Das Gegentor konnte er verhindern, doch dass er sich dabei dann verletzen würde, war so sicherlich nicht geplant. Der Wolfsburger Sebastiaan Bornauw hat bei seiner Rettung einen Schlag auf das rechte Bein bekommen und muss in der Folge nun etwas Ruhe walten lassen.
Ein Tor zu verhindern ist für einen Verteidiger immer so wie ein Tor zu markieren für einen Angreifer. Bornauws Grätsche gegen den einschussbereiten Florian Niederlechner wurde dabei zurecht abgefeiert, denn damit verhinderte der Belgier den Ausgleich in der 54. Minute und riskierte dabei für sich selbst Kopf und Kragen. Das sollte sich rächen, denn er bekam einen Tritt des Angreifers ab, der beim Abschluss statt dem Ball dann die rechte Ferse und Wade von Bornauw traf. Dieser musste dann ausgewechselt werden, doch es scheint sich nicht um eine schwere Verletzung zu handeln. Der 22-Jährige soll nun zunächst einmal etwas kürzertreten. Damit wird er wohl auch das kommende Testspiel am Mittwoch gegen Rostock verpassen. Immerhin sieht es aber so aus, als wäre sein Einsatz im Spiel gegen Bielefeld nach der Länderspielpause nicht gefährdet.
Darüber wird sich auch Trainer Florian Kohfeldt freuen, der gegen die Ostwestfalen auf jeden Fall schon auf Maxence Lacroix verzichten muss. Bornauw hingegen hatte erst eine Kapselverletzung ausgestanden und stelle sich damit aufgrund des anderen Ausfalls in den Dienst der Mannschaft. „Es war nicht so“, so Kohfeldt, „dass er komplett schmerzfrei ins Spiel gegangen ist. Das nötigt mir Respekt ab und zeigt seinen Charakter.“ Nun muss sich der 14,5-Millionen-Transfer etwas auskurieren, bevor er dann einen neuen Anlauf startet, um sich bei den Wolfsburgern endgültig durchzusetzen. „Seb wäre in extrem vielen Mannschaften der Bundesliga Stammspieler. Hier steht er in extremer Konkurrenz. Aber er ist ein Top-Innenverteidiger der Liga“, so Kohfeldt. Immerhin stehen auch hinter dem Belgier schon die entsprechenden Alternativen parat. Micky van de Ven, im Sommer vom niederländischen Zweitligisten FC Volendam verpflichtet, konnte durch seine Einwechslung gleichzeitig auch sein Debüt feiern und machte das durchaus ordentlich.