns aus dieser Situation auch herauskämpfen und es nicht nur spielerisch lösen“, so der Trainer weiter. Auf dem Feld könnte das heißen, dass seine Jungs nicht mehr so offensiv attackieren sollen und eine eher defensive Grundausrichtung an den Tag legen, um stabiler zu stehen. Es hapert aktuell aber nicht nur an der Defensive, sondern gleichermaßen auch an der Offensive. Viele Hoffnungen ruhen dabei nun auf Jonas Hofmann, der nach seiner Knie-OP langsam wieder in einen Bereich kommt, in dem er an ein Comeback denken könnte. Der Nationalspieler war vor seiner Verletzung eine echte Säule und ist der perfekte Bindespieler zwischen Mittelfeld und Sturm. Immerhin ist er dann auch noch mit 7 Toren der beste Schütze der Gladbacher.
„Ob er von Beginn an spielt oder erst später ins Spiel kommt, das entscheiden wir noch“, so Hütter. Derweil fällt Jordan Beyer mit einer Muskelverletzung aus und auch Christoph Kramer ist nach Krankheit für das Spiel gegen Union noch nicht einsetzbar. Es könnte aber so kommen, dass Denis Zakaria nach seiner Einwechslung gegen Hannover wieder eine Alternative für die erste Elf ist. Die Situation um den Schweizer ist jedoch weiterhin angespannt, denn sein Vertrag läuft im kommenden Sommer aus und so könnte er die Fohlen noch immer in diesem Winter verlassen. „Sollte ein Angebot reinkommen, über das man nachdenken muss, werden wir uns auch zusammensetzen. Rein sportlich wäre es nicht gut, wenn wir Denis Zakaria verlieren würden“, so Hütter zu dieser Personalie.