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Dortmund: Watzkes Klartext

Über Jadon Sancho gab es in den letzten Wochen unzählige Gerüchte, doch nun gab es von Hans-Joachim Watzke im Trainingslager von Borussia Dortmund eine Abfuhr für alle Interessenten. Derweil denkt der Geschäftsführer nicht, dass der Jugendwahn überhand nimmt und hofft weiterhin, dass bis zum Start der Saison wieder Zuschauer zugelassen werden. 

Die Dortmunder sind schon seit vergangenen Montag im Trainingslager in Bad Ragaz. Dieses ließ man direkt mit einem Knall beginnen, denn Sportdirektor Michael Zorc vermeldete unverhofft, dass man den Vertrag mit Jadon Sancho schon im letzten Jahr verlängert hat und somit nicht in Not ist, ihn schon in diesem Jahr verkaufen zu müssen. Natürlich gibt es weiterhin Gerüchte aus England, die einen Wechsel des Offensivspielers noch vor der Frist im Oktober kommen sehen. Watzke hingegen sprach am Freitag im Interview mit der dpa Klartext: „Da gibt es nullkommanull Interpretationsspielraum“, sagte Watzke: „Der Sancho-Verbleib beim BVB ist in Stein gemeißelt.“

So bleibt Sancho der Bundesliga also bis auf Weiteres erhalten. Mittlerweile hat der junge Engländer schon 78 Spiele in der Bundesliga und 15 Partien in der Champions League absolviert. Seine Leistungsdaten sprechen ohnehin für ihn. Er ist aber nur einer von einigen Toptalenten im Kader des BVB, die noch lange nicht ihr Limit erreicht haben. Dabei ist natürlich die Rede von Erling Haaland, Giovanni Reyna, Neuzugang Jude Bellingham oder der gerade einmal 15 Jahre junge Youssoufa Moukoko. Ein Überangebot an Talenten will Watzke hier aber nicht erkennen: „Ich glaube, bei uns herrscht eine gute Balance, die Mischung von erfahrenen und jungen Profis stimmt“,so der Boss im Hinblick auf Spieler wie Mats Hummels, Lukasz Piszczek, Emre Can, Roman Bürki oder Raphael Guerreiro. 

Und auch der neben Bellingham bislang zweite Neuzugang Thomas Meunier gehört noch in diese Kategorie der erfahrenen Kicker, denn mit seinen 28 Jahren hat er schon viel gesehen. Die Kaderplanung ist laut Watzke damit im Grunde abgeschlossen. Natürlich nicht, weil der Kader perfekt ist, sondern weil der BVB sich finanziell einfach nicht mehr erlauben kann. Durch jedes Heimspiel ohne Zuschauer verlieren die Schwarz-Gelben rund 3 Millionen Euro: „Dann muss man kein Prophet sein, um auszurechnen, in welche Richtung das geht. Es sind definitiv keine großen Sprünge mehr drin“,so Watzke. Es sieht zwar aktuell noch nicht wirklich gut aus, allerdings hofft Watzke noch immer, dass in der kommenden Saison zumindest einige Fans zurück ins Stadion kommen dürfen. „Ich sehe diese Signale gar nicht so negativ“, so Watzke und sieht besonders den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder falsch verstanden, nachdem die Politik zuletzt ein Konzept der DFL abgelehnt hatte: „Er hat gesagt, dass er sich momentan Spiele vor 20.000 oder 25.000 Zuschauer nicht vorstellen kann. Da gehe ich zu 100 Prozent mit. 5000 oder auch 6000, 7000 Zuschauer wären in unserem Stadion – von den Abläufen her und unter Hygiene- und Abstands-Gesichtspunkten – kein Problem. Mir wären 5000 lieber als keiner.“

Fakt ist aber auch, dass aufgrund des Planungsaufwandes ein paar tausend Zuschauer dem BVB nicht die große Kohle in die Kasse spülen würde. Unter anderem gab es nun aber schon ein Testspiel gegen den SCR Altach mit 1250 Fans. Die Dortmunder bleiben noch bis zum 17. August in der Schweiz. Am Sonntag gibt es dann noch ein weiteres Testspiel gegen Austria Wien. 

Kategorie: Bundesliga, News Tags: ,
 
 

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