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Wolfsburg: Was wird aus Kohfeldt?

Bei den Wolfsburgern sollte im neuen Jahr eigentlich alles wieder besser werden, doch nach dem Fehlstart gegen Bochum hängt der Haussegen schon wieder schief. Kein Wunder, dass nach 8 Niederlagen in Folge nun auch der neue Trainer Florian Kohfeldt wieder im Mittelpunkt steht. Der gibt sich allerdings kämpferisch, womit er seiner Mannschaft einen Schritt voraus ist.

Nach den 90 Minuten gegen Bochum war Kohfeldt natürlich alles andere als begeistert. Der Trainer gibt alles, seine Mannschaft zahlte es ihm aber auch beim 0:1 nicht zurück. Es fehlt der letzte Biss, den die Niedersachsen zu Beginn der Saison noch hatten. Mittlerweile rückt sogar die Abstiegszone ganz bedrohlich nahe. Nach den ganzen Niederlagen steht Kohfeldt bereits in der Kritik. Haben sich VfL-Macher Jörg Schmadtke und Marcel Schäfer etwa ein zweites Mal innerhalb weniger Monate bei der Trainerwahl vertan oder ist das Team einfach nicht in der Lage, die Erwartungen zu erfüllen?

Das Engagement von Mark van Bommel wurde schnell als Missverständnis abgehakt, doch mittlerweile werden auch kritische Stimmen laut, was die sportliche Leitung betrifft. Aktuell erinnert aber auch vieles bei den Wolfsburgern an die luftlosen Bremer in der letzten Saison, die den Abstieg nicht vermeiden konnten. Über den Winter sollte sich eigentlich alles bessern, doch die Mannschaft zeigt keine Reaktion. Dabei wurde der Kader im letzten Sommer mit 50 Millionen Euro aufgestockt. Natürlich könnte man nun erneut den Trainer entlassen, doch damit würde man sich eingestehen, dass der Coach ein Fehlgriff war. Dabei hat man über die Winterpause signalisiert, dass man weiterhin an den 39-Jährigen glaubt. Bleibt abzuwarten, ob das nun auch nach dem 0:1 gegen Bochum bleiben wird. Kohfeldt selbst kann die Probleme sehr gut benennen, gleichzeitig konnten sie aber bis dato nicht behoben werden.

Dabei hatten Schmadtke und Schäfer die Wölfe innerhalb von wenigen Jahren von einem Abstiegskandidaten zu einem Champions-League-Teilnehmer gemacht. Mit Transfers sollte der nächste Schritt gemacht werden. Der Erfolg brachte aber auch Probleme, die jetzt offensichtlich werden. Shootingstar Maxence Lacroix wollte z.B. nach Leipzig wechseln, durfte aber aufgrund der schlechten Modalitäten nicht und zeigt das nun in seinen Spielen. Mit einer großen Gehaltserhöhung verlängerte der Franzose nun seinen Vertrag mit einer Ausstiegsklausel, was man bei den Wolfsburgern eigentlich nicht mehr machen wollte. Für Luca Waldschmidt, der für zwölf Millionen Euro von Benfica Lissabon gekommen war, ist Wolfsburg ein guter Weg raus aus der misslichen Situation in Portugal. Bisher konnte er noch überhaupt nicht überzeugen. Maximilian Philipp war nach seiner Zeit bei Dynamo Moskau schon kurz vor dem Karriereende, heuerte dann aber bei Wolfsburg an. Sind diese Spieler mit ihrer Mentalität überhaupt für den Abstiegskampf geeignet?

Dodi Lukebakio ist derweil noch einer der Leistungsträger, der aber auch schon aufgrund seiner mangelnden Arbeitseinstellung bei der Hertha aus Berlin negativ aufgefallen ist. Immerhin hat der Belgier eine gewisse Qualität, die dem VfL weiterhilft. Natürlich sind diese einzelnen Spieler nicht für den Abschwung beim VfL verantwortlich. Dabei gibt es Spieler wie Maximilian Arnold und Wout Weghorst, die sich immer der Öffentlichkeit stellen und auch intern die Probleme auf den Tisch bringen. Diese sind mittlerweile schon genervt von den internen Abläufen und der Mentalität, die noch nicht der Situation angepasst werden konnte. Kohfeldt muss nun schnell reagieren und einen guten Hebel finden, wenn er nicht doch bald vor die Tür gesetzt werden möchte. Verletzungen (Schlager, Paulo Otavio, Lukas Nmecha) machen das Unterfangen natürlich umso schwerer. Es kommt dazu, dass man von Spielern wie Jerome Roussillon abhängig ist, die leistungstechnisch eigentlich schon keine Rolle mehr spielen dürften. Der Linksverteidiger hatte eine starke Saison, zeigte nun aber fast zwei Jahre lang nicht mehr viel und bestätigte das auch gegen Bochum. Die entscheidende Flanke konnte geschlagen werden, ohne dass der Verteidiger nah genug am Mann war.

„Ich werde nicht jammern, wir werden kämpfen“, so Kohfeldt, der dabei nur hoffen kann, dass seine Mannschaft mit einer ähnlichen Einstellung an die Sache herangehen wird. „Ich bin absolut sicher, dass ich gegen Hertha BSC auf der Bank sitze und wir aus dieser Situation herauskommen“, so der Trainer weiter. Bleibt abzuwarten, wie lange er noch so optimistisch bleiben kann.

Kategorie: Bundesliga, News Tags: ,
 
 

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